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Sonntag, 1. April 2018

Interview mit Björn Beermann - Autor von "Mitra - Magisches Erbe"

Interview mit Björn Beermann - Autor von "Mitra - Magisches Erbe"


Im Nachgang zu meiner Rezension von Björn Beermanns Buch "Mitra - Magisches Erbe" habe ich die Chance erhalten Björn Beermann ein paar Fragen zu stellen - heute bekommt ihr unser kleines Interview zu lesen!
Viel Spaß dabei


Wie bist du auf die Idee gekommen "Mitra - Magisches Erbe" zu schreiben? War dir direkt klar, dass es eine Trilogie wird?

Die erste Idee zu Mitra kam mir als ich im Archäologischen Museum eine Ausstellung zur Hammaburg besucht habe. Es hat mich fasziniert, dass es noch so viele offene Fragen gibt zur Entstehung von Hamburg.
Der Gedanke, dass es eine Trilogie werden würde kam tatsächlich erst während des Schreibprozesses.


Was mir die ganze Zeit schon unter auf der Seele brennt, ist die Frage nach dem magischen "M" - fast alle Namen beginnen mit M Mitra, Marla, Mildred, Minerva, Marco. Hat es einen tieferen Sinn?

Es hat zumindest für die Gruppe der Wächterinnen einen Sinn. Der wird im nächsten Teil noch erklärt werden. Es hat allerdings keinen magischen Grund, obwohl man, dass natürlich schnell denken könnte (M = Magisch)


Wie bist du auf die Idee der Barriere gekommen und auf die verschiedenen Völker und Wächterinnen?

Studioline Photography Patrizia Wenzlaff

Die erste Szene, die ich für Mitra geschrieben habe, war eine die Mitten im Buch gestanden hätte. Ich habe sie im Prozess gestrichen. Es war eine Szene, in der die Fratze versucht hatte Kontakt zu Mitra aufzunehmen. Das war der Moment, wo die Barriere geboren war. Ich musste dann die Geschichte neu denken, denn die Barriere kam vorher gar nicht darin vor.
Die Völker entstanden nach und nach. Das erste Volk war das Luftvolk, die Schatten. Die kamen mir in den Sinn als ich einmal in der Abenddämmerung nach Hause gegangen bin und die Schatten langsam größer wurden. Ein kleiner magischer Moment. Und so ging es dann weiter.
Der Gedanke, dass die Wächterinnen gar nicht das echte Feuervolk sind, kam mir ebenfalls erst im Schreibprozess, als auch klarer wurde wer die Fratze überhaupt ist.
Ich glaube Du merkst langsam wie chaotisch mein Schreibprozess ist. Und dass obwohl ich versucht habe, da systematisch vorzugehen.

Du hast tolle Charaktere geschaffen - war es ein langer Prozess? Hattest du sie so schon im Kopf oder haben sie sich beim Schreiben geformt?

Vielen Dank, das freut mich. Mir sind meine Figuren auch alle sehr wichtig.
Bis auf Mitras Großmutter haben alle einen Wandel während des Schreibens vollzogen. Gilbert beispielsweise war anfangs wesentlich sympathischer.


Wie lange hat der Schaffensprozess von der Idee bis zum fertigen Buch gedauert?

Also von dem Museumsbesuch bis zum fertigen Buch waren das glaube ich schon so circa drei Jahre. Allerdings habe ich natürlich nicht jeden Tag an der Geschichte gearbeitet.


Hast du auch schon mal mit einem Hörbuch geliebäugelt?

Wenn mir Jemand anbieten würde aus Mitra ein Hörbuch produzieren zu wollen bin ich sehr offen dafür. Konkret daran gedacht habe ich noch nicht.


Hast du noch weitere Ideen in der Gedankenschublade oder konzentrierst du dich erstmal auf die Folgebände von "Mitra"?

Ohja, drei schon relativ konkrete Ideen. Eine Kindergeschichte im Fantasy Genre, wahrscheinlich ein weiterer Jugendroman und ein weiterer Krimi mit Fantasy - Anleihen. Aber erst einmal werde ich Mitra zuende erzählen, dass hat sie verdient.

Weißt du schon, wann der zweite Band erscheint?

Studioline Photography Patrizia Wenzlaff
Ich hoffe Anfang nächsten Jahres. Da kann ich aber noch nichts zu sagen. Ich werde Euch alle über meine Facebook Seite und meine Homepage selbstverständlich auf dem Laufenden halten.


Und nun die kommen noch meine Fragen nach deinem Leseverhalten: Welches ist dein Lieblingsbuch und was liest du im Moment?

Im Moment lese ich den zweiten Teil aus der Fablehaven Reihe von Brandon Mull.
Ein Lieblingsbuch habe ich nicht. Dafür gibt es zu viele gute.
Ich liebe die His dark materials Reihe von Philipp Pullman, die alte Königreich-Reihe von Garth Nix und von Jean Louis Fetjaine die Elfentrilogie. Allesamt sehr magisch und schön. Und die Scheibenweltromane von Terry Pratchett sind natürlich genial.

Herzlichen Dank, dass du dir die Zeit genommen haben meine Fragen zu beantworten und auch vielen Dank an die Vermittlung über Literaturtest!

Samstag, 24. März 2018

Interview mit Irene Matt - Autorin von "Nicht`s drin?" und "Der Augenblick"

Copyright privat

Interview mit Irene Matt - Autorin von "Nicht`s drin?" und "Der Augenblick"


Im Nachgang zu meinen Rezensionen von Irene Matts Büchern "Nicht`s drin?" und "Der Augenblick" habe ich die Chance erhalten Frau Matt ein paar Fragen zu stellen - heute bekommt ihr unser kleines Interview zu lesen!
Viel Spaß dabei!



1.  Sie haben sowohl in "Nicht`s drin?" und "Der Augenblick" mit Themen gearbeitet, die polarisieren könnten. Wie sind sie auf diese Thematik gekommen und was war Ihre Intention hinter den Büchern um Kommissarin Alexandra Keller?


Der Augenblick ist geprägt von meiner ehrenamtlichen Arbeit in der Notfallseelsorge und der Ausbildung dazu. Durch diese Arbeit bin ich mit soviel Not konfrontiert das sich das Buch fast von selbst geschrieben hat.


Nichts drin? ist mir im Gespräch mit meinem Mann eingefallen, nachdem ich den "Augenblick" fertig hatte und mich fragte, was ich schreiben soll. Es ist immer eine zweischneidige Angelegenhit, den letzten Satz eines Buch zu schreiben, denn damit muss man es loslassen. Als mein Mann sagte er würde vielleicht auch mal ein Buch schrieben haben ich gesagt: Worüber denn? Über Homöopathie?  In diesem Augenblick war die Idee zum perfekten Mord in meinem Kopf.


2. Wird es noch weitere Bücher mit ihr geben?


Ja.  "Schonungslos offen.."  ist bis auf ein paar Korrekturen fertig. Alexandra bekommt es darin mit einem Serienmörder zu tun, der sie an ihre Grenzen bringt.


3. Wie lange dauert der Entstehungsprozess im Falle von  "Der Augenblick" von der ersten Idee bis zum gedruckten Buch?


Beim Augenblick hat es Jahre gedauert bis ich die passenden Ideen zum ersten Impuls gefunden habe. Sicher deshalb, weil der Augenblick ein wirklich schweres Thema behandelt.


4. Wie schwer ist es, als unbekanntere Autorin einen Verlag zu finden? War eine Erscheinung im Selbstverlag jemals ein Thema?


Das ist sehr schwer und ich denke, dass jeder Autor, der diesen Absagemarathon und die nervenaufreibende Warterei erlebt, über einen Selbstverlag nachdenkt. Das ist heute viel einfacher als früher und hat ja auch Vorteile.  

Liebe Frau Düber,

zu Punkt vier möchte ich gerne nachtragen, dass mein erster Roman "Fremdbestimmt", den ich zusammen mit Frau Nicola Strohmeier geschrieben habe, als E-book über Kindle direct publishing bei Amazon veröffentlicht wurde. Ein Buch ohne Verlag zu drucken ist mir nicht geheuer und zu endgültig aber ein E-book konnte ich mir vorstellen, weil man damit schnell und unproblematisch auf die Rückmeldungen der Leser reagieren kann.


5. Haben Sie weitere Buchprojekte in der Schublade?


Ja, nach "Schonungslos offen..."  werde ich mit einer begnadeten Zeichnerin ein Kinderbuch veröffentlichen ( Das ist ein alter Traum von mir und endlich hatte ich die passende Idee. Und genau darum geht es darin;  Ideen)  danach wird es wohl wieder ein Krimi oder Genremix. Ganz verschwommen ahne ich schon Etwas. 


6. Als Buchbloggerin interessiert mich natürlich, was lesen Sie selbst grade und haben Sie ein Lieblingsbuch?


Oje! Gerade lese ich die letzten Seiten von "Das Herzenhören" von Jan-Philipp Sendker. Ein Geburtstagsgeschenk. Davor habe ich "Hahnemanns Vermächtnis" von Alexander Bohn gelesen. Dazwischen liegt immer mal wieder ein Katzenbuch auf dem Stapel wie:  "Der Tiger in der guten Stube" von Abigail Tucker und als nächstes lese ich "Ich finde Gott in den Dingen, die mich wütend machen" von Nadia Bolz-Weber.


Oft höre ich Hörbücher, weil ich mich dabei bewegen kann und die Hände frei habe. Zuletzt "Die Wahrheit" von Melanie Raabe.


Es fällt mir schwer ein Lieblingsbuch zu nennen. Bücher die mich berühren sind auf ihre Art alle besonders aber wenn ich muss, nenne ich "Buddenbrooks", "Professor Unrat", "Das Parfüm" und "Imperium" von Christian Kracht.


Vielen Dank für die Fragen. Es hat Spaß gemacht sie zu beantworten.
Hier kommt ihr zur Internetseite von Frau Matt, wo ihr auch Neuigkeiten zu Ihren Büchern und Buchprojekten finden könnt! 

Meine Rezension zu "Nicht`s drin?"
Meine Rezension zu "Der Augenblick"


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Montag, 5. März 2018

Interview mit Jörn Höpfner - Autor von "Sag mir, was du kaufst und ich sag dir, wer du bist"

Copyright Charlotte Grimm
Interview mit Jörn Höpfner - Autor von "Sag mir, was du kaufst und ich sag dir, wer du bist"

Im Nachgang zu meiner Rezension von Jörn Höpners "Sag mir, was du kaufst und ich sage dir, wer du bist" habe ich die Chance erhalten Herrn Höpfner ein paar Fragen zu stellen - heute bekommt ihr unser kleines Interview zu lesen!
Viel Spaß dabei!


 
1. Wie wurde die Idee zu diesem Buch geboren?



Tatsächlich wie die meisten guten Dinge in meinem Leben: Reiner Zufall! Ich hatte schon ein paar Jahre mit dem Thema Zielgruppen, Nutzertypen usw. geforscht und gearbeitet und stand in meiner Mittagspause in einer sehr endlosen und sehr langsamen Kassenschlange im Discounter einen Steinwurf vom Institut entfernt. Es gab damals einen Apfelmus-Disput mit einer älteren Dame und während das ganze Band vollkommen ausgebremst wurde, verschmolzen meine Arbeit und die Menschen bzw. ihre Einkäufe vor und hinter mir zu einer Idee. Einige Zeit später hing ich dann in einem sehr vollen Regionalexpress nach Hamburg für zwei Stunden fest und war umringt von mehr oder weniger eindeutigen Milieuvertretern. Damals hab ich mich im Stillen gefragt ob das jetzt die Hölle sei oder ob die Hölle nicht doch eine quälend langsame Kassenschlange im Discounter ist… und so war die Idee geboren.





2. Wie lange hat die Fertigstellung gedauert, von der Idee bis zum fertigen Buch in der Hand?



Vom ersten Telefonat mit meinem Lektor bis das Buch auf den Markt kam, sind knapp zwei Jahre vergangen. Ich glaube, ich habe etwa 16 Monate davon mit dem Schreiben bzw. den Korrekturen und Nachbesserungen verbracht. Der Kampf um einzelne Sätze, Zeilen oder ganze Kapitel hat sich ein wenig gezogen. (lacht) Der Rest ist für Absprachen, das Exposé und die Produktion draufgegangen.



3. Was haben Sie typischerweise in ihrem Einkaufskorb und was sagt es über Sie aus?



Meine Freundin liest gerade mein Buch und hat mir vor ein paar Tagen tatsächlich ein Foto geschickt vom Einkaufskorb der Expeditiven mit den Worten „Dein Einkauf, immer!“. Ich fürchte, sie hat was das angeht nicht unrecht, denn Hummus, Ingwer, Kokosmilch und Co. Kaufe ich tatsächlich relativ oft. Aber wenn ich mal ehrlich bin, habe ich meine persönlichen Einkaufsroutinen ganz gut über das Buch verteilt. Die Einkaufskörbe der Expeditiven und der liberal-Intellektuellen, kombiniert mit dem Korb meines Buch-Ichs aus dem sozial-ökologischen Kapitel entspricht schon sehr der Wirklichkeit.



4. Ich gehöre zu einer der Einkaufsgruppen, die sie versuchen zu meiden. Im schlimmsten Fall, wäre ich mit drei Kindern anzutreffen, im besten Fall mit einem (oder keinem). Was sagt mein Einkaufswagen über mich aus: Haferflocken, Gummibärchen, Apfelsaft (naturtrüb), Nudeln, Blaubeeren, Kaki, Ananas, Gürkchen, Cola light, Erbsen, Naturjoghurt, Salami und Gouda. Und man sieht in diesem Fall nicht, dass ich regelmäßig im Hofladen einkaufe und wir selber einen Garten und Hühner haben (somit habe ich noch Gemüse aus dem Sommer in der Tiefkühltruhe, ebenso wie Suppenhühner und Brathähnchen) - Eier gibt es natürlich auch keine gekauften.



(lacht) Ich versuche solche Fragen immer zu umschiffen, da die Quintessenz des Buches (in meinen Augen) ja doch ist, dass es so einfach dann ja doch nicht funktioniert. Aber wenn ich raten würde, müsste ich an dieser Stelle sagen, dass wir viel mehr brauchen, weil jedes Puzzleteil zählt: Wo sind wir? Wie sehen Sie aus? Was haben Sie an? Was sind das für Nudeln? Von welcher Marke ist die Cola Light? Ist der Gouda von der Käsetheke oder aus dem Regal? Geschnitten oder am Stück? Alles ist ein Zeichen. Das Gesamtbild ist immer wichtig.



5. Haben Sie noch weitere Buch-Projekte in der Schublade oder wollen Sie sich auf`s slammen konzentrieren?



Von allem ein bißchen. Ich vermisse die Bühne und werde 2018 wohl wieder auf die Bretter, die die Welt bedeuten zurückkehren. Ob das jetzt Science Slam, Poetry Slam oder ein eigenes Bühnenprogramm wird, steht noch nicht fest, aber eine Rückkehr auf die Bühne wir es geben. An Buchideen mangelt es mir nicht und ich habe viel Liebe für das Schreiben, aber aktuell in Umsetzung begriffen ist (leider) noch keines. Aber ich bin hoffnungsvoll, dass es ein nächstes geben wird.



6. Da ich einen Buch-Blog habe nun meine Standard-Frage: Was ist Ihr Lieblingsbuch?
 

Puuuuh… ein einziges? Das ist hart. Das letzte Buch in das ich mich verliebt habe, war Neil Gaiman „The View from the Cheap Seats: Selected Nonfiction”. Unglaublich gutes Buch, das ganz viel Liebe zum Schreiben und zum geschriebenen Wort transportiert. Aber „Der Fall Charles Dexter Ward“ von H.P. Lovecraft kann ich immer lesen.

 Herzlichen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben meine Fragen zu beantworten und auch vielen Dank an die Vermittlung über Literaturtest!

Hier kommt ihr noch einmal zu meiner Rezension!

Mittwoch, 14. Februar 2018

Interview mit Kai Lüdders - Autor von "Mutwille"

Interview mit Kai Lüdders - Autor von "Mutwille"


Im Nachgang zu meiner Rezension von Kai Lüdders Buch "Mutwille" habe ich die Chance erhalten Herrn Lüdders ein paar Fragen zu stellen - heute bekommt ihr unser kleines Interview zu lesen!
Viel Spaß dabei!


1. Was war Ihre Intention "Mutwille" zu schreiben?

Copyright privat
Die Geschichte, die „Mutwille“ zugrunde liegt, besteht aus vielen Teilen gesellschaftlicher Schwingungen, die ich teilweise schon sehr lange, teilweise erst seit kurzem spüre. Ich glaube, jeder fühlt zurzeit hierzulande, dass alles stärker polarisiert wird. Es liegt eine Diskrepanz in der Luft, dass es eigentlich materiell gesehen den Menschen sehr gut geht, das Gefühl der Unzufriedenheit und der Machtlosigkeit aber immer weiter zunimmt. Ich habe versucht, diese Schwingungen mitzunehmen und in eine spannende Geschichte zu packen. Eigentlich war der in „Mutwille“ beschriebene Virus gar nicht wichtig. Dieses Phänomen hätte man auch beliebig gegen diverse andere Dinge austauschen können, die den Menschen Angst machen kann. Wichtig war mir bei alledem aber, dass klar erkennbar ist, dass „Mutwille“ eine Fiktion ist und dass ich keineswegs - wie so viele andere politische Autoren - den moralischen Zeigefinger heben wollte.

2. Wie lange war der Weg von der Idee bis zum fertigen Buch in Ihrer Hand?

Im Sommer 2016 hatte ich eine private Diskussion, die ich zum Anlass genommen hatte, die Geschichte zu entwickeln. Am Anfang war ein weißes großes DINA 2 Blatt und November 2017 wurde zunächst das Hardcover, dann das Softcover und dann das Ebook veröffentlicht. Ich habe aber sehr schnell begonnen zu schreiben und die Idee dabei weiter entwickelt. Ich muss sagen, dass das Endergebnis nur zur Hälfte etwas mit der ursprünglichen Idee zu tun hat.

3. Ist es von Ihnen so gewollt, dass die Handlung eher im Mittelpunkt steht, als die Protagonisten, oder war das nur mein persönlicher Eindruck?

Ganz klar dürfte „Mutwille“ ein Buch sein, in der die Handlung im Vordergrund steht. Das ist bewusst so gewollt, weil ich damit ja auch ausdrücken will, dass Personen in diesem Spiel austauschbar sind. Jeder kann sich darin verfangen und keiner kann sich von den Fängen freimachen. Aber auf der anderen Seite habe ich auch viele Rückmeldungen bekommen, die sagen, dass sie sich die Personen förmlich vorstellen können, als ob sie in der Wirklichkeit da sind. Viele hatten auch Assoziationen zu tatsächlichen Personen - was von mir natürlich absolut und ganz ehrlich und dreimal geschworen nicht gewollt ist ;-). Ich glaube, die Personen habe ich genauso beschrieben, dass jeder Leser in den Personen das sehen konnte, was er wollte. Dass Sie die Personen sich nicht ganz so bildlich vorstellen konnten, können Sie als Kompliment auffassen! Offenbar sind Sie noch nicht ganz so gefangen, in den Spielen und Fängen der Mächtigen! ;-)

4. Haben Sie einen Lieblingscharakter in "Mutwille?“

Nein, ich habe ein großes Mitgefühl mit allen Charakteren, weil keiner wirklich schlecht oder wirklich gut ist, sondern einfach auf seine Art und Weise versucht, mit seinen Schicksalen und seinen persönlichen Kämpfen zurecht zu kommen. Genau wie in der Wirklichkeit, oder? Ich unterstelle nie einem Menschen, dass er etwas macht, weil er als Schurke geboren ist, sondern alles in ein Ergebnis einer langen persönlichen Geschichte.

5. Sind weitere Buch-Projekte in Planung oder Ideen in der Gedanken-Schublade?

Auf jeden Fall! Das Schreiben ist für mich quasi ein notwendiges Ventil! Ansonsten könnte meine Frau mich sicherlich nicht mehr lange aushalten! ;-) Im Ernst: Sowohl die Entwicklung des Buches als auch die Rückmeldungen zum Buch machen richtig Spaß! ich werde im Frühsommer meinen zweiten Roman veröffentlichen, in dem es nicht um Politik geht. Auch nicht um Lobbyismus oder so. Da werden die Menschen - vor allem ein Mensch - komplett im Vordergrund stehen. Das Innenleben, das Außenleben und dann gepaart mit einem hoffentlich spannenden Wirtschaftskrimi. Ich hoffe, Sie lesen dann wieder mit und finden dann die Personen auch ein wenig ansprechender! Und zwischendurch gibt es noch einen kleinen Sammelband an Kurzgeschichten, die ich immer mal nebenbei schreibe, wenn mir mal wieder ein Thema auf der Seele liegt.

6. Was ist ihr Lieblingsbuch?

Ich lese persönlich sehr wenig Belletristik, sondern tatsächlich mehr Sachbücher zu Philosophie, Religion und Gesellschaft. Wenn ich Romane lese, dann eher Klassiker. Ich brauche Spannung gepaart mit einem tiefgründigen Hintergrund. Davon gibt es nicht viele Bücher. Entweder gibt es Spannung oder es gibt Tiefgründigkeit. Beides alleine finde ich aber recht eintönig. Daher sind meine Lieblingsbücher Döblins „Berlin-Alexanderplatz“ und Hesses „Steppenwolf“. Bücher, die ich immer wieder lesen könnte. Zurzeit lese ich „Golden House“ von Rushdie. Ein tolles Buch, was mich zwar nicht so fesselt, bei dem ich aber die ganze Kunst des Schriftstellers spüre. Grundsätzlich muss ich aber sagen, dass ich Respekt vor jedem habe, der ein eigenes Buch schreibt. Das ist eine ganz große Leistung.

Herzlichen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben meine Fragen zu beantworten und auch vielen Dank an die Vermittlung über Literaturtest!

Donnerstag, 7. Dezember 2017

Interview mit Bernd-Jürgen Seitz - Autor von "Das Gesicht Deutschlands"

Copyright privat

Interview mit Bernd-Jürgen Seitz - Autor von "Das Gesicht Deutschlands"

Im Nachgang zu meiner Rezension von Bernd-Jürgen Seitz Buch "Das Gesicht Deutschlands" habe ich die Chance erhalten Herrn Seitz ein paar Fragen zu stellen - heute bekommt ihr unser kleines Interview zu lesen!
Viel Spaß dabei!


Was war für Sie ausschlaggebend dieses Buch zu schreiben? Wie wurde die Idee geboren?

Im Laufe meines Berufslebens in der Naturschutzverwaltung bin ich immer weiter vom Kleinen zum großen Ganzen vorgedrungen, habe immer mehr versucht, das Heute aus dem Gestern abzuleiten. Habe mich mit Nutzungsgeschichte, Landschaftsgeschichte und Erdgeschichte befasst, bin schließlich beim Urknall angekommen und musste irgendwie wieder zurück finden. Das, habe ich mir gedacht, würde mir am besten gelingen, wenn ich ein Buch über mein Heimatland schreibe. Über das "Gesicht Deutschlands" und darüber, wie sein heutiges Aussehen geprägt wurde.
Wie lange war der Zeitraum der Entstehung von der Idee bis zum fertigen Druck?

Erstmals hatte ich die Idee bereits vor etwa 10 Jahren, habe auch Verlage angeschrieben und  bekam nur Standard-Absagen. Angeregt durch das Darwinjahr 2009 schrieb ich dann erst einmal einen Wissenschaftsromen mit den Themen Evolution und Katastrophen, der in Madagaskar spielt (Armin - (R)Evolution auf Madagaskar). Über diesen Roman habe ich Kontakt zur WBG aufggenommen und  es geschafft, meine frühere Idee umzusetzen.
Bei den zahlreichen Bildern, die Sie für dieses Buch gemacht haben, frager ich mich wie lange es gedauert hat eine derartig umfangreiche Sammlung anzulegen?

Ich bin Hobby-Fotograf und bin privat und beruflich viel in Deutschland unterwegs, so dass mit der Zeit viele Bilder zusammen kamen. Die großformatigen Bilder im Buch stammen aber überwiegend von Profi-Fotografen.
Welches Gesicht Deutschlands mögen Sie selbst am liebsten?

Ich habe im Buch drei "Zukunftsprojekte" beschrieben, die auch meine Lieblings-Landschaften repräsentieren: Den Südschwarzwald vor meiner Haustür, die Rhön in der Mitte Deutschlands sowie die Seenlandschaft und Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern.
Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus, wenn Sie nicht recherchieren oder schreiben? 

Ich bin Leiter des Referats Naturschutz und Landschaftspflege im Regierungspräsidium Freiburg. Besonders stolz bin ich auf die Beteiligung bei der Entstehung des Biosphärengebiets Schwarzwald, das erst kürzlich von der UNESCO anerkannt wurde. Mein Arbeitsalltag ist aber auch von Verwaltungstätigkeiten geprägt.
Und nun natürlich: Was ist ihr Lieblingsbuch bzw. was lesen Sie momentan?

Gerade habe ich das Buch "Die Hauptstadt" von Robert Menasse gelesen, das den Deutschen Buchpreis erhielt. Das war aber nicht der Hauptgrund, sondern eher, dass meine Arbeit im Naturschutz stark von europäischen Regelungen geprägt ist. Es soll ja der erste "Europa-Roman" sein. Das Buch hat mich sehr beeindruckt und meine Vorurteile über die europäische Bürokratie zumindest teilweise bestätigt.

Herzlichen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben meine Fragen zu beantworten und auch vielen Dank an die Vermittlung über Literaturtest!

Montag, 13. November 2017

Interview mit Andreas Beerlage - Autor von Wolfsfährten

Copyright Carl Undéhn 

Interview mit Andreas Beerlage - Autor von Wolfsfährten

Im Nachgang zu meiner Rezension von Andreas Beerlages Buch "Wolfsfährten" habe ich die
Chance erhalten Herrn Beerlage ein paar Fragen zu stellen - heute bekommt ihr unser kleines Interview zu lesen!
Viel Spaß dabei!


Lieber Herr Beerlage,
ich freue mich sehr, dass Sie sich ein paar Minuten Zeit nehmen um mir ein paar Fragen zu beantworten. 
 
 Wie sind Sie darauf gekommen, das Buch "Wolfsfährten" zu schreiben? Gab es mehrere Auslöser, wie die Sichtung im Zug?
 
Im Frühjahr 2015 gab es eine Phase, in der heiß über die Wölfe diskutiert wurde – das war, als ein Jungtier mehrmals quer durch Niedersachsen gerannt ist. Mir war die Berichterstattung zu sehr ’Scherenschnitt’, zu sehr schwarz oder weiß. Da habe ich dem STERN eine Reportage vorgeschlagen, die genau ein Jahr später veröffentlicht wurde. Meine Recherche war völlig übertrieben, für einen Freelancer im Grunde existenzbedrohend, zumindest völlig unwirtschaftlich. Und als ich zum hundertsten Mal über den ’Wolfsstapel’ im  Büro gestolpert bin, habe ich gedacht: Da muss ich noch was draus machen, das ist sonst totes Kapital.

  Die Natur und die Tierwelt scheint Ihr Steckenpferd zu sein, was hat Sie auf diesen Weg gebracht?

Ich stamme aus Nordhessen, in der Nähe vom Nationalpark Kellerwald. Ich bin schlicht und einfach total schöne Natur gewöhnt. Deshalb habe ich viel Zeit meiner Kindheit auf Wiesen und Feldern und im Wald verbracht. Die ganzen Familie steht auf Tiere, und wenn wir uns mal treffen, geben wir mit unseren letzten Sichtungen an:
- Letzte Woche habe ich einen Seeadler an der Elbe gesehen!
- Und ich an der Oste einen Otter!
Ich bin als Teenager wirklich manchmal morgens um fünf Uhr aufgestanden und habe einen Waldspaziergang gemacht, um Wild zu sehen. Ich wollte auch Förster werden, das ging aber wegen dicker Brille und Heuschnupfens nicht. Eine Zeitlang habe ich als Student im Wald gearbeitet, ich kann heute noch ziemlich präzise Bäume umlegen. Gepflanzt habe ich auch ein paar hundert Stück, im Akkord. Manchmal, wenn ich zuhause im Waldecker Land bin, besuche ich meine Fichten. Die sind jetzt schon höher als ein Einfamilienhaus. Insgesamt gilt: Wenn ich mal eine Woche nicht aus der Stadt komme, kriege ich Depressionen.

Welche tierischen Geschichte oder Begebenheit, die Sie erlebt haben, fanden Sie am eindrucksvollsten?

 Da gibt es so viele … Es muss ja auch überhaupt nicht spektakulär sein. Vorgestern kreisten zum Beispiel ein paar Kraniche über mir, mitten in der Stadt. Hat sonst keiner gemerkt. Gestern habe ich ein paar Mäuschen auf den S-Bahngleisen an der Haltestelle ’Sternschanze’ beobachtet. Und im Gebüsch vor meiner Bürogemeinschaft lebt ein Zaunkönig, der ist nicht viel größer als ein Tischtennisball. Beobachtungen dieser Art machen mir einfach Spaß.

Haben Sie weitere Projekte in der Planung?

Meine Oma hat immer gesagt: „Pläne machen, das könnt ihr!“ Ich habe immer irgendwelche Pläne, meine Tochter reden von „Beerlage-Ideen“ – will heißen, wird eh nix draus. Aber ja, gerade gestern habe ich mit meiner Agentin über ein neues Buch gesprochen, da hatte ich fünf, sechs – Ideen …
 Es wird sich auf jeden Fall wieder um irgendwelche Viecher drehen, mehr weiß ich derzeit noch nicht.

Wie schätzen Sie die momentan allgemeine Stimmung bzgl. der Rückkehr des Wolfes ein? Sind nicht zum Beispiel Wildschweine viel näher an den Menschen und sorgen für größere Schäden?

Das Feedback zum Buch zeigt mir, dass es doch eine große Gruppe von Menschen gibt, die beim Wolf gerne ein ausgewogenes Vorgehen sehen würden. Die überhört man schnell, wenn die Hasser und die Kuschler rumschreien. Das hatte ich vorher nicht so gesehen, und das freut mich.
Zwischen der Abgabe des Buches und der Veröffentlichung ist allerdins schon wieder viel passiert, es wird zum Beispiel ständig über Abschüsse gesprochen. Die zuständigen Behörden schwingen gerade von überprotektiv in Richtung „Im Zweifel gegen den Angeklagten“. Das finde ich beides nicht gut.
Man sollte das ganze Wolfsding auch nicht soo wichtig nehmen, es gibt echt andere wichtige Themen, die man in den Griff bekommen muss.
Wildschweine sind tatsächlich ein Thema. Die profitieren von der Erwärmung, die sich in reicher Nahrung im Wald niederschlägt. Und vom intensiven Anbau von Mais für Bioenergie. Die Sauen werden immer mehr, die Jäger kommen nicht hinterher. Und dann stürmen die Biester Kleinstädte, wie letztens in Heide. Eigentlich ist es ja lustig …
  
 Als Buchbloggerin möchte ich natürlich auch gerne wissen, was Sie gerne lesen - was ist Ihr Lieblingsbuch?

Phasenweise bin ich ein großer Leser. Gerade habe ich die Despentes verschlungen, „Vernon Subutex“. Meine Lieblinge der vergangenen zwei Jahre waren André Kaminski und Eshkol Nevo. Lieblingsbuch ist irre schwer. Ich denke, die „Grasharfe“ von Truman Capote ist ganz weit vorne. Und „Die Ballade vom traurigen Café“ von Carson McCullers. „Verlorene Illusionen“ von Balzac.

Herzlichen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben meine Fragen zu beantworten und auch vielen Dank an die Vermittlung über Literaturtest!


Samstag, 4. November 2017

Interview mit Patricia Thielemann - Autorin von Spirit Yoga

Copyright Nadja Klier

Interview mit Patricia Thielemann - Autorin von Spirit Yoga


Im Nachgang zu meiner Rezension von Patricia Thielemanns Buch "Spirit Yoga" habe ich die
Chance erhalten Frau Thielemann ein paar Fragen zu stellen - heute bekommt ihr unser kleines Interview zu lesen!
Viel Spaß dabei!

Liebe Frau Thielemann,
ich freue mich sehr, dass Sie sich ein paar Minuten Zeit nehmen um mir ein paar Fragen zu beantworten.

Als erstes möchte ich gerne wissen: was denken Sie, warum ist Yoga heute so gefragt? Das habe ich sogar an der Besprechung zu „Spirit Yoga" gemerkt, die in vier Tagen über 700 Mal aufgerufen wurde. Kommen eher die Menschen zu Ihnen, für die es hipp ist, Yoga zu machen oder Leute, die ihr Leben entschleunigen wollen und zu sich selbst finden?

Zu mir kommen vor allem Menschen, die mit beiden Beinen im Leben stehen und die im Yoga einen starken Gegenpol zum Auf und Ab des Alltags suchen. In einer sich scheinbar immer schneller drehenden Welt werden das von Tag zu Tag mehr.

Ich finde Ihre Arbeit und das, was Sie aufgebaut haben enorm. Ihre Arbeit scheint mir sehr vielseitig zu sein, unter anderem habe ich mir Ihren TEDx-Talk auf Youtube angesehen und finde, dass Sie sehr authentisch sind. Haben Sie noch Lampenfieber vor Vorträgen?

Wer sich für etwas engagiert, der gibt immer auch ein Stück von sich preis.
Kein Wunder, dass da auch Aufregung im Spiel ist. Als ich jünger war, hatte ich manchmal Angst, mein Gesicht zu verlieren und lief deshalb häufig nur auf halber Kraft. Natürlich tut Scheitern weh, aber nur wenn man das in Kauf nimmt, ist man auch in der Lage ganz aus seiner Kraft heraus zu agieren.
Seitdem ich das verstanden habe, kenne ich kein Zurück.

Was ist für Sie der schönste Aspekt an Ihrer Arbeit?

Wenn ich die Augen der Teilnehmer nach einer gelungenen Yogaklasse wieder leuchten sehe und sie so aufatmen, als würden sie am Meer stehen oder über die Berggipfel schauen.

 Was macht Sie persönlich glücklich?

Guter Humor, echte Verbindungen, ein Spaziergang am Morgen,
Reisen in ferne Länder und natürlich Yoga.

Ist es einfach, „Spirit Yoga“ und Familie unter einen Hut zu bekommen? 

Copyright Nadja Klier
Ein mittelständisches Unternehmen mit über 200 Mitarbeitern zu führen und zwei halbwüchsige Jungs großzuziehen ist natürlich ein andauernder Balanceakt. Es ist aber genau dieses persönliche Spannungsfeld, das mir hilft, Spirit Yoga den lebensnahen Bezug zu verleihen.Ich bleibe dadurch wach und frage mich immer wieder aufs Neue, ob das, was ich tue auch wirklich trägt. Gerade wenn es um das Thema Yoga geht, ist das wichtig. Ich möchte mich nicht auf Wolke 7 beamen, sondern bestmöglich im hier und jetzt ein gutes und sinnstiftendes Leben führen. 
 
Haben Sie noch neue Pläne und Ideen?
 
Ja, ich habe noch einiges vor und ich bin mir klar darüber, was ich tun muss, um meine Pläne zu realisieren. Ideen zu haben ist schön, erfüllend ist, wenn auch die Umsetzung gelingt.


Und nun, eine sehr wichtige abschließende Frage: Haben Sie selbst Zeit zu lesen und was ist Ihr Lieblingsbuch?

 Ich lese verhältnismäßig viel. Es erweitert meinen Horizont und speist auch meinen Yoga-Unterricht. Nicht umsonst habe ich in meinem Buch das Gespräch mit Schriftstellern, Künstlern, Philosophen und Geistlichen gesucht.Im Moment liegen „Tyll“ von Daniel Kehlmann und „Zwischen Koran und Kafka“ von Navid Kermani, „Zukunft wagen“ von Matthias Horx, „Der unendliche Augenblick“ von Natalie Knapp, „Durch Mauern gehen“ von Maria Abramovic und „Resonanz“ von Hartmut Rosa auf meinem Schreibtisch.

Herzlichen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben meine Fragen zu beantworten und auch vielen Dank an die Vermittlung über Literaturtest!





Montag, 9. Januar 2012

Interview mit Andrea Wölk - Autorin von "Infinitas - Krieger des Lichts"

Hallo meine Lieben,
ich dachte es wäre mal wieder Zeit für ein Interview mit einer tollen Autorin und ihrem kleinen aber feinen Verlag Oldigor. Ich habe vor noch gar nicht allzulanger Zeit ihr Buch "Infinitas - Krieger des Lichts" welches mich inhaltlich und auch optisch vollkommen angesprochen hat gelesen. Vielleicht ist auch für euch das ein oder andere Buch in ihrem Verlagsprogramm zu finden. Ich wünsche euch nun viel Spaß mit Andrea Wölks Antworten!

Liebe Andrea, ich danke dir ganz herzlich, dass du dir die Zeit nimmst mir und meinen Lesern einige Fragen zu beantworten!
Als allererstes eine Frage, die bestimmt viele Leser interessiert: Wie schaffst du es deine Kinder und das Schreiben unter einen Hut zu bekommen?

Liebe Sabrina, das ist eine ganz leichte Antwort: Weil ein toller Partner einem den Rücken freihält. Ich denke bei einer großen Familie ist es wichtig, gut zusammen zu arbeiten. Ohne den Rückhalt meines Mannes könnte das Projekt „Oldigor Verlag“ überhaupt nicht existieren. Nicht nur wegen des Zeitaufwands, sondern auch der finanzielle Aspekt ist wichtig. Die Kinder müssen aber auch gut versorgt werden und da ist es egal, ob man wie ich 6 Kinder, oder nur eines zu betreuen hat. Meine Kinder gehen zur Schule und in den Kindergarten, die eine Ganztagsbetreuung anbieten und sie gehen gerne dorthin, sonst könne ich nicht mit ruhigem Gewissen Schreiben.

Seit 2008 arbeitest du als selbstständige Fotografin, da liegt für mich die Frage nah, ob du deine wirklich traumhaft schönen Cover selbst designst?

Ja, ich erstelle alle Cover selbst, bis auf die Cover von Inka-Gabriela Schmidt, da sie selbst Ausbilderin für Mediengestalter ist, hieße es hier „Eulen nach Athen tragen“. Aber ansonsten sind die Cover von mir und das ist ein Teil der Verlagsarbeit, die ich besonders gerne mache. Oft kann ich auf Fotos aus meinem eigenen Archiv zurückgreifen, aber oft fehlt mir genau das richtige Foto, das ist dann bei einer Fotoagentur kaufe und es in das Cover meiner Vorstellung einarbeite. Mir ist dabei besonders wichtig, dass das Cover auch wirklich den Inhalt des Buches wiederspiegelt. Denn ich finde nichts schlimmer, als wenn ein Cover besondere Erwartungen weckt, die das Buch dann später nicht halten kann.

Ich habe gelesen, dass du selbst gerne Fantasy bzw. Paranormal Romancy liest. Lässt du dich von anderen Autoren inspirieren?

Auf jeden Fall. Lara Adrian ist hier mein großes Vorbild im Bereich Fantasy Romance und Susan Elisabeth Phillips. Durch die Fantasy Romane von Lara Adrian bin ich überhaupt auf die Idee gekommen, die „Infinitas“ – Serie zu schreiben. Obwohl ich die Bücher regelrecht verschlinge, finde ich es schade, dass die Bücher immer nach dem gleichen Muster ablaufen, dass es immer nur einen Protagonisten gibt, der seine große Liebe findet. Es ist doch viel abwechslungsreicher, wenn eine Liebe auch mal zerbricht, oder die große Liebe sich als Irrtum herausstellt.

Welches ist dein momentanes Lieblingsbuch?

Viele Autoren sind bei dieser Frage immer sehr diplomatisch und sagen: Das kann ich es jetzt gar nicht so sagen, es sind so viele … Das regt mich immer auf, denn man sollte immer eine Meinung haben und zu dieser auch stehen. Meine Favoriten sind im Moment: Nathanael von Kim Landers, es gefallt mir deshalb, weil es meiner Schreibweise sehr ähnelt. Dann liebe ich „Die Mondspieler“ von  Nina George. Bei den Thriller fand ist „Töte mich“ von Jon Osborne super. Dann gehört „Das Portal“ von Elke Pistor zu meinen Lieblingsbüchern und ganz toll finde ich die Vampir-Serie: „Chicagoland Vampire“ von  Chloe Neill. (Ich hoffe, das waren jetzt nicht zu viele! :))

Wie lange hast du gebraucht bis "Infinitas (01) Krieger des Lichts" fertig gestellt war - von der Idee bis zum fertigen Druck?

Das hat ca. ein dreiviertel Jahr gedauert. Da mir die Geschichte von Channing, Shia und den Kriegern des Glaubens schon so lange im Kopf schwirrte, habe ich eine Youtube Video mit Bildern angefertigt, und die Story darauf aufgebaut. So konnte ich die Geschichte in knapp drei Monaten zu Papier bringen. Aber so schnell bin ich nicht immer. Am 2. Teil hänge ich jetzt schon fast ein dreiviertel Jahr fest, weil mir einfach durch die Verlagsarbeit die Zeit fehlt.

Kannst du uns schon etwas über geplante Buchprojekte 2012 erzählen? Es stehen ja der zweite Teil der Infinitas-Saga und der Nachfolgeroman von "Der den Regen schenkt" an - kommst du gut voran?

Ich habe mir vorgenommen, als guten Vorsatz fürs neue Jahr, dass der 2. Teil von „Infinitas“ mit dem Untertitel „Licht der Finsternis“ im Juni 2012 erscheinen soll und so wie es aussieht, wird das auch klappen. Der zweite Teil der Seattle-Serie mit dem Titel „Der die Nacht erhellt“ wird im Dezember 2012 erscheinen, der dritte Teil im Sommer 2013 mit dem Titel „Der die Schatten malt“, damit ist diese Serie dann auch beendet. Der geplante Jugendroman „Age Seventeen“ wird im Laufe des Jahres erscheinen, nur gibt es da noch keinen genauen Termin.

Hast du auch schon speziell Geschichten für deine Kinder geschrieben? Was sagen sie zu deinen Büchern?

Eine spezielle Geschichte für meine Kinder gibt es nicht.  Aber durch sie ist der  Name des Verlages entstanden. Meine Kinder drängten immer, dass ich unbedingt mal ein Kinderbuch schreiben soll. Ich fragte dann, wie dieses denn heißen soll und sie sagten: Die drei Oldigors! Als ich dann einen Verlagsnamen suchte, fiel mir dieser Name wieder ein und ich fand, es passte perfekt. Aber ein Kinderbuch von mir wird es wohl nicht geben, doch die Kinder wachsen ja schnell, dann können sie bald meine Romane lesen.

Liebe Sabrina, vielen Dank für die interessanten Fragen, die ich gerne beantwortet habe und wünsche Dir und allen Lesern einen tollen Start ins neue Jahr!
Eure/Ihre Andrea Wölk

Auch ich bedanke mich für die interessanten Antworten und wünsche Dir in allen Bereichen des Lebens Glück und Erfolg - und, dass Du uns noch einige tolle Bücher bescherst!

Samstag, 19. November 2011

Interview mit Mia Avelon - Autorin von "Banalverkehr"

Hallo ihr Lieben,

ich dachte es wird mal wieder Zeit für ein Interview mit einer noch jungen Autorin. Nachdem ich so begeistert von Mias Debütroman "Banalverkehr" bin, habe ich bei ihr nachgehört und sie hat freundlicherweise zu einem kleinen Interview zugestimmt.

Liebe Mia vielen Dank, dass du etwas von deiner Zeit opferst um meine und die Neugier meiner Leser zu stillen.
"Banalverkehr" ist dein Debüt:Wie lange hast du daran gearbeitet?
 

„Banalverkehr“ hat sich im Grunde von allein geschrieben. Nicht, weil es meine Autobiografie wäre (ist es nämlich nicht), aber Puppe als Charakter war irgendwie so treibend, dass ihre Geschichten quasi ganz von selbst liefen. An der ersten Version, die mich allerdings nicht zufrieden gestellt hat, habe ich vier Monate geschrieben. Danach habe ich alles noch mal überarbeitet und dafür knapp zwei Monate gebraucht. Ein schnelles Buch also, in jeglicher Hinsicht.


War es einfach einen Verlag für dein Buch zu finden?


Tatsächlich hätte ich nicht gedacht, wie einfach. Vielleicht war es so eine Art persönliches Märchen, aber ich hatte ungelogen innerhalb von zwei Wochen einen fabelhaften Literaturagenten, der mich innerhalb der nächsten vier Wochen dem ebenso fabelhaften Heyne-Verlag aufgezwungen hat. Keine Ahnung, wie er das geschafft hat. Wahrscheinlich mit Alkohol…



 Bei der Lovelybooks Leserunde wolltest du als Bewerberfrage wissen, was wir unter „Banalverkehr“ verstehen. Was bedeutet der Titel für dich?
 
Der Titel war irgendwann einfach da und erschien mir passend. Mein Ziel war es ja, einen Roman zu schreiben, der alles relativiert. Es gibt Gutes, Schlechtes, aber letztlich werden wir alles überleben, und ein Stückchen heiles Herz lässt sich aus jeder Situation herausretten. Das Leben ist also ziemlich banal, wenn man es nüchtern betrachtet. Zum Zweiten ist der Titel natürlich auch explizit eine Metapher für Puppes altes Leben, in dem nichts von Bedeutung ist und es kein lebenswertes Ziel gibt.

Copyright Mia Avelon
 Kannst du dich in manchen Situationen mit deiner Hauptfigur, Puppe Stockmann, identifizieren?

Klar. Ich bin ziemlich Puppe, zumindest, wenn es um ihre Sicht auf die Welt geht. Ich muss genauso ständig meine Mitmenschen und meine Umwelt sezieren und verrenne mich gerne im Absurden, anstatt mich objektiv auf die wichtigen Dinge zu konzentrieren. Im Gegensatz zu ihr bin ich allerdings überhaupt nicht manipulativ, ich versuche, mich mit Situationen, die ich nicht ändern kann, abzufinden, weil ich denke, dass manche Dinge im Leben passieren müssen, damit man lernen kann. 
 
 Wie sieht in deinen Augen eine "gesunde" Freundschaft aus?

Da muss ich gleich mal ein paar Klischees auspacken: Freundschaft, genau wie Liebe, hat mit gegenseitiger Akzeptanz zu tun. Alle Beteiligten müssen wachsen und sich entwickeln können. Wenn der andere damit ein Problem hat, dann ist es keine Freundschaft.

 Hast du schon weitere Projekte geplant, oder vielleicht schon ein fertiges Manuskript in deiner Schublade liegen?

Zurzeit schreibe ich an meinem zweiten Roman, der nächstes Jahr veröffentlicht wird. Darin geht es um den Anfang und das Ende einer großen Liebe, eine sehr kitschige Thematik sehr unkitschig umgesetzt. Und mit „Banalverkehr“ wird auch noch etwas ganz Tolles passieren, aber das darf ich an dieser Stelle leider noch nicht verraten.
 
 Wie haben Freunde und Familie auf "Banalverkehr" reagiert?

Ich muss immer wieder betonen, dass „Banalverkehr“ nicht meine Autobiografie ist, ansonsten hätte ich wahrscheinlich keine Freunde mehr J Nein, im Ernst, ich bekomme sehr viel positives Feedback und freue mich besonders, wenn ich höre: Das bist du, das ist deine Sprache, das ist, als würde man dich live erleben. Ein schöneres Kompliment gibt es wahrscheinlich nicht. Und geschämt hat sich zum Glück auch niemand…

 Hast du neben deiner Berufung, Geschichten zu schreiben, auch noch einen Job, der dafür sorgt, das Geld in die Haushaltskasse kommt?

Nach wie vor arbeite ich als freiberufliche Fernsehjournalistin und realisiere Dokusoaps. Allerdings nicht mehr so exzessiv wie vor „Banalverkehr“, weil ich doch versuche, so viel Zeit wie möglich ins Schreiben zu investieren.

Liest du selbst gerne? Was ist dein Lieblingsbuch?

Ich lese sehr gerne, aber inzwischen leider viel zu wenig, weil ich jede freie Minute mit Schreiben verbringe. Ein besonderes Lieblingsbuch gibt es gar nicht, das ändert sich irgendwie ständig. Meine aktuellen Favoriten sind auf jeden Fall „Das Buch Dahlia“ von Elisa Albert, „Raum“ von Emma Donoghue, sämtliche Sachen von Dimitri Verhulst - und natürlich von Rokko Schamoni, meinem persönlichen Gott, von dem ich gerne ein imaginäres Kind hätte…

Liebe Mia, ich danke dir ganz herzlich für diese Interview und deine Antworten. Ich bin wirklich sehr gespannt, was noch mit "Banalverkehr" passieren wird und natürlich auch auf deinen neuen Roman.

 Ihr werdet gemerkt haben, dass hier noch ein Autorenfoto fehlt - richtig. Aber schaut euch einfach mal, dass Video an, da könnt ihr euch Mia solange schon einmal anschauen und wenn ihr nun neugierig auf "Banalverkehr" seid, kommt ihr hier zu meiner Rezension