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Dienstag, 25. Juli 2017

Short-Rezi: Sven Heuchert - Dunkels Gesetz

Sven Heuchert - Dunkels Gesetz

Nicht so spannend, wie erhofft....

Sven Heucherts Krimi "Dunkels Gesetz" ist in einem belgischen Grenzort angesiedelt. Richard Dunkel, Exsöldner und jetzt Security-Angestellter in einer Chemiefabrik, entdeckt bei Achim, dem Tankstellenbesitzer ein Drogenversteck und setzt ihn unter Druck...

Angepriesen als "krimi noir" mit interessanter Handlung und ansprechendem Cover, habe ich mich auf diese kurze Geschichte eingelassen, jedoch muss ich sagen, dass die Charaktere für mich sehr blass und nichtssagend geblieben sind und auch die Story hätte noch besser ausgearbeitet sein können.

Der Schreibstil ist nicht für jeden was, mir war auch er leider zu monoton und ich habe sehr lange gebraucht mich an ihn zu gewöhnen.

Dennoch bin ich wie immer davon überzeugt, dass auch dieser Krimi, seine geneigte Leserschaft finden wird, auch wenn ich nicht dazu gehöre!

Wertung:
♥ ♥

Produktinformation:
Sven Heuchert - Dunkels Gesetz,im Juli 2017 bei Ullstein erschienen,
192 Seiten, 14,99 €

Mittwoch, 5. Juli 2017

Manuela Obermeier - Tiefe Schuld

Manuela Obermaier - Tiefe Schuld 

Band 2 um Kommissarin Toni Stieglitz

Inhalt: 
Im Wald wird eine halbentkleidete Frauenleiche übersät mit Verletzungen und alten Wunden und Narben gefunden. Kommissarin Toni Stieglitz gehört mit zum Ermittler-Team und wird durch diesen Fall böse in die Vergangenehit katapultiert, da ihr Ex-Freund Mike, sie auch jahrelang misshandelt hat. Schafft sie es stark zu bleiben und sich unter Kontrolle zu haben?

Meinung: 
Wo fange ich an? Ich kenne den ersten Band um Ermittlerin Toni Stieglitz nicht und bin mit dem zweiten Band quasi ins kalte Wasser gesprungen. Ich fand das Buch jetzt auch nicht schlecht, aber eben auch nicht so gut. Ich hatte keinerlei Probleme in die Geschichte hineinzufinden und auch nicht das Gefühl, dass mir etwas an Wissen fehlt, weil ich "Verletzung" nicht gelesen habe, aber dennoch hinterlässt mich "Tiefe Schuld" nicht glücklich.

Der Schreibstil von Manuela Obermaier ist gut, was das angeht versteht sie ihr Handwerk. Es gibt meiner Meinung nach auch keine richtigen Längen, sondern einfach ein paar Dinge, die mir so nicht gefallen haben. Wenn ich jetzt überlegen müsste, wie viel Anteil Toni Stieglitz Privatleben und wie viel der Kriminalfall hat, würde ich fast sagen, dass es mindestens bei der Hälfte liegt, wenn der Anteil ihres Privatlebens, ihrer Männerprobleme und des Wundenleckens nicht noch größer ist.
Das ist sehr Schade, denn eigentlich ist der Fall sehr spannend, wenn auch hier zum teil vorhersehbar - das spannendste waren für mich tatsächlich die letzten 20 Seiten, weil der Fall da nochmal eine interessante Wendung macht. Aber ansonsten na ja - ich bin auch mit dem Charakter und der Person Toni nicht so glücklich.
Manche Aussagen und Verhaltensweisen bringen mich auf die Palme, auch wie sie teilweise mit den Menschen umgeht, nun ja es keinem nicht immer alles super gefallen. Es gibt immer wieder irgendwo Kritikpunkte, aber trotzdem erhält "Tiefe Schuld" von mir solide 3 Herzchen!

Wer Spaß am ersten Band "Verletzung" hatte, wird bestimmt auch bei den Ermittlungen im zweiten Fall seine Freude haben!

Wertung:
♥ ♥ ♥

Produktinformation:
Manuela Obermaier - Tiefe Schuld, erschienen im Juni 2017 bei Ullstein
399 Seiten, 9,99 €


Dienstag, 20. Juni 2017

Stefan Ulrich - Die Morde von Morcone

Stefan Ulrich - Die Morde von Morcone

Guter Krimi, wenn auch vorhersehbar....

Inhaltsbeschreibung:
Robert Lichtenwald, Anwalt aus München, flieht vor einer Lebenskrise in sein Rustico in der Maremma im stillen Süden der Toskana. Hier, in den Hügeln um den Ort Morcone, möchte er zur Ruhe kommen und sein Leben überdenken. Doch bald nach seiner Ankunft entdeckt er an einer Schwefelquelle die Leiche eines Afrikaners. Auf der Brust des Toten ist ein Schriftzeichen eingeritzt. Als kurz darauf zwei weitere Menschen qualvoll sterben, wird Lichtenwald gegen seinen Willen in die Ermittlungen hineingezogen. Gemeinsam mit der eigensinnigen Lokalreporterin Giada Bianchi versucht er, den Mörder zu entlarven, die Verbrechen zu stoppen - und so auch sein eigenes Leben zu retten.
 
Meinung: 
Mit "Die Morde von Morcone" von Stefan Ulrich habe ich meinen ersten Toscana-Krimi gelesen und ich finde, dass er die italienische Stimmung und das Lebensgefühl dem Leser sehr gut übermitteln kann.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Stefan Ulrich versteht es den Leser mit Hilfe seiner Worte zu fesseln. Er beschreibt die Landschaften und Personen, samt Eigenschaften, sehr deutlich. Ebenso die Ereignisse.

Die Kapitel sind relativ kurz, auch dass fördert bei mir den Lesefluss enorm. Sehr schön, finde ich hier auch die eingeschobenen Kapitel aus der Sicht des Mörders - dass macht es geheimnisvoll und atmosphärisch.

Es gibt von mir nur ein Sternchen Abzug, weil ich als erstes nach dem zweiten Mord wusste, wieso gemordet wird und nach der Hälfte, wer der Täter ist - nichts destotrotzt hat Herr Ulrich hier ein sehr gutes Buch mit angenehmen Charakteren und einer guten Geschichte (vor allen Dingen der Hintergrund hat mir sehr gefallen) geschrieben.

Eine Folgeband würde ich lesen und lege das Buch gerne Krimi- und natürlich Toscana-Freunden ans Herz!

Wertung:
♥ ♥ ♥ ♥ 

Produktionformation:
Stefan Ulrich - Die Morde von Morcone, erschienen im Mai 2017 bei Ullstein
300 Seiten, 14,99 €

Montag, 23. Februar 2015

Rezension: Felix Denk & Silke Denk – Eltern, die auf Schaukeln starren

Felix Denk & Silke Denk – Eltern, die auf Schaukeln starren
Von Bio-Mamas, iphone-Papis und anderen Spielplatz-Profis

Eine humorvolle Charakterstudie


Warum wollte ich das Buch lesen?
Da ich in naher Zeit ja auch meinen ersten Nachwuchs bekommen werde, kann ich mich mit solchen Büchern im Moment ganz gut auseinander setzen, zumal wir in unserem Heimatort auch einen ganz wundervollen und sehr neuen Mehrgenerationenpark haben, samt ganz viele Schaukeln, Matschpumpe und Outdoorfitnessgeräten. Wer weiß, welche Art von Eltern ich dort treffen werde? Und wozu ich selbst gehören werde?

Inhalt:
Wir erleben eine Woche auf einem Spielplatz irgendwo in Deutschland und lernen dabei sämtliche Arten von Müttern und Vätern kennen, ebenso einen Opa und auch eine Nanny. Natürlich geht es auch um die Kinder, wenn hier auch zweitrangig haben die Kleinen in ihrer analen Phase mich sehr oft zum lachen gebracht.

Meinung:
„Eltern, die auf Schaukeln starren“ ist ein interessantes und absolut kurzweiliges und humorvolles Buch, dass mich wirklich gut unterhalten konnte. Der Schreibstil des Autorenehepaares Denk hat mir sehr gut gefallen und die Einteilung in die sieben Wochentage, und dann untergeordnet in die verschiedenen Uhrzeiten sind für mich und mein Leseverhalten sehr förderlich.

Es macht einfach Spaß die verschiedenen Elternteile und ihre Eigenarten kennenzulernen, die verschiedenen Macken zu bewundern und sich gleichzeitig über dieses teilweise Unverhalten zu wundern. Aber was soll ich sagen, vielleicht werde ich in ein paar Wochen auch wie eine Helikoptermum um meine Zwillinge kreisen...

Auch wenn die Eltern hier die Hauptpersonen sind, haben die Kinder natürlich immer noch eine große Rolle inne, sei es die in die ihre Eltern sie stecken oder es zumindest versuchen oder aber die, die sie selbst einnehmen. Wie oben schon angedeutet sind in diesem Buch ganz viele Kinder in ihrer analen Phase, aber das kennen wir alle bestimmt und daher wirkt es so authentisch, wenn die Kleinen schimpfen und sich Luft machen.

Wer kurzweilige und wirklich amüsante Unterhaltung sucht, macht mit „Eltern, die auf Schaukeln starren“ garantiert keinen Fehler und es ist ebenso ein schönes Geschenk für junge Eltern, deren erste Spielplatzsaison bald anbricht!

Wertung:
♥ ♥ ♥ ♥

Freitag, 25. Januar 2013

Rezension: Paolo Roversi - Die linke Hand des Teufels

Paolo Roversi - Die linke Hand des Teufels

Aufruhr in Capo di Ponte Emilia

Inhalt:
Der Mailänder Journalist Enrico Radeschi fährt in seinem Urlaub gerne in sein Heimatdorf Capo di Ponte Emilia. Aber das normale Leben und die Arbeit spielt sich in Mailand ab - was soll ein Journalist, denn auch in so einem kleinen Dorf, in dem fast nie etwas geschieht? das sollte man jedoch nicht zu laut sagen, denn kurz nach seiner Ankunft, wird eine abgehackte Hand per Post verschickt und Enricos Sensationslust und Neugierde geweckt....

Meinung:
 "Die linke Hand des Teufels" ist Paoli Roversis Debütkrimi und dafür ist es auch nicht schlecht. Der Schreibstil ist angenehm und sehr leicht zu lesen, dennoch zieht sich die Geschichte und die Ereignisse um das Dorf und die Mordfälle sehr in die Länge. Viele Leser haben die Handlungsintensität und den Spannungsaufbau mit einem heißen, langen und trägen italienischen Sommertag beschrieben - und dieses Gefühl teile ich leider.
Ein kleines Problem hatte ich auch mit den vielen verschiedenen italienischen Namen und den Personenbeschreibungen mit Berufsbezeichnungen, irgendwann bin ich aber auch damit besser klar gekommen.

Zwar beginnt die Polizei direkt zu ermitteln nachdem die erste amputierte Hand - und später die erste Leiche - aufgefunden wird. Dennoch wirkt es teilweise sehr langatmig, bevor alles richtig ins Rollen kommt. Erschwerend kommt hinzu, dass Enrico, der mit seinen Hackerfähigkeiten eine beliebte Unterstützung der Polizei ist, zwischendurch auch immer mal wieder nach Mailand abkommandiert wird.

Dennoch nimmt das Buch im letzten Drittel etwas an Fahrt und Spannung auf - und ich denke, dass es in seinem nächsten Roman noch besser klappen wird, denn bekanntlich ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Ein interessantes Krimidebüt, dass im Bezug auf Spannung und Handlungsdichte noch ausbaufähig ist, den geneigten Leser aber dennoch zu unterhalten weiß. Ich bin gespannt, was noch kommen wird!

Wertung:
♥ ♥ ♥

Produktinformation:
Paolo Roversi - Die linke Hand des Teufels, 2011 im List Verlag erschienen
320 Seiten, 8,95 €

Freitag, 30. November 2012

Rezension: Lena Gorelik - Lieber Mischa

Lena Gorelik - Lieber Mischa, der du fast Schlomo Adolf Grinblum geheissen hättest, es tut mir so leid, dass ich dir das nicht ersparen konnte: Du bist ein Jude

Humorvoller Blick auf die jüdische Kultur oder auch
Ein Erklärungsversuch für das eigene Kind

Inhalt:
"Der Hund kam vor Dir und ungeplant. So wie es ungeplante Kinder gibt, gibt es ungeplante Hunde. Ich wollte schon immer einen Hund. Ich finde, Hunde sind treue, wunderbare, süße Wesen, zum Dahinschmelzen. Ich wollte so sehr einen eigenen Hund, dass ich an jedem fremden Hund stehen blieb und ihm Hallo sagte, was Dein Vater als peinlich empfand, die Hundebesitzer als sonderbar und die Hunde ignorierten."
(S. 40)

Lena schreibt ein Buch für ihren Sohn Mischa, ein Buch, dass ihm das "jüdisch sein" erleichtern soll, obwohl es mittlerweile eigentlich nicht mehr wichtig sein sollte, in einer Welt, in der wir alle Menschen sind. Dennoch spielt mit Klischees und erzählt vom Umgang mit ihnen....

Meinung:
Ein Buch, das erst einmal Aufmerksamkeit mit seinem langen Titel auf sich zieht: Lieber Mischa, der du fast Schlomo Adolf grinbmlum geheissen hättest, es tut mir so leid, dass ich dir das nicht ersparen konnte: Du bist ein Jude. Man fragt sich, was sich hinter dieser Geschichte wohl verstecken mag. Aber niemand rechnet wohl mit so einem ehrlichen und persönlichen Erfahrungsbericht bzw vielen kleinen persönlichen Geschichten, Ansichten und Erlebnissen, die Lena Gorelik hier mit uns teilt.

Lena Goreliks Schreibstil ist wunderschön, mal locker leicht, mal ironisch und mit einem Augenzwinkern versehen, mal ernst und mal sehr sachlich  - aber immer auch mit dem Blick einer Mutter.
Manchmal wirkt das Buch wie ein Erinnerungsbuch für Mischa bzw. ein Erzählband für ihn, denn teilweise liegen die Ereignisse, doch schon so weit zurück, dass es noch keinen Mischa gab. Dieses Gefühl bekommt man durch die Kommentare zum Text, die ich übrigens für eine ganz tolle Idee halte, die ich so noch nie in einem Buch gesehen habe. Man muss für sich zwar den richtigen Weg finden, die in den Lesefluss einzubauen, aber ich finde es wie schon gesagt einfach herrlich.

Lena schneidet viele Thema in ihrem Buch an, wie es war als Jüdin in Russland aufzuwachsen, wie es sich in Deutschland lebt, Geschichten über ihre jüdischen Verwandten, die Bedeutung des Ausspruchs "Mazel tov", die Geschichte von Blacky, dem Rabbinerhund der Familie, dem Umgang mit Vorurteilen und all den verschiedenen Arten des jüdischen Glaubens. Ich konnte viel an neuem Wissen mitnehmen und habe mich allzeit gut unterhalten gefühlt!

Wer Lust auf eine feinfühlige, dennoch humorvolle Lektüre hat, sollte sich unbedingt mal "Lieber Mischa" von Lena Gorelik näher ansehen - ein wirklich ganz besonderes Buch!
Humorvoll, interessant, liebenswert und manchmal auch ein wenig skurril - definitiv eine Leseempfehlung!

Wertung:
♥ ♥ ♥ ♥

Für die Bereitstellung bedanke ich mich beim List Verlag und für die nette Begleitung der Leserunde bei Lenba Gorelik - und für die tollen Gewinnmöglichkeiten wie immer auch ein Dank an Lovelybooks!

Produktinformation:
Lena Gorelik- Lieber Mischa, 2012 im List Taschenbuchverlag erschienen,
185 Seiten, 8,99 €

Dienstag, 11. September 2012

Rezension: Alison Gaylin - Dornröschenschlaf

Alison Gaylin - Dornröschenschlaf

Eine interessante Geschichte, die jedoch mehr Spannung gebraucht hätte

Inhalt:
"Das hier sind Sie, stimmt`s?" Morasco schlug das Buch ungefähr in der Mitte auf. "Kapitel fünf?" Trent kam mit dem Kaffee zurück und las die Kapitelüberschrift laut vor. "Das Mädchen, das niemals etwas vergisst."
"Ja", gab Brenna zu. "Das bin ich...oder eher, das war ich als Kind." Als das Buch Außergewöhnliche Kinder 1990 zum ersten Mal erschienen war, hatte sie darin nur B. geheißen, doch nachdem im wissenschaftlichen Teil der New York Times vom 14. April 1995 unter Nennung ihres Namens über sie berichtet worden war, hatte der Herausgeber sie angerufen und gefragt, ob es in Ordnung wäre, würde sie auch in den folgenden Auflagen des Buches namentlich genannt."
(S.46)

Brenna Spector leidet seit ihre Schwester Clea verschwunden ist unter dem hyperthemistischen Syndrom, welches dafür sorgt, dass Brenna nichts vergessen kann. Dieses Syndrom ist Segen und Fluch zugleich für die toughe Privatdetektivin. Ihr aktueller Fall, der mit dem Verschwinden von Carol Wentz und Iris Neff, die ebenfalls alles kleines Mädchen verschwunden ist, weckt wieder die Erinnerungen an Cleas Verschwinden.
Schafft Brenna es den Fall zu lösen und das kleine Mädchen zurück zubringen?

Meinung:
Alison Gaylins Schreibstil ist sehr angenehm und einfach zu lesen. Schon nach wenigen Seiten ist man in der Geschichte angekommen und lernt direkt die wichtigsten Charaktere kennen.
Sie versteht es den Leser an Brenna Spectras Fall zu fesseln und natürlich auch an Brenna. Durch viele Rückblicke, lernen wir die Privatdetektivin und ihr Leben besser kennen.
Rückblicke, die ihr selbst manchmal Probleme machen, da Sie die Erinnerung nicht steuern kann und manchmal ganz unverhofft, durch einen Gedanken oder einen Geruch Bilder aus der Vergangenheit auslösen.

Alison Gaylin schafft es ohne Probleme Spannung aufzubauen und diese auch aufrecht zu erhalten, dennoch fehlt mir ein bisschen mehr Action oder einfach ein Unwohlsein, dass ich beim lesen eines wirklich aufwühlenden Thrillers normalerweise empfinde. Für mich ist "Dornröschenschlaf" eher ein Krimi als ein Thriller.

Jetzt aber noch einmal zu den Charakteren, die der Autorin wirklich sehr gut geglückt sind - ok, bis auf "TNT-Trent" vielleicht. Trent ist Brennas Assistent und ziemlich anstrengend und überheblich, aber er hat ein schlaues Köpfchen. Brennas Tochter Maya ist dreizehn und ziemlich schwierig, sie taucht auch eher als Randfigur auf. Was in diesem Zusammenhang interessant ist, ist die Kommunikation mit Mayas Vater und Brennas Ex-Mann Jim. Brenna kann ihm seit seiner Trennung nicht mehr in die Augen schauen, weil sofort die Erinnerungen an die schönen Momente und der Schmerz der Trennung in ihr aufsteigt, und so schreiben sie sich seit Jahren per Messenger. Auch eine interessante Möglichkeit, oder?
Die Polizei kommt in "Dornröschenschlaf" auch nicht ganz so gut weg, denn bis auf Detective Morasco arbeitet niemand mit ihr zusammen und manchmal scheint es so, als würden Ermittlungsarbeiten sabotiert...

Wenn ihr herausfinden wollt wie das Verschwinden von Carol Wentz mit dem Verschwinden der kleinen Iris Neff zusammenhängt und gegen welche Art von Windmühlen Brenna und Nick ankämpfen müssen, dann solltet ihr "Dornröschenschlaf" lesen.

Ein "Thriller" mit einem gut ausgearbeiteten Plot, der meiner Meinung nach, jedoch etwas mehr Nervenkitzel vertragen hätte!

Wertung:
♥ ♥ ♥

Produktinformation:
Alison Gaylin - Dornröschenschlaf, aus dem Amerikanischen von Uta Hege, 2012 im Ullstein Buchverlag erschienen,
460 Seiten, 9,99 €

Dienstag, 21. August 2012

Wolfgang Hohlbein - Nemesis (1) Die Zeit vor Mitternacht

Wolfgang Hohlbein - Nemesis (1) Die Zeit vor Mitternacht

Eine Buchreihe, die sich mit einer sehr langen Nacht beschäftigt

Inhalt:
"Kaputt?", fragte ich, nicht weil es mich wirklich interessierte, sondern nur aus reiner Höflichkeit und weil ich das Gefühl hatte, dass er irgendeine Art von Reaktion von mir erwartete.
"Nein", antwortete der Taxifahrer und zog eine Grimasse. "Das liegt an der Gegend. Ist hier immer so."
"Der Radioempfang?"
"Alles", erwiderte der Fahrer. "Radio, Fernsehen, Satelliten-TV, GPS, Handys..." Er deutete ein Achselzucken an und schaltete in einen niedrigeren Gang, ehe er weitersprach. "Hier funktioniert so gut wie nichts. Muss wohl so eine Art Superfunkloch sein."
(S. 12)

Frank Gorresberg wird von der Kanzlei Fleming & Sohn über eine enorme Erbschaft informiert. Er reist von Amerika nach Crailsfelden und trifft am Treffpunkt dann auf seine Mitstreiter um das Erbe von Multimillionär von Thum: Eduard, Stefan, Judith, Ellen und Maria. Nach den ersten geheimnisvollen und erschreckenden Zwischenfällen werden die sechs im ehemaligen Sänger-Internat untergebracht und bekommen eröffnet, was sie machen müssen um das Erbe antreten zu können: Ein Paar muss sich finden, den Nachnamen ändern und innerhalb von drei Jahren ein körperlich und geistig gesundes Kind zur Welt bringen.
Doch schon in den nächsten Stunden läuft alles aus der Bahn...

Meinung:
Es wurde doch mal wieder Zeit ein Buch von Wolfgang Hohlbein zu lesen. In meiner Jugend habe ich ja so ziemlich alle Bücher von ihm und auch von seiner Frau eingeatmet. Am allerbesten hat mir damals übrigens "Dreizehn" gefallen, dass ich euch aber auch noch vorstellen werde. So, aber nun zurück zu "Die Zeit vor Mitternacht".

Hohlbein konnte mich mit dem ersten Band um den exzentrischen Multimillionär von Thum und seine Erben wieder von seinen literarischen Können überzeugen. Sehr schnell fand ich mich in der Geschichte wieder und als allererstes fiel mir der Handlungsort auf, der mir doch bekannt vorkam. Crailsfelden ist ein fiktiver Ort in Deutschland, den Hohlbein sehr oft zum Einsatz bringt. Mir bekannt ist er aus der wirklich wunderbaren Reihe "Die Wolf-Gäng".
Sein Schreibstil lässt sich angenehm und sehr flüssig lesen und er versteht es von Anfang an Spannung aufzubauen. Zum Einen durch die totale Abgeschiedenheit Crailsfelden, da dort fast keine technischen Geräte funktionieren, zum Anderen auch durch den ziemlich rasch auftretenden ersten Todesfall in der Wirtschaft, bei dem ein Angestellter der Kanzlei plötzlich tot umfällt. Weiter geht es dann mit dem schaurigen Sänger-Internat, der baufälligen Ruine, eines ehemaligen Klosters.

Wolfgang Hohlbein hat auch sehr gut den angespannten Gefühlszustand der "Erbanwärter" dargestellt, die sich nicht wirklich grün sind und natürlich jeder für sich "gewinnen" will.
Frank scheint schon auf dem besten Weg zu sein, denn Judith zeigt an ihm größtes Interesse. Doch dann bricht das Chaos los. Alle haben Alpträume und sie haben alle das selbe geträumt. Dann wird Judith von einer Fledermaus angegriffen und bei dem versuch sie zu retten, stürzt von Thum in ein Loch...
Doch auch Hilfe zu holen ist schwieriger als man denkt...

"Die Zeit vor Mitternacht" konnte mich begeistern, auch wenn ich noch nicht genau weiß, worauf die "Nemesis-Reihe" hinaus laufen soll. Doch da ich auch hier sehr neugierig bin, liegt auch hier schon der zweite Band zur Lektüre bereit - und somit werdet auch ihr bald erfahren, in welche Richtung diese Geschichte geht.

Wertung:
♥ ♥ ♥ ♥

Produktinformation:
Wolfgang Hohlbein - Nemesis (1) Die Zeit vor Mitternacht, 2004 erschienen im Ullstein Verlag
200 Seiten, 6,95 €

Mittwoch, 21. September 2011

Rezension: Heike Wanner - Für immer und eh nicht

Heike Wanner - Für immer und eh nicht


Oder: warum uns ein perfekter Mann nicht glücklich macht...

Klappentext:
Eigentlich hatte Theresa schon jede Hoffnung aufgegeben, ihren Traummann zu finden. Oder überhaupt einen Mann. Und dann steht er plötzlich vor ihr, der Traummann, komplett mit Schloss, Pferden und blendendem Aussehen. Sogar Schuhe kauft er gern, und mit ihrer Mutter versteht er sich auch hervorragend. Ist so ein Mann ein Geschenk des Himmels? Oder ist so viel Perfektion eher die Hölle auf Erden?

Inhalt:
"Eva hat mir einen Rat gegeben." Er kratzte sich verlegen am Kinn. "Schon wieder Eva", bemerkte sie amüsiert. "Dann ist sie wohl auf Mission Impossible? Interessante Musikwahl." "Wie bitte?" Er löste seinen Blick vom Display. "Du hast für Eva "Mission Impossible" als Erkennungston gewählt." Er schmunzelte. "Den hat sie sich selbst ausgesucht. Genauso wie Gabriel die Melodie von "Glory, Glory, Halleluja!"

Adam und Eva haben mal wieder einen handfesten Streit, in dem es darum geht, dass eine Frau niemals mit einem Mann glücklich und zufrieden sein kann. Kurzer Hand wettet Eva mit ihrem Mann, dass es doch funktionieren kann - und das Projekt "Engel für Single (EfüSi)" ist geboren. Die Versuchsperson ist Theresa Neumann, die von einem adligen, charmanten Mann mit Pferden träumt...

Meinung:
"Für immer und eh nicht" ist mein erstes Buch von Heike Wanner und sie konnte mich mit ihrer tollen Idee und der Umsetzung überzeugen.
Wanners Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen, hat eine sommerliche Leichtigkeit in sich und ist irgendwie fluffig weich - zum hineinfallen lassen. Auch ihr Humor ist einfach wundervoll und ließ mich ein ums andere Mal schmunzeln oder laut los lachen.

Die Grundidee zum Buch ist wirklich herzallerliebst: der perfekte Mann, ein vom Chef persönlich abgezogener Schutzengel, soll eine von der Liebe enttäuschte Frau glücklich machen und Adam und Eva damit beweisen, dass Mann und Frau sehr wohl glücklich miteinander leben können.

Die Charaktere sind mit genauso viel Liebe ausgearbeitet, wie die Geschichte an sich. Theresa, die sich enttäuscht von ihrem Ex-Verlobten in die Arbeit stürzt - und gesegnet mit einer verrückten Familie - wünscht sich einen gut aussehenden und betuchten Mann, der optimalerweise auch noch Pferde besitzt. Doch als sie all dies vor die Nase gesetzt bekommt fühlt sie sich nicht wirklich glücklich und ist manchmal einfach nur genervt. Ich verstehe sie da voll und ganz!
Theresa ist eine hilfsbereite und freundliche junge Frau, die der Leser gleich ins Herz schließt. Ebenso wie ihren überzogen männlichen Bruder, seinen Kollegen und Familienfreund und ihre nervtötenden aber liebenswerten Eltern.

Jetzt komme ich zu meinem einzigen Kritikpunkt: Der Leser merkt ziemlich schnell wo der Hase lang läuft bzw. wo die wahre Liebe hinfällt. Bis auf die Feinheiten war mir der Ausgang der Geschichte nach der Hälfte des Buches klar. Das ist natürlich nicht der Optimalfall, aber hier war ich trotzdem irgendwie glücklich,  konnte ich mir doch sicher sein, dass Theresa die richtige Entscheidung trifft.
Und vielleicht verstehen nach der Lektüre von "Für immer und eh nicht" mehr Frauen, wieso oftmals Barbie und Ernie einfach viel besser zusammenpassen...

Das Cover ist in einem hellen blau gehalten, das Wasser darstellen soll. Ebenfalls sehen wir zwei Goldfische und einen Angelhaken. Vielleicht soll es sinnbildlich das Sprichwort "sich einen dicken Fisch an Land ziehen" darstellen - ich bin mir aber nicht sicher.

"Für immer und eh nicht" ist ein seichter Gute-Laune-Frauenroman, der mit einer liebenswerten Geschichte und interessanten Charakteren überzeugt - traumhaft schön und kurzweilig!

Wertung:
♥ ♥ ♥ ♥

Für die Bereitstellung und die Leserunde bedanke ich mich ganz herzlich bei Heike Wanner, dem Ullstein Verlag und Lovelybooks! Es war wieder einmal sehr schön!

Produktinformation:
Heike Wanner - Für immer und eh nicht, Juli 2011 erschienen im Ullstein Buchverlag
311 Seiten, 8,99 €

Zur Autorin:
Heike Wanner, geboren 1967, arbeitet als Angestellte bei einer Fluggesellschaft und lebt in der Nähe von Frankfurt. Sie ist verheiratet und hat einen Sohn.

Freitag, 17. Juni 2011

Rezension: Nele Neuhaus - Wer Wind sät

Nele Neuhaus - Wer Wind sät


Morde und undurchschaubare Charaktere

Klappentext:
Kriminalkommissarin Pia Kirchhoff wird zu einem ungewöhnlichen Tatort gerufen: Ein Nachtwächter lag mehrere Tage unentdeckt in einem Firmengebäude. Schnell wird klar, es war Mord. Gemeinsam mit Oliver von Bodenstein ermittelt Pia im Umkreis einer Bürgerinitiative, die gegen einen geplanten Windpark kämpft. Dabei stoßen sie auf ein Grundstück im Taunus, das plötzlich zwei Millionen Euro wert ist - und einen Mann das Leben kostet....

Inhalt:
"Heute war der Tag, der die Entscheidung bringen konnte. Wochen, ja Monate hatte er Informationen zusammengetragen, ausgewertet und in allgemein verständliches Deutsch übersetzt, um Mitstreiter zu gewinnen. Seine Bemühungen waren von Erfolg gekrönt, die Bürgerinitiative "Keine Windräder im Taunus" zählte über 200 Mitglieder und zehn mal so viele Sympathisanten. Es war seine Idee gewesen, kurz vor der Bürgerversammlung das Thema noch einmal ins Fernsehen zu bringen, er hatte sich um alles gekümmert, und heute Nachmittag würde es soweit sein."

Kriminalkommissarin Pia Kirchhoff wird direkt nach ihrem Urlaub zu einem Mordfall gerufen: Rolf Grossmann der Nachtwächter der WindPro wird tot aufgefunden. Und es wird nicht der letzte Tote sein....

Meinung:
Nele Neuhaus "Wer Wind sät" ist bereits der fünfte Roman der Autorin um ihr Ermittlerduo Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein. Für mich ist dies das erste Buch von ihr, und ich hatte keinerlei Probleme mit fehlendem Vorwissen oder ähnlichem, und es wird auch bestimmt nicht mein letzter Neuhaus gewesen sein.

Zu Beginn des Buches fühlte ich mich (mal wieder) ein wenig überfordert, was aber nicht am Schreibstil der Autorin lag. Nein, dieser ist flüssig zu lesen und wirklich sehr angenehm. Viel mehr war ich von den verschiedenen Protagonisten und Handlungen wie erschlagen. Für mich war es erst sehr verwirrend, verschiedene Handlungsstränge und Rückblenden, da musste ich das erst mal für mich sortieren. Doch als das erledigt war konnte ich mich einem Krimigenuss vom feinsten hingeben.

Die Charaktere sind vielseitig und wunderbar ausgearbeitet. Jeder Einzelne von ihnen hat sein Päckchen zu tragen und dann am besten noch ein oder mehrere wohlgehütete, kleine Geheimnisse, die nach und nach aufgedeckt werden. Bei der Vielzahl von Personen und der Komplexität der Zusammenhänge, möchte ich mich diesmal nicht lange mit ihren Eigenschaften und Charakterzügen beschäftigen, zumal es meiner Meinung nach zu viel vorweg nehmen würde und ich meine Sicht der Dinge oftmals revidieren musste. Aber grade dies macht es sehr spannend, denn in diesem Buch ist nichts und wirklich niemand wie er auf den ersten Blick zu sein scheint!
Doch zu dem Ermittlerduo Kirchhoff und von Bodenstein sei noch zu sagen, dass sie mich vollends von sich überzeugt haben und ich mich schon auf weitere spannende und Verwirrung stiftende Fälle mit den Beiden freue. Sie wirken absolut real durch ihre Handlungen, ihre privaten Probleme und auch durch ihre Fehltritte! Wunderbares Duo!

Das Cover zeigt einen Raben auf einem Hochleitungsmast sitzen. Einige Bluttropfen sind mit Spotlack hervorgehoben.

Dieses Buch lege ich allen Krimifreunden ans Herz, auf dass ihr eure Theorien auch zig mal über den Haufen werft und der Lösung trotzdem kein Stück näher kommt!

Wertung:
♥ ♥ ♥ ♥

"Wer Wind sät" habe ich in einer Leserunde bei der Leser-Welt mit vielen anderen Lesern diskutiert, und möchte mich an der Stelle bei allen Teilnehmern bedanken. Es macht doch immer wieder Spaß gemeinsam Bücher zu lesen!

Weitere Bände mit Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein:

Eine unbeliebte Frau
Mordsfreunde
Tiefe Wunden und 
Schneewittchen muss sterben

Produktinformation:
Nele Neuhaus - Wer Wind sät, 2011 erschienen beim Ullstein Verlag
560 Seiten, 14,99 €

Sonntag, 16. Januar 2011

Rezension: John le Carré - Verräter wie wir (vom 09.11.2010)

"Verräter wie wir" war mein erstes Buch von John le Carré, und auch hier möchte ich euch meine Rezension nicht vorenthalten.

John le Carré - Verräter wie wir

Meisterwerk der Wortkunst 

Klappentext:
Die Finanzkrise hat die westlichen Staaten fest im Griff. Ein linksliberaler Dozent aus Oxford, Perry, und seine Freundin Gail verbringen ihren Urlaub auf Antigua. Scheinbar zufällig treffen sie dort den russischen Millionär Dima, der perry zu einem Tennismatch fordert. Diese Begegnung führt das junge Paar auf eine gefährliche Reise nach Paris, zu einem Unterschlupf in den Schweizer Alpen und einer unheiligen Allianz mit dem britischen Geheimdienst. Denn Dima ist einer der mächtigsten Männer Russlands. Sein Geschäft ist das Waschen von illegalen Geldern. Doch Dimas Zeit ist vorüber. Er hat Feinde in der Mafia. John le Carréstellt mit diesem Roman die hochbrisante Frage nach der Bedeutung der internationalen Geldwäsche für die westlichen Demokratien.

Inhalt:
"Sind großer Wissenschaftler, vielleicht? Jagen die gottverdammte Welt hoch, so wie hier mit dem Ball?", fragte Dima, während er Eiswasser in sich hineinschüttete.
"Ganz bestimmt nicht."
"Apparatschik?"
Das Ratespiel zog sich schon zu lange hin. "Nein, ich bin Dozent", sagte Perry und begann sich eine Banane zu schälen.


Produktinformation:
John le Carré - Verräter wie wir, Hardcover, 2010 erschienen im Ullstein Buchverlag
413 Seiten, 24,95 €