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Donnerstag, 12. Dezember 2019

Anna Dewdney - Lama Lama Weihnachtsdrama

Anna Dewdney - Lama Lama Weihnachtsdrama

Das kleine Lama im Weihnachtsstress

Klappentext:
Das kleine Lama hält das Warten kaum noch aus. Wie viele Tage sind es denn nun noch bis Weihnachten? Wie oft noch schlafen? Wann bekommt man Geschenke? Glücklicherweise gibt es viel zu tun: Kekse backen, Geschenke basteln,Weihnachtseinkäufe erledigen...
Trotzdem: Irgendwann wird das Warten einfach ZU VIEL! Gut, dass Mama Lama weiß, worauf es an Weihnachten wirklich ankommt. Zusammensein nämlich, und das ist gar nicht aufregend. Das ist einfach nur...SCHÖN.

Meinung: 
Wir haben schon im Sommer den ersten Band "Lama Lama im Pyjama" geliebt und uns nun auch sehr auf Weihnachten mit dem kleinen Lama gefreut. 

Meine Kinder liebem Lama Lama, und wir Eltern lieben Lama Lama auch - für uns ist das kleine, manchmal etwas unentspannte Lama die Neuentdeckung des Jahres. Nun geht es also um das Weihnachtsfest. Was es zu erledigen gibt, wie lange es noch dauert und das wird dem kleinen Lama irgendwann zu viel. Da kann nur noch eins helfen, kuscheln mit der Mama. 

Das Buch ist wieder in Reimform gehalten  und einfach wunderschön. Meine Kinder und ich konnten viele Textteile schnell wieder auswendig. Sie lauschten gebannt, haben gelacht und sich an mich gekuschelt, als das Lama von seiner Mama den wahren Sinn von Weihnachten erklärt bekommt.

Auch die Illustrationen sind wieder wunder wunderschön. Sehr weihnachtliche Bilder mit Schnee, Weihnachtsschmuck, Tannenbaum, Bommelmütze und vielem mehr. Auf jeder Seite gibt es neues zu entdecken. 
"Lama Lama Weihnachtsdrama" ist eines unserer Lieblingsweihnachtsbücher und wir hoffen, dass bald schon neue Abenteuer des kleinen Lamas erscheinen!

Wertung:
❤❤❤❤❤

Produktinformation:
Anna Dewdney - Lama Lama Weihnachtsdrama, im November 2019 bei Rowohlt Rotfuchs erschienen
32 Seiten, 10,00 €

Markus Osterwalder - Bobo feiert Weihnachten

Markus Osterwalder - Bobo feiert Weihnachten

Weihnachten mit dem kleinen Siebenschläfer und seiner Familie

Meinung: 
Bobo Siebenschläfer ist bei uns im Kinderzimmer ein gern gesehener Gast im ganzen Jahr und natürlich auch an Weihnachten. Haben wir bisher eher richtige Bobo-Geschichten gelesen, haben wir hier nun ein tolles Pappbilderbuch in der Hand. 

Das Bilderbuch ist aus stabiler Pappe gefertigt und perfekt für kleine Kinderhände - mein kleiner Sohn findet es genauso schön, wie die großen. Das Buch ist wunderbar weihnachtlich, die Grundfarbe rot passt sehr gut und das Cover mit dem Tannenbaum stimmt auf "Bobo feiert Weihnachten" ein. 

Wir erleben im Buch Weihnachten bei der Familie Siebenschläfer mit. Sie besuchen den Weihnachtsmarkt, danach die Kirche, wo sie sich die Krippe anschauen und wir sind auch bei der Weihnachtsfeier dabei. Die Illustrationen von Dorothee Böhlke sind einfach wunderschön. Mit viel Liebe zum Detail sind die Bilder rund um Familie Siebenschläfer gemacht und es gibt viel zu entdecken. 

Und was passiert am Ende? Jeder, der Bobo kennt, weiß es...

"Bobo feiert Weihnachten" ist ein wirklich tolles Weihnachtsbuch für die kleinen Leser und alle Freunde von Bobo Siebenschläfer!

Wertung:
❤❤❤❤

Produktinformation:
Markus Osterwalder - Bobo feiert Weihnachten, im Oktober 2019 bei Rowohlt Rotfuchs erschienen
18 Seiten, 5,99 €

Marie Kondo & Salina Yoon - Kiki & Jax räumen auf

Marie Kondo & Salina Yoon - Kiki & Jax räumen auf

Kindern beibringen, wie aufräumen funktioniert

Klappentext:
Kiki & Jax sind die allerbesten Freunde, obwohl sie so verschieden sind. Kiki sammelt gern Sachen. Jax sortiert gern Sachen. 
Doch auf einmal sind diese Sachen ständig im Weg. Können Kiki & Jax Platz für das schaffen, was sie wirklich glücklich macht - ihre Freundschaft?

Meinung:
Auf dieses Buch von Marie Kondo, der Aufräumspezialistin schlechthin, war ich sehr gespannt, da mit drei kleinen Kindern auch einiges an Zeug anfällt und oft Unordnung herrscht - zudem sind zwei von meinen drei Kindern regelrechte Aufräumverweigerer. Da kommt man schon mal an seine Grenzen und macht dann alles selber...
Aber das ist ja nicht der Sinn des ganzen. 

Kiki und Jax sind ein sammelwütiges Eichhörnchen und eine ordnungsliebende Eule und beste Freunde. Doch leider hat Kiki so viel Krempel, dass sie erst ihre Spielsachen nicht mehr findet oder ihren Badeanzug und schließlich nicht mal mehr schnell genug an die Tür kommt. Das macht Jax sehr traurig und er denkt, dass sie ihn nicht mehr mag. Wie gut geht es ihm, als Kiki ihm sagt, dass sie nur keinen Platz zu spielen hat. Das findet er toll, einmal weil Jax froh ist, dass Kiki ihn noch liebt hat und ebenfalls weil Jax so gerne aufräumt. 
Gemeinsam räumen die beiden mit der KonMari-Methode Kikis Zimmer auf.

Hier geht es natürlich um das Thema aufräumen, aber auch was mit unserer Seele passiert, wenn das Chaos überhand nimmt und die Strukturen zerbrechen. Doch dies verstehen die Kinder noch nicht so ganz - wenn die Unordnung nicht beseitigt wird, würde Kiki einsam werden und Jax verlieren, weil sie sich selbst im Weg steht - doch gemeinsam packen sie es an und schaffen Platz für ihre Freundschaft!

Ich finde es toll, wie die beiden anhand der KonMari-Methode das Zimmer aufräumen, denn das wollte ich zugegebener weise auch lange schon machen - toll  auch, dass wir am Ende des Buches finden, wir wir unsere T-Shirts falten können.

Wertung:
❤❤❤❤❤

Produktinformation:
Marie Kondo & Salina Yoon - Kiki & Jax räumen auf, im November 2019 bei Rowohlt Rotfuchs erschienen
40 Seiten, 10,00 €

Axel Scheffler & Rosa Scheffler - Die Perlendiebin

Axel Scheffler & Rosa Scheffler - Die Perlendiebin

Vom Huhn zum Perlhuhn

Klappentext:
Wie wird aus dem grauen Hühnchen ein glitzernd hübsches Perlhuhn? Axel Scheffler erzählt in bezaubernden Bildern eine abenteuerliche Fabel: Als Peacock das kleine Huhn in seinem Perlenladen anstellt, ahnt er nichts von den verrückten Turbulenzen, die ihm bevorstehen: königlicher Besuch, gemeiner Diebstahl, Räuberjagd und dann ganz plötzlich Glanz und Ruhm am Morgen. Auch für das Hühnchen gibt es ein glitzerndes, strahlendes Happy End.

Axel Scheffler erzählt in hinreißenden Bildern eine abenteuerliche Fabel. Dazu hat Rosa Scheffler wunderbare Anleitungen verfasst, wie Kinder selbst mit Perlen sticken und die schönen Dinge aus der Geschichte basteln können.

Meinung:
Ich habe mich sehr auf das neue Buch von Axel Scheffler gefreut, da wir die Klassiker wie den "Grüffelo", "Das Grüffelokind" oder auch "Für Hund und Katz ist auch noch Platz" so lieben - aber "Die Perlendiebin" ist etwas ganz anderes. Also erst einmal den Kopf ausmachen und drauf einlassen. 

Schon das Cover ist wirklich schön und man möchte loslesen. 
Mr. Peacock, der Pfau, hat einen Schmuck & Perlenladen und weil die Hasen so viele Karottenbroschen haben wollen, muss Herr Peacock eine Aushilfe einstellen. Das kleine Huhn sieht den Laden und das Schild und will unbedingt dort anfangen zu arbeiten. Mr. Peacock findet das kleine Huhn zu unscheinbar, aber in der Werkstatt sieht es ja niemand...

Eine unheimlich phantsievolle Geschichte wird hier erzählt, über ein Huhn, dass seiner Leidenschaft für Perlen und Glitzer einfach nicht entkommen kann und so einen Fehler begeht...
Und wie aus einem  normalen Huhn, ein Perlhuhn wird. Eine wirklich wunderschöne Fabel. Grade die letzten Seiten strahlen eine wirklich schöne Magie aus. 

Wenn man sich von den humorvollen Reimen seiner Pappbilderbücher lösen kann, kann auch mit diesem ganz anderen Axel Scheffler viel Spaß haben. 

Im hinteren Teil des Buches gibt es dann noch einen Einführung ins Perlensticken von Rosa Scheffler. Dort werden wir eingewiesen, bekommen aber auch schon ganze Projekte an die Hand, wie zum Beispiel die Karottenbroschen.

"Die Perlendiebin" ist eine wirklich tolle Fabel mit wunderschönen Illustrationen, die uns begeistert haben. Ein Buch, dass wir noch sehr oft lesen werden!

Wertung:
❤❤❤❤❤

Produktinformation:
Axel Scheffler & Rosa Scheffler - Die Perlendiebin, im Oktober 2019 bei Rowohlt Rotfuchs erschienen
80 Seiten, 10,00 €

Samstag, 19. Oktober 2019

Markus Osterwalder - Bobo Siebenschläfer - Drinnen ist was los!

Markus Osterwalder - Bobo Siebenschläfer - Drinnen ist was los!

Vier tolle Geschichten für die nasse Jahreszeit

Klappentext:
So viel Zeit zum spielen!

Was macht es schon, wenn es draußen ungemütlich ist - mit Bobo Siebenschläfer wird es nie langweilig. Schließlich gibt es auch drinnen eine Menge zu tun. Man kann zum Beispiel mit alten Kleidern von Oma und Opa Verkleiden spielen; mit Kastanien und bunten Blättern einen tollen Türkranz basteln; mit seinen Freunden auf einer Tapete eine ganze Stadt malen und sogar ein richtiges Puppentheater aufbauen...Ja, drinnen ist wirklich eine Menge los!

Meinung:
Meine Kinder lieben Bobo, den kleinen Siebenschläfer sehr und haben sich sehr gefreut, als ich ihnen die Geschichten vorgelesen habe - alle vier natürlich öfter als einmal. 

In diesem Buch finden wir die folgenden neuen Geschichten vor: Die Prinzessin und der Bär, Basteln mit Musik, Heute wird es bunt und So ein Theater!
Schön ist, dass das Buch so toll zur Jahreszeit passt, es wird kälter und nass und man muss sich oftmals drinnen etwas suchen mit dem man sich beschäftigen kann - das kennen die Kinder und bekommen durch die Geschichten mit Bobo und seinen Freunden Fatima und Jeremy auch neue Ideen. 

Die Geschichten sind wieder absolut toll illustriert, schön mit viel Liebe zum Detail und in knalligen Farben, können wir das Geschehen verfolgen. Meine Kinder wissen nie, wo sie hinschauen sollen, oder doch lieber der Mama zuhören? 

Schön sind die Ideen am Ende der Geschichten, wir bekommen Ideen für ein lustiges und gesundes Abendbrot, die Bastelanleitung für einen herbstliches Mobile und Kastanientiere, als auch Tipps zum verkleiden. 

"Bobo Siebenschläfer - Drinnen ist was los!" ist ein tolles Buch für den Herbst und natürlich für alle Bilderbuch-Freunde und Bobo Siebenschläfer-Liebhaber!

Wertung:
❤❤❤❤❤

Produktinformation:
Markus Osterwalder - Bobo Siebenschläfer - Drinnen ist was los!, im September bei Rowohlt Rotfuchs erschienen
96 Seiten, 9,99 €

Donnerstag, 29. August 2019

Anna Dewdney - Lama Lama im Pyjama

Anna Dewdney - Lama Lama im Pyjama

Wunderschönes Kinderbuch über ein bockiges Lama

Klappentext:
Das kleine Lama Lama trägt schon seinen Pyjama, und Mama Lama liest ihm noch eine Gute-.Nacht-Geschichte vor. Dann ist Schlafenszeit, Mama geht nach unten. Aber das Lama Lama fühlt sich in seinem Zimmer sehr allein. Wie soll es ohne Mama einschlafen? Was macht Mama eigentlich? Ist sie überhaupt NOCH DA???

Meinung:
Manchmal fragt man sich, warum es so lange dauert, bis so eine tolle Kinderbuchreihe zu uns kommt und übersetzt wird. Es gibt schon etliche Bände um das kleine Drama Lama Lama und seine Freunde und Familie - auf deutsch ist nun der erste Band "Lama Lama im Pyjama" erschienen.

Das Buch hat uns alle auf den ersten Blick und das erste Lesen umgehauen und überzeugt. Mama, Papa und meine drei Kinder lieben das Buch - und auch mein Kleinster mit seinen noch zwei Jahren hat schnell einige der Verse auswendig gelernt. 

Ich denke, dass ich die meisten Kinder mit dem kleinen Lama Lama identifizieren können, wie es da nach der Gute-Nacht-Geschichte alleine im Bett liegt und ihm die Mama fehlt. Meine Kinder können es und fragen mich nach dem wir das Buch das erste Mal gelesen haben immer, was ich denn oben noch alles für Mama Arbeiten machen muss. 

Der Text in Reimform ist wunderschön und wie gesagt, die Kinder können sich die Texte einfach schnell merken - und Mama auch - und haben so noch mehr Spaß. Auch die Illustrationen sind wirklich toll, wobei man natürlich auch merkt, wie die Situation für das Lama Lama immer bedrohlicher wird - durch die dunklen Farben. 

Wir hoffen, dass bald der nächste Band über das kleine Lama Lama übersetzt wird, genug Vorlagen gibt es ja und wir würden uns sehr über weitere Bücher freuen! Ein tolles Abenteuer mit noch tolleren Kinderbuchfiguren - und bis es soweit ist, können wir uns ja noch die Netflix Serie ansehen!

Wertung:
❤❤❤❤❤

Produktinformation:
Anna Dewdney - Lama Lama im Pyjama, im August 2019 bei Rowohlt Rotfuchs erschienen
36 Seiten, 9,99 €

Freitag, 6. Juli 2018

Markus Osterwalder - Bobo Siebenschläfer - Großer Sommerspaß

Markus Osterwalder - Bobo Siebenschläfer - Großer Sommerspaß

Schöne Abenteuer mit Bobo und seiner Familie

Klappentext:
Hurra, der Sommer ist da! Und Bobo Siebenschläfer hat viel zu tun: Er fährt mit seinen Eltern ans Meer, geht mit Mama Eis essen, probiert im Park sein Fahrrad aus oder lässt mit Papa kleine Boote im Bach schwimmen. Mit Bobo Siebenschläfer wird es im Sommer ganz bestimmt nicht langweilig. Und am Ende jedes kleinen Abenteuers schläft er zufrieden ein.

Meinung:
Meine Kinder lieben Bobo, bisher kennen sie ihn aber nur aus dem Fernseher, umso mehr haben sie sich gefreut als Mama zum Mittagsschlaf dieses schöne Buch hervorgezaubert hat.

In dem Buch "Großer Sommerspaß" sind insgesamt neun schöne sommerliche Ausflüge und Erlebnisse von Bobo und seiner Familie versammelt. Bobo fährt an Meer, spielt im Bach, geht mit seiner Familie in den Zoo oder spielt mit seiner Cousine Nora.

Alle Geschichten sind wundervoll. Es gibt nur ganz wenig Text, dafür aber dieses tollen Zeichnungen in knallfarben, die man von Bobo Siebenschläfer kennt. Meine Kinder haben sich alle Geschichten mit großen Augen angesehen. "Im Zoo" kannten sie schon aus der Fernsehserie und "Nora kommt zu Besuch" ist die absolute Lieblingsgeschichte meiner kleinen Tochter. Die musste ich mittlerweile schon mindestens 5-mal lesen.

Alles in allem ein wirklich schönes Bobo Sommerbuch, mit liebevollen Geschichten, wie man sie von Familie Siebenschläfer kennt - für kleine Kinder wirklich schön!

Wertung:
♥ ♥ ♥ ♥ ♥

Produktinformation:
Markus Osterwalder - Bobo Siebenschläfer - Großer Sommerspaß, im Mai 2018 im Rowohlt Taschenbuchverlag erschienen
160 Seiten, 10,00 €

Montag, 18. Mai 2015

Rezension: Holly Jane-Rahlens – Blätterrauschen

Holly Jane-Rahlens – Blätterrauschen

Ein Zeitreiseroman für Jugendliche

Warum wollte ich das Buch lesen?
Holly Jane-Rahlens größten Erfolg „Everlasting“ kenne ich noch nicht, aber von „Stella Menzel und der goldene Faden“ war ich absolut begeistert – von daher war es für mich klar, dass ich mich auch an ihrem neuen Jugendbuch versuchen möchte.

Inhalt:
Oliver, Rosa und Iris sitzen im Hinterzimmer der Buchhandlung „Blätterrauschen“ indem wie immer ihr Leseclub statt findet, als plötzlich etwas merkwürdiges geschieht. Die Kinder haben das Gefühl nicht allein zu sein und plötzlich klopft es an die Hintertür und ein fremder Junge steht dort. Auf was für ein Abenteuer sie sich nun einlassen, vermögen sie sich nicht vorzustellen...

Meinung:
Holly Jane-Rahlens Schreibstil gefällt mir sehr gut, man hat keinerlei Probleme in die Geschichte hin einzufinden, auch wenn man erst einmal ein bisschen braucht bis man weiß, um was es im genauen geht. Wobei ich finde, dass es relativ offen bleibt.

Die Kinder und Colin geraten in eine Zeitschleife und scheinen verfolgt zu werden. Zum einen von einer Frau und drei Männern und von ein paar Männern in Trenchcoats. Die ersten drei Stellen sich als Bodyguards vom OZI, dem Olga-Zhukova-Institut heraus. Die Forscher dort arbeiten an Zeitreiseproblemen und Nebenwirkungen. Die Kinder erleben eine Zukunft und erfahren Dinge, die sie ängstigen, sie können jedoch auch nichts unternehmen...

Die Charaktere gefallen mir sehr gut, vor allen Dingen die Entwicklung, die sie durchmachen. Sie bekommen mehr Verständnis füreinander und freunden sich miteinander an, obwohl sie ganz verschieden sind. Auch die Beschreibungen der Zukunft gefällt mir gut, Jane-Rahlens beschreibt die technischen Neuerungen und Geschehnisse sehr schön, dennoch kann mich das Buch nicht ganz zufrieden zurücklassen. Mir fehlt etwas, am ende habe ich das Gefühl, dass die Geschichte nicht zu Ende erzählt wurde und der Inhalt fehlt.

Dennoch werden Kinder bestimmt ihre Freunde an diesem Zeitreiseroman haben und sich über die Parallelen und Ähnlichkeiten bestimmt amüsieren. Da mir leider etwas an Handlung fehlte, kann ich „Blätterrauschen“ leider nur 3,5 Herzchen geben und bin trotzdem gespannt, was sie als nächstes Schreiben wird!

Wertung: 
♥ ♥ ♥ ♥

Produktoinformation: 
Holly Jane-Rahlens - Blätterrauschen,  im Februar 2015 im Rowohlt Polaris Verlag erschienen
320 Seiten, 14,99 € 

Montag, 3. Juni 2013

Rezension: Geronimo Stilton – Der Mona-Mausa Code

Geronimo Stilton – Der Mona-Mausa Code

Ein spannendes Kunstabenteuer für die kleinen, cleveren Mäuse

Inhalt:
Gernimo Stilton ist der Verleger der Mäuse-Zeitung auf der Mäuseinsel. Seine Schwester Thea hat von ihrem neuen Freund, der im ;Museum arbeitet, dass es hinter der Mona-Mausa eine Schatzkarte geben soll. Gemeinsam mit Thea, seinem Cousin und seinem Neffen Benny wollen sie das Rätsel um die Mona-Mausa und ihr Geheimnis lösen!

Meinung:
„Der Mona-Mausa Code“ ist mein erstes Geronimo Stilton Buch. Natürlich bin ich ja auch nicht mehr unbedingt die Zielgruppe, dennoch hat es mir sehr viel Spaß gemacht die cleveren Nager bei ihrem Abenteuer zu begleiten.

Der Schreibstil ist wirklich kindgerecht und sehr leicht zu lesen. Auch die Schriftgröße ist größer als normal, was es für die Kinderaugen noch leichter macht. Was einem auch direkt auffällt ist die tolle Gestaltung des Buches und damit meine ich nicht nur die Zeichnungen, die sich im Buch befinden, sondern auch die zeichnerischen Unterlegungen mancher Worte, die natürlich auch immer zu dem Wort passen. So etwas habe ich bisher in keinem Kinderbuch gesehen und es gefällt mir wirklich gut.

Geronimo und seine Mäusefamilie ist wirklich sehr liebenswert und man schließt sie direkt in sein Leserherz und freut sich natürlich über jeden Fortschritt und am Ende die Auflösung der Geschichte und es Rätsels.

Für Kinder ist es ein wirklich tolles Buch, das auch zeigt, dass Lesen Spaß macht. Und viele Kinder werden Geronimo und seine Freunde bestimmt auch schon aus dem Kinderkanal kennen!
Ein wirklich tolles Buch, dass einfach Spaß macht – ich bin gespannt, welche Abenteuer Geronimo noch erleben wird!

Wertung:
♥ ♥ ♥ ♥

Produktinformation:
Geronimo Stilton – Der Mona-Mausa Code, übersetzt von Nadine Püschel, Mai 2013 bei rororo Rotfuchs erschienen
128 Seiten, 7,99 €


Mittwoch, 27. März 2013

Rezension: Darren Shan - Die Toten, die ich rief

Darren Shan - Die Toten, die ich rief

Ein Thriller voller unerwarteter Wendungen - immer und immer wieder

Inhalt:
Ed Sieveking, amerikanischer Horrorautor, recherchiert in London gemeinsam mit seinem Freund Joe für seines neues Buch. Auf einer Party lernt Ed Andeanna kennen. Er verliebt sich Hals über Kopf in die geheimnisvolle Schönheit. Dennoch merkt er bald, dass etwas mit ihr nicht stimmt. Sie können sich nur nachts treffen und mehr als ein paar Küsse erhält Ed nicht von Andeanna. Sie ist die Frau von Mikis Menderes, eines berüchtigten Londoner Gangsterbosses....

Meinung:
Ich muss zugebe, dass ich von Darren Shan bisher noch nichts gelesen habe, obwohl hier das ein oder andere Buch von ihm subbt. Dennoch habe ich den Film "Mitternachtszirkus" gesehen und geliebt. Fantasie und skurrile Ideen sind auch in "Die Toten, die ich rief" zu finden und ich muss sagen, dass Darren Shan mich mit diesem Buch absolut begeistern konnte.

Der Schreibstil von Shan ist sehr angenehm und leicht zu lesen. Schon nach ein paar Seiten fand ich mich bestens in der Geschichte zurecht, auch wenn es für mich erst richtig losging als Andeanna ins Spiel kommt. Shan beschreibt die Handlungen und Charaktere sehr detailliert und man kann sie sich während des Lesens wirklich gut vor Augen führen.
Die Spannung baut er in diesem Buch eher langsam auf, aber desto weiter man liest um so fulminanter, abgedrehter und spannender wird es. Hier sei schon mal gesagt, wer ausgefallene Geschichten mag wird "Die Toten, die ich rief" lieben ♥ !

Um die Geschichte ein wenig zu beschreiben kann man sagen, dass sie sich in zwei große Teile unterscheiden lässt. Der erste Teil besteht aus der Kennenlern und Liebesgeschichte von Ed und Andeanna. Er ist etwas ausführlicher und nicht so spannnungs- und actiongeladen. Hier bereitet uns Darren Shan eher auf den zweiten Part vor. Ich will hier gar nciht zu viel verraten, dass würde das ganze Lesevergnügen zerstören. Aber hier kommt die ganze Story ordentlich in Fahrt und es wird verwirrend. Denn sobald man meint der Wahrheit und der Lösung des Rätsels um Andeanna ein kleines Stück näher gekommen zu sein, baut der Autor gekonnt Wendungen ein und bringt uns wieder auf ganz andere Spuren.
Und mir hat es Spaß gemacht auf die falsche Fährt geführt zu werden, oftmals schier unglaubliches zu lesen, um dann irgendwann alles zu verstehen. Verstehen zu dürfen!

Ich persönlich muss sagen, dass ich mit vielen Thrillern, die ich in letzter Zeit gelesen habe nicht so warm geworden bin - aber dieses Buch hier war endlich mal wieder eines, dass mich absolut fesseln konnte und dass ich förmlich innerhalb eines Tages verschlungen habe!

Wenn du mutig genug bist, den Toten gegenüber zu treten, dann ist "Die Toten, die ich rief" absolutes Lese-Muss, ebenso wenn du Darren Shan und seine etwas skurrile Art magst!

Wertung:
♥ ♥ ♥ ♥ ♥

Produktinformation:
Darren Shan - Die Toten, die ich rief, übersetzt von Thomas Merk, im April 2013 erschienen bei Rowohlt Polaris
413 Seiten, 14,95 €

Mittwoch, 23. Januar 2013

Rezension: Ulrike Sterblich - Die halbe Stadt, die es nicht mehr gibt

Ulrike Sterblich - Die halbe Stadt, die es nicht mehr gibt
Eine Kindheit in Berlin (West)

Eine Liebeserklärung an West-Berlin

Meinung:
In "Die halbe Stadt, die es nicht mehr gibt" von Ulrike Sterblich gehen wir auf eine Zeitreise. Eine Zeitreise in die 80er Jahre, eine Zeitreise nach West-Berlin und eine Zeitreise in Ulrikes Kindheit und Jugend - und das heißt auf jeden Fall schon einmal, dass es persönlich wird. Aber nicht nur das.

 Ulrike Sterblich versteht es einem ihre Heimat näher zu bringen, sie hat eine unglaublich erfrischende und humorvolle Art an sich, in der sie uns ans ihren Erlebnissen teilhaben lässt - und uns ihre Stadt präsentiert.

Ich war noch nie in meinem Leben in Berlin und dennoch hat Frau Sterblich es geschafft mir die Stadt mit ihren Worten, Eindrücken und Gefühlen nah zu bringen. So nah, dass mein Wunsch in diese unglaubliche große Metropole einzutauschen noch mehr gewachsen ist.
Sie berichtet und erzählt von dem ganz normalen Alltagsgeschehen, speziellen Erlebnissen und auch den Sehenswürdigkeiten Berlins. Aber es geht nicht nur um die Stadt, es geht auch um Ulrike Sterblich, ihren Eindruck und ihre Erlebnisse beim Erwachsenwerden. Es geht um die erste große Liebe, die ersten durchfeierten Nächte und einen Austausch nach Amerika - ein Buch mit ganz vielen Facetten und tollen Inhalten!

Und die Liebe zu West-Berlin ist immer spürbar. Das Cover des Buches ist auch wirklich schön, der Ausschnitt der Karte mit einem Kinderbild von Ulrike und auch im Buch gibt es zu jedem Kapitel einen Kartenausschnitt und Erklärungen.

"Die halbe Stadt, die es nicht mehr gibt" ist eine interessante, unterhaltsame und gefühlvolle Reise nach Westberlin, die ich Berlinern und Nicht-Berlinern ans Herz legen möchte! Definitiv eine Leseempfehlung!

Wertung:
♥ ♥ ♥ ♥

Für die Bereitstellung bedanke ich mich ganz herzlich bei Rowohlt und Ulrike Sterblich, wie immer auch ein Dank an Lovelybooks für all die schönen Leserunden!

Produktinformation:
Ulrike Sterblich - Die halbe Stadt, die es nicht mehr gibt, 2012 im Rowohlt Verlag erschienen
256 Seiten, 9,99 €


Dienstag, 15. Januar 2013

Rezension: Petra Oelker - Ein Garten mit Elbblick

Petra Oelker - Ein Garten mit Elbblick

Historischer Kriminalroman 

Inhalt:
Hamburg 1895: Henrietta Winfield kehrt zur Beerdigung ihres Vaters nach Hamburg zurück. Doch dieser Todesfall soll nicht der einzige Schicksalsschlag im Leben der jungen Frau bleiben. Wenig später bekommt sie die Information, dass ihr Ehemann, der sich unter einem falschen Namen in Hamburg aufhielt, ermordet aufgefunden wurde.
Um sich zu erholen verbringt sie einige Zeit bei ihren Verwandten, doch einige ihrer Äußerungen verschaffen Henrietta alles andere als Erholung...

Meinung:
Als erstes möchte ich den wirklich sehr detaillierten und hamburgverliebten Schreibstil von Frau Oelker erwähnen. Sie versteht es definitiv das vergangene Hamburg vor den Augen des Lesers auferstehen zu lassen und beschreibt auch die gesellschaftlichen Eigenarten und Veränderungen sehr gut.

Die Entwicklung und Darstellung der Charaktere hat mir auch sehr gut gefallen, man kann mit ihnen Fühlen und die Handlungen nachvollziehen. Jedoch bin ich ein wenig enttäuscht, was den kriminalistischen Hintergrund dieses Romanes angeht - es war mir persönlich einfach etwas zu wenig, zu ungenau.
Wenn man "Ein Garten mit Elbblick" nur als historischen Roman ansieht, kann er definitiv punkten, sobald man das Buch aber unter dem Aspekt historischer Kriminalroman liest, verliert das Buch ein wenig an seinem Reiz, obwohl es handwerklich ein wirklich tolles Buch ist.

Erklärend möchte ich noch hinzufügen, dass ich mich ja sowieso immer mit historischen Büchern etwas schwer tue und es da wahrscheinlich einfach viel passendere Leser als mich gibt. Dennoch wollte ich einen Versuch wagen, da ich vor nicht allzulanger Zeit mit Anja Marschalls "Fortunas Schatten" wirklich einen grandiosen historischen Kriminalroman gelesen habe.

Ich würde "Ein Garten mit Elbblick" begeistern Hamburgliebhabern und Freunden von historischen Romanen empfehlen, denn die werden wirklich Spaß mit diesem Buch haben!

Wertung:
♥ ♥ ♥

Für die Bereiststellung bedanke ich mich ganz herzlich bei Petra Oelker und dem Rowohlt Verlag! Wie immer geht an dieser Stelle auch ein Dank an das beste Bücherforum Lovelybooks!

Produktinformation:
Petra Oelker - Ein Garten mit Elbblick, 2012 erschienen im Rowohlt Verlag
400 Seiten, 9,99 €

Samstag, 24. November 2012

Rezension: Eowyn Ivey - Das Schneemädchen

Eowyn Ivey - Das Schneemädchen

Eine Weihnachts-Winter-Wunder Geschichte

Inhalt:
"Ein Mädchen. Lass uns ein kleines Mädchen machen", sagte sie. "Also gut."
Sie kniete sich in den Schnee, formte aus der unteren Kugel einen Rock, der sich um das Schneemädchen ausbreitete. Sie ließ die Hände an dem Schnee nach oben gleiten, schabte an ihm und verschmälerte den Umriss, bis die Gestalt einem kleinen Kind ähnelte."
S. 58/ 59

Jack und seine Frau Mabel haben sich nach einer Fehlgeburt dazu entschlossen nach Alaska auszuwandern. Mabel wollte kein Mitleid und auch nicht die Blicke der glücklichen Mütter auf sich spüren. Jetzt spürt sie nur noch die Härte des Lebens in Alaska und wie sie und ihre Beziehung zu Jack fast zu zerbrechen scheint....

Meinung:
Wir kennen es ja, das Auge liest mit - und deshalb möchte ich erst noch kurz etwas zu der Ausstattung des Buches sagen. Der Einband bestickt durch seine schlichte Schönheit. Mit den winterlichen Farben blau und weiß werden wir schon auf diese wundervolle Geschichte eingestimmt.

Eowyn Iveys Schreibstil ist atmosphärisch und wunderschön. Sie schafft es mit ihren Worten und ihren Beschreibungen der Weite Alaskas und der kalten und harten Winter eine winterliche Atmosphäre aufzubauen. Kalt, weiß und auch irgendwie magisch. Ich habe lange kein Buch mehr gelesen, in dem der Autor so gekonnt mit Worten spielen und Bilder hervorrufen konnte. Es ist eine Stimmung, die einen mitfiebern lässt und einen an das Buch fesselt.
Das Buch besteht übrigens aus drei Teilen und immer finden wir dort ein Zitat aus einem ähnlichen Märchen wiedergegeben. Das einzige Manko finde ich ist, dass man dann schon ungefähr erahnen kann, worum es in dem Abschnitt geht.

Iveys Stärke ist es aber nicht nur Atmosphäre zu schaffen, sie versteht es auch liebevolle Charaktere zu erschaffen, die der Geschichte Zauber und Leben einhauchen.
Jack und Mabel haben zu Anfang eine Krise, sie reden kaum mehr miteinander und jeder übernimmt einfach seinen Part. Jack arbeitet hart auf dem Feld und Mabel putzt das Haus und kocht. Nach getaner Arbeit ist Jack meistens so müde, dass er nach dem Essen nur noch schlafen will.
Mabel fragt sich, ob es richtig war nach Alaska auszuwandern, mitunter denkt sie sogar an Selbstmord.
Doch dann wird alles anders, als der Winter ins Land zieht und sie gemeinsam mit Jack ein Schneemädchen gebaut hat. Am nächsten Morgen ist das Schneemädchen verschwunden - doch bald schon taucht immer wieder ein kleines Mädchen bei ihrer Hütte auf und verändert ihr Leben und öffnet ihre Herzen.
Doch auch ihre Nachbarn, Esther ihr Mann und ihre Söhne, machen das leben in der Weite Alaskas einfacher und helfen ihnen wo sie können und nehmen nach und nach eine immer wichtigere Position in ihrem Leben ein.

 Wer nun Lust hat ein modernes Wintermärchen zu lesen, der kann mit dem "Schneemädchen" nichts verkehrt machen - ein zauberhaftes Buch, dass mich absolut begeistern konnte. 
"Das Schneemädchen" ist das Debüt von Eowyn Ivey und sie hat damit direkt eine wundervolle Geschichte geschrieben, die einen in die Ferne führt und auch in der kalten Jahreszeit das Herz der Leser zu wärmen vermag.
Ich bin gespannt, was wir noch von ihr lesen werden. 

Wertung:
♥ ♥ ♥ ♥ ♥

Für die Bereitstellung bedanke ich mich ganz herzlich beim Kindler Verlag und Lovelybooks!

Produktinformation:
Eowyn Ivey - Das Schneemädchen, aus dem Englischen von Claudia Arlinghaus, Margarete Längsfeld und Martina Tichy, 2012 im Kindler Verlag erschienen
464 Seiten, 19,95 €

Sonntag, 24. Juni 2012

Rezension: Fredrika Gers - Die Holzhammer-Methode

Fredrika Gers - Die Holzhammer-Methode

Franz Holzhammers erster Fall

Inhalt:
"Unten im Tal blickte die Gestalt von der Gartenarbeit auf. Der Hubschrauber war ein gutes Zeichen. Ja, das Tal sollte zur Todesfalle werden. Zu der Hölle, die es für sie schon war, seit sie denken konnte. Als Kind war sie völlig wehrlos gewesen. Niemand hatte ihr geholfen, und schon bald hatte sie von niemand mehr Hilfe erhofft."
(S.68)

Sommer im Berchtesgardener Land: Ein Gleitschirmflieger kommt plötzlich zu Tode. Dr. Klaus Fischer, Holzhammers Chef, lehnt jedoch weitere Untersuchungen ab um Steuergelder zu sparen. Doch als kurz darauf eine weitere Leiche auftaucht, setzt Holzhammer sich über Dr. Fischers Kopf hinweg.

Meinung:
Fredrika Gers Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Sie schafft es die wundervolle Bergwelt, vor den Augen Kontur annehmen zu lassen, und grade Leser,die schon einmal in Berchtesgarden waren, haben die Möglichkeit Orte wiederzufinden.

Holzhammer ist ein uriger und freundlicher Berchtesgardener, der im Laufe des Buches immer mehr Gestalt annimmt. Seine Dickköpfigkeit ist mir sehr sympathisch und für ihn auch sehr wertvoll um diesen ersten Fall zu lösen.
Eine weitere wichtige Rolle in diesem Buch spielt Christine. Sie ist Ärztin im örtlichen Reha-Zentrum und bringt sich mit ihrer offenen und aufgeschlossenen Art sehr gut in die Ermittlungsarbeiten ein.
Und gemeinsam müssen dieses Mordfälle doch aufzuklären sein, oder?

Holzhammers erster Fall wird uns von einem Erzähler dargelegt, bis auf eine Ausnahme. Zwischen durch bekommen wir immer mal wieder Gedanken des Mörders zu lesen - sehr schön umgesetzt!

Das Cover gefällt mir auch sehr gut, zum Einen versprüht es Lokalkolorit und zum Anderen nimmt es Bezug zum Inhalt des Buches. Das Murmeltier ist übrigens auch an jedem Kapitelbeginn zu finden.

Nun bleibt mir nur noch zu sagen, dass ich mich schon sehr auf Holzhammers 2. Fall freue, der laut Frau Gers schon geschrieben ist, und im nächsten Jahr erscheint.
Vielen Dank für diesen unterhaltsamen Krimi!

Wertung:
♥ ♥ ♥ ♥ ♥

Für die Bereitstellung und die tolle Leserunde bedanke ich mich bei Fredrika Gers, dem Rowohlt Taschenbuch Verlag, sowie für die tollen Möglichkeiten bei Lovelybooks!

Hier kommt ihr zur LB-Seite des Buches!

Produktinformation:
Fredrika Gers - Die Holzhammer-Methode, im Mai 2012 bei Rowohlt erschienen
271 Seiten, 8,99 €


Samstag, 31. März 2012

Rezension: Thorsten Nesch - Verkehrt

Thorsten Nesch - Verkehrt


Eine humorvolle Bodyswitch-Geschichte

Inhalt:
"Lauras Kopf guckt heraus, sie zeigt auf mich, - Hau ab! Hast du noch durchs Schlüsselloch geglotzt? Perverser Spanner! Dann schaut sie Frank an, - Elizabeth, das Schwein war gerade bei uns auf dem Klo!
Augenblicklich guckt er von ihr zu mir, verzerrt sein Gesicht, klopft sich mit beiden Händen an die Seiten seines Kopfes, trampelt mit beiden Beinen auf der Stelle, während er einen hohen Quietschton von sich gibt, - Echt? Iiiiiiih, du ... notgeiler Hodensack."

Nach einem Stromschlag im Physikunterricht ist nichts mehr so wie es war. Elizabeth, die Klassenschönheit und Frank - genannt Schnodder, der Assi, mit der ständig laufenden Nase, haben die Körper getauscht. Nun müssen die beiden schauen, wie sie aus dieser vertrackten Situation wieder rauskommen...

Meinung:
Thorsten Neschs Schreibstil ist angenehm zu lesen und er schafft es mit seinen Ideen und Worten eine unterhaltsame Geschichte zu erzählen.

"Verkehrt" zeigt uns zwar kein neues Thema aus, denn grade bei Filmen sind Bodyswitch-Komödien sehr beliebt, dennoch bietet die Geschichte kurzweilige Unterhaltung.

Elizabeth und Frank sind total gegensätzlich: Mädchen - Junge, reich - arm, schön - nicht ganz so schön, hat Anstand - ist frei von der Leber weg.
Und natürlich haben die beiden auch dementsprechende Vorurteile. Und jetzt kommt der positive Teil des Körpertausches: Beide müssen das Leben des anderen leben und kennenlernen und bekommen mit das der andere es auch nicht so einfach hat. So erfährt Elizabeth zum Beispiel, dass Franks ständig laufende Nase, die ihm diesen unschönen Spitznamen eingebracht hat, nur operativ behandelt werden kann. Der ungewollte Körpertausch zeigt den beiden auf, dass sie Abstand von den Vorurteilen nehmen müssen und der andere doch gar nicht so verkehrt ist...und man auch mal über seinen Tellerrand schauen muss!

Humorvoll, kurzweilig mit sympathischen Hauptprotagonisten - für einen humorvollen Abend die perfekte Lektüre!

Wertung:
 ♥ ♥ ♥ ♥

Für die Bereitstellung und die nette Leserunde bedanke ich mich ganz herzlich bei Thorsten Nesch und mal wieder dem Rowohlt Verlag  - last but not least für all die Möglichkeiten an lieben Dank an Lovelybooks!

Produktinformation:
Thorsten Nesch - Verkehrt, 2012 im Rowohlt Verlag erschienen
244 Seiten, 7,99 €

Rezension: Frank M. Reifenberg - Unsichtbare Blicke

Frank M. Reifenberg - Unsichtbare Blicke


Er kann dich sehen

Inhalt:
"Den Arm weit zurück und sobald der Junge schrie - ins Wasser. Blitzschnell, so dass sein Schrei ins Leere ging, sich mit der Brühe füllte, die aus diesen Kränen kam, Wasser, rostiges Wasser, schlammiges, ekelhaft sich damit zu waschen, man musste es lange ablaufen lassen, bevor man die Zahnbürste drunterhielt oder den Mund damit spülte, den Kopf rein, rein damit, den Bauch auf die Kante des Beckens pressen, den verdrehten Arm festhalten, er zappelt, strampelt mit den Beinen, hochreißen, an den Haaren, einmal Luft schnappen, wieder runter, wieder, wieder, wieder, wieder."
(S. 80)

Josie steht zwischen zwei Männern: Felix, der in ihre Schule geht und in den sie sich verliebt hat und Geronimo, den sie im Internet kennen gelernt hat. Doch Josie ist so schlau das wirkliche Leben der virtuellen Welt vorzuziehen. Doch Geronimo ist nicht der, als der er sich ausgibt - nur leider bemerkt Josie das erst zu spät - nachdem er sie durch ihre Webcam beobachtet hat und ihr sogar auf die Klassenfahrt nach Berlin gefolgt ist...

Meinung:
Frank Maria Reifenberg ist mit "Unsichtbare Blicke" ein spanneder und aufrüttelnder Jugendthriller mit aktueller Thematik geglückt.

Sein Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen und durch die spannende Geschichte wird der Leser sofort an das Buch gefesselt und glaubt mir es ist wirklich ziemlich schwer dieses Buch dann aus der Hand zu legen.

Die Spannung wird zum einen direkt durch die Geschichte der verschwundenen Mädchen aufgebaut, zum anderen aber auch durch den immer wiederkehrenden Perspektivenwechsel, mit dem der Autor arbeitet. Wir bekommen die Geschichte aus vier verschiedenen Sichtweisen erzählt. Einen Teil der Geschichte erleben wir aus Josies Sicht, einen anderen aus der Perspektive der Leiterin des Sonderkommandos Stella van Wahden. Weniger schön sind die Einblicke in die Gedanken von Geronimo und erschütternd sind die Erinnerungen eines Kindes an die Zeiten als es in einem Jugendwerkhof in der DDR untergebracht war.

Diese vier Erzählstränge verschmelzen in einer unglaublich fesselnden und intensiven Handlung, die uns über die Gefahren des Internet aufklärt und uns gleichzeitig aufzeigt wie zerbrechlich die menschliche Psyche ist!

Lest dieses Buch und vielleicht klebt ihr danach eure Webcams ab - wer weiß.

Wertung:
♥ ♥ ♥ ♥ ♥

Für die Bereitstellung bedanke ich mich ganz herzlich bei Frank Maria Reifenberg, dem Rowohlt Verlag und natürlich Lovelybooks!

Produktinformation:
Frank M. Reifenberg - Unsichtbare Blicke, März 2012 im Rowohlt Verlag erschienen,
396 Seiten, 12,99 €

Sonntag, 12. Februar 2012

Shortreview: Carsten Sebastian Henn - Julia, angeklickt

Carsten Sebastian Henn - Julia, angeklickt
Ein erotischer Internet-Roman


Internetaffäre gegen Beziehungsprobleme

Klappentext:
Julia gerät mehr oder weniger zufällig beim Surfen im Internet in einen Adults-only-Chatroom und lässt sich auf Dialoge, Spiele und Phantasien der anonymen Partner ein. Besonders Araki hat es ihr angetan, und bald reichen ihr die digitalen Freuden nicht mehr - sie verabredet sich mit dem Unbekannten, zuerst am Telefon, dann im Hotelzimmer...

Inhalt: 
Julia, die Frau eines Pfarrers, der die Nächstenliebe sehr ernst nimmt, lernt das Internet in all seinen Facetten kennen und in einem Chatroom auch ihren neuen Gespielen Araki, mit dem sie gemeinsam ihre Phantasien auslebt...

Meinung:
"Julia, angeklickt" ist einer der früheren Romane von Carsten Sebastian Henn (aus dem Jahr 2000), der mir bisher nur durch "Blut & Barolo" bekannt war.
Die Geschichte spielt sich mehr oder weniger auf drei Ebenen ab: Julias Reallife, in dem sie die brave Ehefrau des Pfarrers ist, Arakis Reallife als Zahnarzt Dr. Dahmen, der nichts anbrennen lässt und ihre "Online-Beziehung".
So beginnt Julia nun sich auszuleben um aus ihrer eingeschlafenen und heuchlerischen Beziehung zu fliehen. Für mich persönlich ist anregend anders, aber ich denke, dass sich doch der ein oder andere Leser finden wird, dem dieses Buch gut gefällt!

Wertung:
♥ ♥ ♥

Produktinformation:
Carsten Sebastian Henn - Julia, angeklickt, 200 im Wunderlich Verlag erschienen
222 Seiten, 6,00 €

Dienstag, 27. Dezember 2011

Rezension: Serena David - Meerestochter

Serena David - Meerestochter


Von der Liebe einer Meerjungfrau

Klappentext:
In Vollmondnächten bekommen Meerjungfrauen, was immer sie sich wünschen. Für wenige Stunden können sie sogar unter Menschen wandeln. In einer dieser Nächte verliebt sich die Meerjungfrau Ondra unsterblich: Adrian, der eigentlich in London studiert, verbringt seine Semesterferien in dem kleinen schottischen Küstenstädtchen. Für ihre große Liebe ist Ondra bereit, das Undenkbare zu wagen - sie will Mensch werden. Doch als eine Wasserleiche an den Strand gespült wird und Adrian in Verdacht gerät, etwas mit dem Mord zu tun zu haben, wird die ungleiche Liebe auf eine harte Probe gestellt...

Inhalt:
"Ja?", sagte er und kam sich wie ein Idiot vor. "Ich heiße...", sie zögerte. Doch dann holte sie tief Luft und sagte in einem schnellen Atemzug: Fischereigenossenschaft Süd.
Er sah so verdattert aus, dass Ondra die Tränen in die Augen schossen. Fehler, ganz offensichtlich! Ach, verdammt! Verdammter Vollmond! Verdammtes Meerjungfrausein!"

Ondra, eine Meerjungfrau, verliebt sich in den Menschen Adrian. Um bei ihm sein zu können, gibt sie ihr Leben als Meerjungfrau auf und wird zu einem Menschen - Fischschwanz gegen zwei Beine. Doch ist alles nicht so einfach, wie sich Ondra es vorgestellt hat: Adrian hat ein Techtelmechtel mit der undurchsichtigen Maude, und dann wird auch noch eine Frauenleiche angespült, bei der man Adrians Handy findet...

Meinung:
"Meerestochter" von Serena David ist eine interessante Mischung aus Krimi und Fantasyroman.
Serena Davids Schreibstil ist wunderschön und sehr bildhaft, detailliert - außerdem ist er sehr flüssig zu lesen. Mit Humor lässt sie uns die ersten "Gehversuche" als Mensch von Ondra miterleben. So vieles prasselt auf sie ein, alles ist neu und sie muss sich erst einmal in der Welt der Menschen zurechtfinden.
Adrians Tante Rose wird sehr schnell klar, dass das hübsche und merkwürdige Mädchen ein Geheimnis hütet, mit dem sie selbst vor Jahren schon Bekanntschaft gemacht hat...

Die Geschichte ist wirklich spannend und toll beschrieben und die Anwesenheit des Meeresvolkes auch - auch wenn sie den Menschen nicht unbedingt freundlich gesinnt sind, gibt es dem ganzen einen sehr märchenhaften Touch.

Über mehr Beschreibungen der Unterwasserwelt und des Meeresvolkes hätte ich mich sehr gefreut - aber gut man kann auch nicht alles haben. Aber das ist wirklich nur ein sehr geringer persönlicher Kritikpunkt  - denn ansonsten habe ich mit "Meerestochter" ein paar sehr schöne Stunden verbracht.

Alle Leser, die wie ich, phantasievolle Geschichten und Meerjungfrauen lieben, werden mit diesem gut gelungenen Genre-Mix ihre Freude haben!

Wertung:
♥ ♥ ♥ ♥

Für die Bereitstellung bedanke ich mich bei Serena David, dem Rowohlt Taschenbuchverlag und Lovelybooks!

Produktinformation:
Serena David - Meerestochter, erschienen im Oktober 2011 im Rowohlt Verlag
365 Seiten, 8,99 €

Info:
Hinter dem Pseudonym Serena David verbirgt sich eine sehr erfolgreiche Autorin historischer Romane.
Wisst ihr zufällig wer es ist?

Freitag, 16. Dezember 2011

Rezension: Robert Naumann - Ich hartz dann mal ab

Robert Naumann - Ich hartz dann mal ab


Gelungene Satire über das Leben eines Langzeitarbeitslosen

Klappentext:
Geduldig erträgt der sympathische Schmarotzer Robert Neumann die Versuche seiner PAP (Persönliche Ansprechpartnerin), ihn in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. Eine feste Stelle hat er so zwar noch nicht gefunden, dafür jede Menge kuriose Erfahrungen mit der Bundesagentur für Arbeit gesammelt. Selbstironisch und böse erzählt er aus dem Leben eines Langzeitarbeitslosen.

Inhalt:
"Ich weiß nicht, wann und auf welche Weise ich den schmalen Grat vom Hartz -IV-Empfänger zum gemeinen Betrüger überschritten habe, aber es ist passiert. Im Schreiben vom JobCenter vom April 2008 steht es schwarz auf weiß:

Sehr geehrter Herr Naumann,
nach meinen Erkenntnisse haben Sie Leistungen nach dem zweiten Buch Sozialgesetzbuch (SGB II) für die Zeit vom 01.07.2006 bis 31.12.2006 in Höhe von 2,40 Euro zu Unrecht bezogen."

Robert Naumann und Arbeit - das scheinen zwei Dinge zu sein, die auf den ersten Blick nicht so recht zusammenpassen, auf den zweiten und dritten übrigens auch noch nicht. Er hat sein Studium abgebrochen und hat seit dem nur ab und an mal einen Gelegenheitsjob angenommen - aber es geht ihm ja auch gut, er bezieht ja seine Sozialhilfe. Doch dann gibt es eine Wende in seinem Leben, gewiefte Politiker haben sich da mal wieder etwas einfallen lassen und krempeln das deutsche Sozialsystem um. Ade Sozialhilfe! Hallo Hartz IV! Im Zuge dieser Neuerung muss Robert sich jetzt mit Frau Steputat, seiner persönlichen Ansprechpartnerin auf dem JobCenter, rumärgern...

Meinung:
Auf dem Buchrücken steht "Abgrundtief amüsant", ich würde noch etwas weitergehen und "Abgrundtief böse" schreiben wollen, denn Robert Naumann zeigt böse überspitzt und ironisch den Alltag eines Langzeitarbeitslosen und die Gefahren, die im JobCenter auf ihn lauern, auf.

Robert Naumann, vielen Dank - Sie haben es geschafft! Was? Mich am laufenden Bande zum lachen und schmunzeln gebracht. Egal wie überspitzt die Situationen dargestellt werden, finde ich immer wieder Situationen wieder, die ich auch in der Realität (leider) schon so erlebt habe. Wie in etwa die mit dem Brief, in dem sich über einen Minimalbetrag von 2,40 € ausgelassen wird, die unser Protagonist zu viel erhalten hat. So was gibt es wirklich - hallo, 2,40 €, der ganze Aufwand, der darum betrieben wird ist doch viel höher. Aber gut, so ist es halt.
Ihr könntet jetzt denken, dass ich langzeitarbeitlos bin oder eine PAP - aber keines von beidem trifft auf mich zu. Dennoch habe ich beruflich mit beiden zu tun - und grade das macht das Buch für mich so interessant - wenn man diese und ähnliche Situationen selbst schon erlebt hat, kann man sich denke ich etwas besser auf das Buch einlassen.

Dennoch, sollte man sich klar darüber sein, dass dieser Umgang miteinander und auch die Einstellung zur Arbeit nicht Gang und Gebe ist - ich habe zwar schon Leute wie Herrn Naumann und Frau Steputat erlebt, aber genauso gibt es sozial eingestellte PAP`s, die wirklich einen Weg suchen ihre Klienten wieder in Arbeit zu bringen, der auch langfristig erfolgreich ist. Genauso wie es arbeitswillige Langzeitarbeitslose gibt. Wobei ich sagen muss, dass mir jemand, der so offen unwillig ist wie Robert viel sympathischer ist, als ein Schwätzer, der sich eigentlich mit seinem Hartz IV abgefunden hat.

Die unterschiedlichen Anekdoten aus Roberts Leben und dem seiner Familie werden mit Zeichnungen von Piero Masztalerz im Comicstil unterstrichen und auch das Glossar am Ende des Buches ist sehr gelungen (und mit einem Augenzwinkern zu genießen).

Ein wundervoll überspitzt dargestelltes Bildnis über das Leben eines Langzeitarbeitslosen in Deutschland - ironisch, amüsant und an manchen Stellen bitterböse!

Wertung:
♥ ♥ ♥ ♥

Für die Bereitstellung herzlichen Dank an den Rowohlt Taschenbuchverlag und vorablesen!

Produktinformation:
Robert Naumann - Ich hartz dann mal ab, 2011 erschienen im Rowohlt Taschenbuchverlag
224 Seiten, 9,99 €

Zum Autor:
Robert Naumann wurde 1973 in Jena geboren. Seit 1987 lebt er in Berlin. Dort gehört er zu den festen Mitgliedern der bekannten Lesebühne "Chaussee der Enthusiasten". Nach dem Studium der Sonderschulpädagogik und drei Wochen einer Druckerlehre kletterte er die Karriereleiter steil nach oben: Tiefbau, Hochbau, Trockenbau, Schriftsetzer, Schriftsteller. Angestrebte höchste Stufe: Rentner.

Sonntag, 20. November 2011

Rezension: Jan Böttcher - Das Lied vom Tun und Lassen

Jan Böttcher - Das Lied vom Tun und Lassen


Schmerz, Verlust und die verschiedenen Arten damit umzugehen

Klappentext:
Der Sommer naht, doch die Zeit steht still. Ein Mädchen ist vom Dach der Schule in den Tod gesprungen. Musiklehrer Mauss will die trauernden Jugendlichen in den Alltag zurückholen, nur die Abiturientin Clarissa kann ihm nicht folgen. Sie flieht ausgerechnet in die Arme des Schulgutachters, der die Hoffnung hat, hier und jetzt noch einmal jung zu sein. Der Gutachter ist verwirrt, hingerissen - er taumelt - und das ist erst der Anfang vom Lied.

Inhalt:
"Ohne sich zu entschuldigen, oder zumindest abzumelden, hatte Clarissa plötzlich Stöpsel im Ohr und hörte Musik. Die Abfüllanlage wurde grade gesäubert. Dann ging es über einen Hof, es regnete jetzt stärker, Clarissa tanzte zur Musik, und ich musste darüber lächeln, dass sie so anwesend war in ihrer Abwesenheit, lächeln über das leicht Irre in ihrer Intelligenz, sah aber Hanser aus dem Augenwinkel mit einer Hand herumfuchteln."

Meret ist vom Dach der Schule gesprungen - sie ist tot. Die Schüler trauern und Musiklehrer Mauss versucht sie mit unkonventionellen Mitteln durch ihre Trauer zu begleiten und sie aufzufangen. Bei fast allen gelingt es, nur Clarissa lässt sich fallen, in die Arme von Schulgutachter Johannes...

Meinung:
Jan Böttcher hat mit "Das Lied vom Tun und Lassen" einen Roman über das Leben, den Tod und die Trauer geschrieben. Einen Roman darüber, wie die Menschen versuchen auf verschiedenen Wegen das Tal des Leides wieder zu verlassen - perspektivisch zeigt er dies an drei Menschen, drei Schicksalen auf.

Drei Menschen, drei Schicksale, drei Abschnitte:

Immanuel Mauss
Johannes Engler und
Clarissa Winterhoff.

Diese drei Menschen haben ganz verschiedene Dinge in ihrem Leben erlebt, haben ganz unterschiedliche Lebenserfahrungen gesammelt, was teilweise auch am Alter liegt. Böttcher schafft es seinen Schreibstil den verschiedenen Persönlichkeiten und ihren Charakteren, Gefühlen und Stimmungen anzupassen.

Immanuel Mauss, ihr Musik- und Englischlehrer, ist schwermütig und der heiße drückende Sommer spiegelt ihn in seinem Erleben und Fühlen wieder. Er trauert nicht nur um die Schülerin, die in den Tod gesprungen ist - nein, er trauert auch um seine verstorbene Frau.
Johannes Engler ist Schulgutachter, der aber eher Clarissa Winterhoff begutachtet und sich in eine Affäre mit ihr verstrickt. Engler ist ein gestandener Mann und Clarissa grade voll jährig. Hier kommt kein mahnender Zeigefinger, nein, denn grade dieses Fallenlassen in Körperlichkeit, eine Art sich wieder spüren zu können, ist denke ich ein Weg der beiden mit Verlust und Schmerz umzugehen. Johannes hat sein Leben mit Frau und Sohn verloren - und vielleicht auch seine Jungendlichkeit, oder besser Vitalität.  Bei Clarissa fühlt er sich wieder jung und begehrt.
Clarissa wirkt für ihr Alter sehr erwachsen - ihre Art mit dem Verlust Merets umzugehen, hängt mit einem Musikprojekt von Mauss zusammen. Sie schreibt einen Tour-Blog, über eine imaginäre Tour mit ihrer Projektband. Dort schreibt sie von der Tour, lässt ihren Gedanken freien Lauf und immer wieder taucht Meret dort auf - es scheint, als ob Clarissa mit Schuldgefühlen zu kämpfen hat.

Die ersten beiden Teile des Buches konnten mich wirklich überzeugen, während ich mit dem dritten Teil meine Probleme hatte, obwohl ich es immer sehr amüsant und lesenswert finde Blogs in Bücher einzubauen. Ich kann nicht sagen wieso, aber irgendwann kam bei mir Langeweile auf und oftmals verlor ich den Überblick über Fakt und Fiktion.

Trotz einiger Schwächen und einem Kritikpunkt, ein sehr gelungener Roman, der uns dazubringt sich mit diesem Thema und den Charakteren auseinanderzusetzen. Jan Böttcher sollte man auf jeden Fall im Auge behalten - da wird bestimmt noch das ein oder andere schöne Buch folgen.

Worauf in diesem Fall definitiv noch hinzuweisen ist, ist die Homepage des Autoren auf der man sich die zum Buch gehörigen Lieder anhören kann. Seid ihr neugierig geworden? Dann kommt ihr hier zu Jan Böttchers
Homepage

Wertung:
♥ ♥ ♥ (3,5)

Für die Bereitstellung bedanke ich mich bei Jan Böttcher, dem Rowohlt Verlag und natürlich Lovelybooks!

Produktinformation:
Jan Böttcher - Das Lied vom Tun und Lassen, September 2011 im Rowohlt Verlag erschienen
316 Seiten, 19,95 €

Zum Autor:
Jan Böttcher, geboren 1973 in Lüneburg, lebt als Autor und Singer-Songwriter in Berlin. Nach vier Alben mit seiner Band "Herr Nilsson" veröffentlichte er zuletzt das Soloalbum "Vom anderen Ende des Flures". 2003 erschien sein literarisches Debüt "Lina oder das kalte Moor", 2006 der Roman "Geld oder Leben". Beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb gewann Jan Böttcher den Ernst-Willner-Preis; den bald folgenden Roman "Nachglühen" (2008) bezeichnete die Süddeutsche Zeitung als "ein stilles Meisterwerk".