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Montag, 20. Mai 2013

Rezension: Jan Flieger - Man stirbt nicht lautlos in Tokyo

 Jan Flieger - Man stirbt nicht lautlos in Tokyo

Auf der Suche nach der Tochter

Inhalt:
Kai Pechstein, ehemaliger GSG9-Angehöriger, fliegt nach Tokyo um seine Tochter Ronja zu suchen, die nach einem Streit von zuhause ausgerissen ist. Kai hat nicht mehr lange zu leben, er ist an Krebs erkrankt und mit der letzten vorhandenen Energie will er seine Tochter nach hause zurück holen. Doch dies wird schier unmöglich, da er durch sein auftauchen und das Stellen von Fragen, einen Anführer einer Yakuzzagruppe dazu bringt seine Tochter loszuwerden. Nun ist er beseelt von einem einzigen Gedanken: Rache!

Meinung:
Auch von Jan Flieger habe ich schon einen Krimi gelesen. „Auf den Schwingen der Hölle“. Sie miteinander zu vergleichen ist nicht so einfach, aber in einer Sache sind sie sich sehr ähnlich. Jan Flieger hat für beide Bücher das Thema „Rache“ als Hauptthema gewählt. Aber ich persönlich finde, dass er es in „Man stirbt nicht lautlos in Tokyo“ um einiges besser verarbeitet hat. Während mir der Schreibstil in „Auf den Schwingen der Hölle“ ein wenig zu schwierig war und der Protagonist für mich sehr unnahbar war, ist es hier komplett anders – ich habe sehr schnell in das Buch hinein gefunden und Jan Flieger konnte mich mit seiner Geschichte mitreißen.

Und auch Kai Pechstein als Protagonist war mir viel sympathischer, als sein Vorgänger. Er lebt, leidet, spürt die Peiniger seiner Tochter auf, liebt und tötet. Ich kann mir gar nicht vorstellen in welchen emotionalen Wirrungen sich Kai befinden muss. Sehnsucht nach seiner Tochter, Angst an ihrem Verschwinden und an ihrem Tod Schuld zu sein, Wut auf die Mörder seiner Tochter und die Liebe gegenüber der geheimnisvollen Japanerin Nanako. Er scheint jedes Gefühl voll auszukosten, vor allen Dingen natürlich die Wut, die ihn dazu bringt zu morden, aber auch die Liebe. Manchmal scheint es als würde er alles was das Leben ihm noch zu bieten hat inhalieren.

Wer von „Auf den Schwingen der Hölle“ schon begeistert war, sollte sich auf jeden Fall „Man stirbt nicht lautlos in Tokyo“ zulegen! Ein spannender und tiefgründiger Japan-Krimi!

Wertung:
♥ ♥ ♥ ♥
 
Produktinformation:
Jan Flieger – Man stirbt nicht lautlos in Tokyo, im März 2013 im fhl-Verlag erschienen
200 Seiten, 12,00 €

Sonntag, 19. Mai 2013

Rezension: Cornelia Lotter - Gottesgericht Ki und die Schatten der Vergangenheit

Cornelia Lotter - Gottesgericht Ki und die Schatten der Vergangenheit

Die Vergangenheit holt einen allzu oft wieder ein

Inhalt:
Kirsten Stein, die sich selbst einfach nur Ki nennt, lebt oder besser gesagt haust in Leipzig. Zumindest seit ihr Ex-Freund Fred aus dem Gefängnis entlassen wurde. Fred, der sie bedrängt, bedroht und verletzt hat – und plötzlich scheint sie in Leipzig auch nicht mehr sicher zu sein. Sie arbeitet als Detektivin und Fotografin und plötzlich werden ihre Auftraggeber tot aufgefunden und an der Tür ihrer Galerie findet man eine tote Katze. Ki muss acht geben und dennoch versuchen diese Geschehnisse aufzudecken, um wieder in Ruhe Leben zu können.

Meinung:
Cornelia Lotter und ihr Schreibstil sind mir ja schon aus ihrer Kurzgeschichtensammlung „Das letzte Frühstück“ bekannt. Und genauso gut, wie „Das letzte Frühstück“ hat mir auch „Gottesgericht“ gefallen – natürlich sind es andere Inhalte und sie beiden Bücher der Autorin unterscheiden sich von einander, aber was bleibt ist das man mit den Büchern sehr gut unterhalten und in beiden Fällen auch zum nachdenken angeregt wird.

Kirsten hat mir als Protagonistin wirklich sehr gut gefallen. Sie ist, wenn man ihre Vergangenheit überdenkt, dennoch zu einer starken Frau geworden, die ihr Leben in die Hand nimmt und zu sich steht. Aber irgendwo im Unterbewusstsein gibt es immer noch die furchtsame Ki, die Angst vor ihrem Ex-Freund hat und sich und ihrer Freundin in Sicherheit wissen will. Das Zusammenspiel gefällt mir hier sehr gut – und auch die Entschlossenheit, die sie nach außen trägt um Fred zu stellen. Auch die Zusammenarbeit mit Kommissar Bender habe ich als sehr angenehm empfunden und hoffe, dass die beiden sich in dem zweiten Band um Kirsten Stein wiedersehen werden!

Und nun beim Schreiben der Rezension und dem Nachwirken-Lassens von „Gottesgericht“ ist mir aufgefallen, dass ich von vier auf fünf Sterne aufstocken muss!

Ein toller Leipzig-Krimi, mit Thrillerelementen, der einem Lust auf den zweiten Krimi mit Kirsten Stein macht, der wohl schon im Herbst erscheinen soll!

Wertung:
♥ ♥ ♥ ♥ ♥

Produktinformation:
Cornelia Lotter – Gottesgericht: Ki und die Schatten der Vergangenheit, im März 2013 im fhl Verlag erschienen
235 Seiten, 12, 00 €



Dienstag, 29. Januar 2013

Rezension: Astrid Vehstedt - Sonutarium Labyrinth

Astrid Vehstedt - Sonutarium Labyrinth

Ein spannender Krimi mit einer schwierigen Thematik

Inhalt:
Alfons Blanc, ein einfacher Straßenarbeiter, muss nun ein schweres Los tragen. Als er sich erleichtern muss findet er zwei Kinderleichen auf. Aufgrund seiner einfachen Art bekommt er von den Ermittlern schnell den Stempel des gesuchten Mörders aufgedrückt. Die Kölner Kommissare Kowalski und Gawriloff bekommen den Fall zugeteilt und fördern so einigen Dreck ans Tageslicht....

Meinung:
Astrid Vehstedt hat hier wirklich ein sehr gelungenes Debüt aufs Papier gebracht, dass mich begeistern konnte und auf noch viel viel mehr hoffen lässt!

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und leicht zu lesen, schon nach ein paar Seiten verliert man sich als Leserin in diesem wirklich haarsträubendem Krimi. Auch wenn ich anfangs mal wieder ein paar Namensprobleme hatte. Ok, Kowalski kann man sich noch gut merken aber mit Herrn Gawriloff hatte ich zu Anfang schon meine Problemchen.

Die Charaktere hat Astrid Vehstedt sehr gut gezeichnet und ausgearbeitet, sie haben definitiv Wiedererkennungswert und man hat beide Kommissare mit ihren Eigenheiten, doch sehr schnell ins Leserherz geschlossen und mit ihnen ermittelt, gefiebert, gefürchtet und gebangt. 
Schwierige und manchmal sogar aussichtlose Situationen gilt es zu meistern um die Mörder der beiden Mädchen zu finden und schlimmeres zu vermeiden. Bei ihrer Arbeit tun sich jedoch Abgründe auf, und man wird immer tiefer in diesen Fall hineingezogen - und manchmal tut es weh.
Kinderprostitution, Menschenhandel und Drogenmissbrauch sind ein paar Wörter, die einiges zum Inhalt sagen und damit schon klarmachen, dass es für die eigene Gefühlswelt auch mal schwer werden kann. 
Dennoch sind es leider Themen, die immer wieder die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und nicht tot geschwiegen werden dürfen!
Ich kann mir gut vorstellen, dass es die Autorin auch beim schreiben manchmal geschmerzt hat. 

Der Spannungsaufbau ist total gelungen, stetig steigt die Spannung, desto tiefer die Ermittler in den Fall eintauchen und immer mehr herausfinden, wie weit oder tief dieses Verbrechen doch geht, bis zum großen Showdown! Ich ziehe hier wirklich mal wieder meinen imaginären Hut für so ein tolles Buch!

"Sonutarium Labyrinth" ist ein wirklich spannender Krimi, der mich absolut begeistern konnte und ich hoffe auf weitere Fälle mit Kowalski und Gawriloff! Und hoffentlich bald!

Wertung:
♥ ♥ ♥ ♥

Für die Bereiststellung bedanke ich mich ganz herzlich beim fhl Verlag und Astrid Vehstedt, auch ein Dank wie immer an Lovelybooks!

Produktinformation:
Astrid Vehstedt - Sonutarium Labyrinth, 2012 im fhl-Verlag erschienen
474 Seiten, 14,00 €

Wenn ihr wissen wollt was genau Sonutarium überhaupt bedeutet, klickt hier!




Sonntag, 20. Januar 2013

Rezension: A.C. Schyboll - Jenseits der Dunkelwelt

A.C. Schyboll - Jenseits der Dunkelwelt

Philosophie trifft auf Krimi?


 Inhalt:
„Sie hatte es vor zwei Jahren einmal mit außerhäuslicher Arbeit versucht, mit dem Ergebnis, dass Mikoschs Grundschule mehrmals die Woche anrief und Lucy ihre latente Sprachwilligkeit wieder gänzlich einstellte. Kurz darauf versuchte Nathan sich an seinem ersten LSD-Trip.“
(S. 17)


Karl ist verheiratet und Familienvater von drei Kindern, nach eigener Aussage sind diese alle hochbegabt – beruflich verbringt er seine Zeit als Systemadministrator in einer Bank. Eigentlich geht es der Familie auch gut, dennoch überlegt Karl, ein Ding zu drehen, er denkt an Bankraub, dann an Entführung – auf jeden Fall, muss etwas passieren.

Meinung:
Leider konnte das Buch meine Erwartungen nur in den aller gröbsten Ansätzen erfüllen. Die Story klang wirklich ganz toll, spannend und einfach mal anders, und vor allen Dingen der Aspekt der Philosophie hat mich neugierig auf „Jenseits der Dunkelwelt“ gemacht.
Aber leider bin ich schon am Anfang ans scheitern geraten, denn ich bin mit dem Schreibstil von Frau Schyboll leider überhaupt nicht warm geworden.
Mir hat auch die Kommunikation untereinander sehr gefehlt, denn in diesem Buch findet man keine wirklichen Dialoge und Gespräche, und grade diese machen Bücher und deren Inhalte für mich so lebendig und ansprechend.

Alles erschien mir so zäh – Inhalt und Stil – und es war für mich ein durch quälen. Dennoch habe ich mir gesagt: Sei tapfer, halt durch! Vielleicht wird es noch besser!
Für mich hat das leider nicht gestimmt und ich persönlich finde es auch immer traurig, wenn ein Buch mich nicht begeistern kann, aber ich war halt nicht die richtige Leserin für „Jenseits der Dunkelwelt“.

Mein nächstes Problem war Karl, er wirkt in seinen Gedankengängen so lebens- und realitätsfern. Alleine, wie er schon seine Familie lobhudelt zu Beginn des Buches ist absolut nicht nachvollziehbar für mich. Die Kinder scheinen allesamt hochbegabt zu sein, haben aber in der Realität einfach nur große Probleme oder sogar einen schweren Knacks weg.

Abschließend kann ich nur sagen, dass es in allem nicht so ganz mein Fall war, vom Inhalt habe ich mir ein bisschen mehr versprochen und mit dem Stil bin ich auch überhaupt nicht klar gekommen – aber ich denke, dass es für dieses Buch auch die geeigneten Leser geben wird – nur leider gehöre ich nicht dazu!

Wertung:
♥ ♥

Für die Bereitstellung bedanke ich mich ganze herzlich bei A.C. Schyboll und dem fhl Verlag!

Produktinformation:
A.C. Schyboll - Jenseits der Dunkelwelt, 2012 im fhl Verlag erschienen
289 Seiten, 12,95 €

Samstag, 24. November 2012

Rezension: Elke Hussel - Stadium vierzehn

Elke Hussel - Stadium Vierzehn 
mit Grafiken von Wolfgang Böttcher

Eine Erzählung über das krankende Gesundheitssystem in Deutschland

Inhalt:
"Ich falle. Kein plötzliches Stürzen, sondern folgerichtiger Kontrollverlust. Meine muskellosen Beine geben sich alle Mühe, den Schein der Funktionstüchtigkeit aufrecht zu erhalten. Doch war es eine Frage der Zeit, bis sie mich an einen beliebigen Ort tragen und abwerfen würden."
S. 8

Eine wissensdurstige Homöopathin, ein HNO-Arzt, der wirtschaftlich auf dem absteigenden Ast sitzt, ein kurioser Banker und viele andere Charaktere treffen in "Stadium vierzehn" aufeinander und sollen und aufzeigen, wie erkrankt das deutsche Gesundheitssystem schon ist.

Meinung:
Elke Hussels Schreibstil ist wirklich gut zu lesen, nur leider hat sie sich ein sehr umfangreiches Thema ausgesucht und ich finde es doch sehr schwierig dieses dann mehr oder weniger auf 80 Seiten abzuhandeln. Vielleicht muss man hier einfach sagen, dass der Umfang wirklich falsch gewählt war.
Denn das Können ist da und wie Elke Hussel es schafft die einzelnen Charaktere und ihre Leben miteinander zu verbinden ist schon eine Meisterleistung.
Was mir auch sehr gut gefallen hat, waren Perspektivenwechsel von unserer Homöopathin und dem HNO-Arzt. Sie verbringen einen Abend miteinander und wir als heimliche Beobachter haben die Möglichkeit es aus beiden Sichtweisen zu erleben.

Aber das eigentliche Thema ist hier ja nun die Bürokratie Deutschlands, die Bürokratie der Gesamtheit aller Systeme und in diesem Fall natürlich im besonderen des Gesundheitsystems. Ich kann die Gedankengänge der Autorin teilweise schon nachvollziehen, aber ich denke für uns ist auch einfach viel die Macht der Gewohnheit. Wir kennen es nicht anders. Und auf der anderen Seite denke ich mir dann auch immernoch, dass wir immerhin ein Gesundheitssystem haben und dass bei uns keine Zustände herrschen wie in einigen südamerikanischen Entwicklungs- oder Schwellenländern, bei denen es noch normal ist, dass Menschen ohne Geld sterben und nur die reiche Bevölkerung sich medizinische Versorgung leisten kann. Ach, es ist halt wirklich ein schwieriges Thema.

Elke Hussels Erzählung "Stadium Vierzehn" wird von Grafiken von Wolfgang Böttcher unterstützt.

"Stadium Vierzehn" ist eine gut lesbare Erzählung, die mich aufgrund ihres geringen Umfanges leider nicht komplett von sich überzeugen konnte. Aber nichts desto Trotz bin ich gespannt, was Elke Hussel als nächstes Schreiben wird. 

Meinung:
♥ ♥ ♥

Für die Bereiststellung und die Begleitung der Leserunde bedanke ich mich ganz herzlich Elke Hussel und dem fhl-Verlag, für all die tollen Möglichkeiten wie immer auch ein Dank an Lovelybooks!

Produktinformation:
Elke Hussel - Stadium vierzehn, mit Grafiken von Wolfgang Böttcher, 2011 im fhl Verlag Leipzig erschienen
80 Seiten, 14,00 €

Dienstag, 13. November 2012

Rezension: Thomas-Josef Wehlim - Kapitulationen

Thomas-Josef Wehlim - Kapitulationen

Beeindruckende Kurzgeschichten

Meinung:
"Kapitulationen" von Thomas-Josef Wehlim ist eine Sammlung voll von tiefgründigen und nachdenklich stimmenden Geschichten.
Seine Geschichten sind vier Oberbegriffen zugeordnet, die da wären: Alltägliche Tage, Große enge Welt, Geschichte und andere Störfaktoren und Die Minderheit des Ichs.
Ich finde diese Einordnung der einzelnen Geschichten sehr interessant und auch ziemlich passend, man merkt, dass sich hier Gedanken gemacht wurden und nicht einfach drauf los geschrieben wurde.

Der Schreibstil ist wirklich toll, jeder Geschichte angepasst und sehr bildlich - auch wenn man sich viele Situationen, die in den Geschichten vorkommen am liebsten gar nicht vorstellen möchte. Denn wie der Titel "Kapitulationen" es schon sagt, geht es um Niederlagen und Verluste. Manchmal einzelner Menschen, manchmal eines Volkes oder einer Regierung.

Die ein oder andere Geschichte mag mal etwas schwer verständlich sein, wie zum Beispiel "Einbahnstraßen", aber im großen und ganzen, weiß man als Leser worauf Herr Wehlim hinauswill. So gehört zum Beispiel die Erzählung "Sieverths Tor" zu einer meiner liebsten, auch wenn es ein sehr unschönes Thema behandelt - einen Reaktorunfall. Aber auch über solche Themen muss gesprochen werden, mehr denn je, und ich persönlich finde, dass "Kapitulationen" auch ein wenig ein literarischer Aufschrei und Aufruf an den Menschen ist seinen Kopf zu benutzen und sich für seine Welt und Umwelt einzusetzen.

"Kapitulationen" stimmt nachdenklich, lässt deine Gedanken kreisen und kann den Leser einfach nicht kalt lassen. "Kapitulationen" ist vieles, aber eines bestimmt nicht: Mainstream!
Lasst euch von den Sätzen und Ausführungen von Thomas-Josef Wehlim beeindrucken - eine klare Kaufempfehlung!

Wertung:
♥ ♥ ♥ ♥

Für die Bereitstellung bedanke ich mich ganz herzlich beim fhl-Verlag und für die freundliche Begleitung in der Leserunde bei Thomas-Josef Wehlim, wie immer auch ein dank an lovelybooks!

Produktinformationen:
Thomas-Josef Wehlim - Kapitulationen, 2011 erschienen im fhl-Verlag
151 Seiten, 11,95 €

Donnerstag, 8. November 2012

Rezension: Cornelia Lotter - Das letzte Frühstück

Cornelia Lotter - Das letzte Frühstück

Eine ganz besondere Erzählband mit Geschichten über die vielen Arten der Liebe....

Meinung:
In dem Buch "Das letzte Frühstück" sind nachfolgend aufgeführte Erzählungen enthalten:

♥ Alles Liebe
♥ Der zehnte Hochzeitstag
♥ Krause Glucke
♥ Saure Kutteln
♥ Das andere Ufer
♥ Das letzte Frühstück
♥ Wer schön sein will
♥ Reqiuem
♥ Augen
♥ Scherben
♥ Nachtschatten
♥ Familientreffen#
♥ Entschwinden
♥ Eile mit Weile
♥ Kinderliebe
♥ Alles im Griff
♥ Pantha rei
♥ Das Bild und
Die Handtasche

Cornelia Lotter hat einen wundervollen Schreibstil und sie schafft es mit ihren Erzählungen uns die unterschiedlichsten Arten von Liebe zu präsentieren - Liebe, oder das was wir meinen, was davon übrig geblieben ist.
Einige Geschichten scheinen mitten aus dem Leben zu kommen, andere sind etwas unrealistischer, aber sie sind wirklich alle sehr eindrucksvoll und beleuchten den Begriff Liebe von wirklich allen Seiten - den hellen und den dunklen.

Was der Autorin auch wunderbar geglückt ist, ist eine Art Steigerung bzw. Weiterentwicklung in die Geschichten zu bringen. So haben wir am Anfang oft Geschichte, die sich mit der vergangenen Liebe oder Liebe, die in Abhängigkeit übergegangen ist beschäftigen. Und um überzeugende Geschichten zu schreiben benötige Frau Lotter noch nicht einmal viele Worte, so ist zum Beispiel "Alles Liebe" eine ganz tolle, wenn auch traurige Erzählung, die auf grade mal drei Seiten niedergeschrieben ist.
"Jahrelang haben mich Freunde und Familienangehörige gefragt, warum ich mir all das von dir bieten lasse, deine ewigen Erziehungsversuche, deine Besserwisserei, deine Erniedrigungen im Beisein von anderen. Jahrelang habe ich Entschuldigungen für dich gefunden: deine schwere Kindheit, die fehlende Mutterleibe, die Verletzung durch frühere Frauen."
(aus "Alles Liebe" S.7)
Später werden die Geschichten anders und die Frauen oftmals auch selbstbestimmter und mutiger, sie versuchen ihr Leben und ihre Liebe zu leben und das Glück in die Hand zu nehmen!

Ein ganz wundervoller Band mit abwechslungsreichen, nachdenklich stimmenden Geschichten, über ein Thema, dass uns alle betrifft - die Liebe!

Wertung:
♥ ♥ ♥ ♥ ♥

Für die Bereiststellung bedanke ich mich ganz herzlich bei dem fhl- Verlag und für die freundliche Begleitung der Leserunde bei Cornelia Lotter!

Produktinformation:
Cornelia Lotter - Das letzte Frühstück, 2011 im fhl-Verlag erschienen
142 Seiten, 11,95 €

Dienstag, 6. November 2012

Rezension: Olaf Kohlbrück - Keine feine Gesellschaft

Olaf Kohlbrück - Keine feine Gesellschaft

Mord in der Frankfurter High Society

Inhalt:
Eva Ritter, ehemals Hauptkommissarin bei der Frankfurter Kripo hat aufgrund einer mysteriösen Muskelerkrankung ihren Dienst niedergelegt, doch als sie eine Leiche in der Laube ihres alten Freundes Wim Voss findet ist ihr Spürsinn wieder geweckt. Und auch ihre neuen Beruflichen Kontakte in der Wirtschaft sind ihr mitunter sehr förderlich...

Meinung:
Olaf Kohlbrücks Schreibstil ist angenehm uns flüssig zu lesen. Er schafft es, dass man sich sofort in der Geschichte um Eva wiederfindet.
Kriminalistischer Spürsinn trifft in Kohlbrücks Krimidebüt auf Lokalkolorit, sowie Humor und Charme.

Die Hauptprotagonistin Eva Ritter ist eine sympathische Frau in den besten Jahren, die aus gesundheitlichen Gründen ihre Stelle bei der Kripo aufgeben musste. Sie lebt zusammen mit ihrer Tochter und verbringt viel Zeit mit ihrem guten Freund Wim Voss, den sie selbst vor einigen Jahren hinter Gitter gebracht hat.

Eva Ritter zeichnet sich beruflich, sowie privat durch ihre Liebenswürdigkeit, Logik und ihren Starsinn aus - sie bleibt an einer Sache dran und versteht es an Informationen zukommen und alles zu einem logischen Ganzen zu verbinden.
Auch Wim Voss, der wegen unsauberen Geschäften im Gefängnis saß, Evas Freundin aus der High Society und Evas Tochter sind alle sehr einprägsame und spezielle Charaktere, die man schnell in sein Leserherz schließt.

Was für mich ein wenig anstrengend war, waren die langen Kapitel und zu Anfang gab es die ein oder andere Stelle, in der sich sehr eingehend mit wirtschaftlichen Zusammenhängen beschäftigt wurde, auch dies lies den Lesefluss ein wenig stocken.

Aber alles in allem ist "Keine feine Gesellschaft" eine spannender Regionalkrimi, der mehr Aufmerksamkeit verdient hat!

Wertung:
♥ ♥ ♥ ♥

Für die Bereitstellung und die Begleitung der Leserunde bedanke ich mich ganz herzlich beim fhl- Verlag und Olaf Kohlbrück, wie immer auch ein Dank an Lovelybooks, für all die tollen Möglichkeiten!

Produktinformation:
Olaf Kohlbrück - Keine feine Gesellschaft, 2012 im fhl-Verlag erschienen
235 Seiten, 12,00 €

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Rezension: Sabine Huttel - Slalom

Sabine Huttel - Slalom

Erzählungen über die Probleme in unserer Gesellschaft Homosexualität offen zu leben

Meinung:
In dem Erzählband "Slalom" von Sabine Huttel geht es um verschiedene Erfahrungen, die die Protagonisten der Erzählungen aufgrund ihrer Homosexualität machen mussten, oder auch um die Ängste, die sie davon abhalten sich öffentlich dazu zu bekennen.

In "Slalom" sind nachfolgende Erzählungen enthalten:
Schlüsselloch
Slalom
Feierabend
Zumutung
Advent
Rampenlicht und
Neuland

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und leicht zu lesen und wechselt immer ein wenig mit den Geschichten - aber es kommt halt auch darauf an, wer uns "seine Geschichte" erzählt. mal ist ein Junge, der sich aus Angst vor der Reaktion seiner Eltern auf die Liebe zu Männern nicht traut  etwas zu sagen und seinen Frust in sich hinein frisst und sich die Männer nur auf DVD anschaut, mal ist ein Junge, der sich sogar eine Alibi-Freundin zulegt und in meiner Lieblingsgeschichte "Neuland" auch mal jemand, der sich traut seiner Mutter zu erzählen, dass er verliebt ist und es ausleben kann.

Natürlich fragt man sich auch mit welcher Intention die Autorin dieses Büchlein geschrieben hat, zumal ich als Leserin sehr offen bin und auch denke, dass es mittlerweile kein Problem mehr ist, sich zu outen. Aber leider scheint die Toleranz noch nicht überall angekommen zu sein und oftmals wird, wie auch in diesem Buch, mit Unverständnis und sogar Aggressivität reagiert. Homosexuell zu sein, wird von einigen Charakteren in diesem Buch noch als perverse Abart bezeichnet und die Hauptpersonen haben unter Spott und Gewalt zu leiden.
"Hör auf, Mückchen, sagte sie. Es ist, wie es ist! Ich habe dich lieb, egal ob du eine Freundin hast oder einen Freund."
(S. 98 aus Neuland)
Ich hoffe, dass Sabine Huttel mit ihrem Buch geschlossene Türen öffnen kann, denn Liebe ist doch das schönste Geschenk was meinem anderen Menschen machen kann und noch schöner ist es, wenn das Gefühl erwidert ist - und dann ist es doch ganz egal, ob wir einen Mann oder eine Frau lieben!

Ein abwechslungsreicher, manchmal traurig stimmender Erzählband, der über das Leben, Lieben und Leiden von homosexuellen Männern berichtet.

Wertung:
♥ ♥ ♥ ♥

Für die Bereitstellung und die schöne Leserunde bedanke ich mich bei Sabine Huttel, dem fhl Verlag und wie immer Lovelybooks!

Produktinformation:
Sabine Huttel - Slalom, 2011 im fhl Verlag erschienen
115 Seiten, 11,95 €

Dienstag, 2. Oktober 2012

Rezension: Andreas M. Sturm - Vollstreckung

Andreas M. Sturm - Vollstreckung

Rache und Selbstjustiz in Dresden

Inhalt:
"Sie bedankte sich nett und tippte ihren Code neu ein.
Er wandte sich ab, ging zurück zu seinem Golf und wollte grade den Türgriff fassen, da spürte er einen starken Schmerz in seinem Nacken. Er wollte hin fassen, aber es gelang ihm nicht mehr, seine Hand zu bewegen. Das war auch die letzte Festestellung, die er in seinem Leben machte."
(S. 6)

An einer Dresdner Tankstelle wird ein Mann umgebracht. Niemand hat den Täter gesehen, nur der Kassiererin kam eine Frau seltsam vor.
Hauptkommissarin Karin Wolf und ihre neue Partnerin Sandra ermitteln gemeinsam, doch erst als ein zweiter Mord verübt wird, können sie die Tragweite dieser Tat verstehen und sehen sich mit einem längst zu den Akten gelegten Fall konfrontiert: einer Vergewaltigung, bei deren Aufklärung so einiges schief gelaufen ist...

Meinung:
Ich bin begeistert! Andreas M. Sturm hat mit "Vollstreckung" wirklich ein sagenhaft gutes und spannendes Krimidebüt aufs Parkett gelegt, dass mich bis zum Ende nicht mehr losgelöassen hat.

Der Schreibstil des Autors ist angenehm und leicht zu lesen. Er schafft es ohne Probleme den Leser an sein Buch und die Geschichte seiner Protagonisten zu fesseln. Er versteht es Spannung aufzubauen und auch gekonnt ausfrecht zu erhalten, denn Langeweile kommt bei diesem Buch nie auf. Dafür gibt es viel zu viele spannende Handlungsstränge. Als erstes natürlich den Mord an der Tankstelle, der in Verbindung mit einer zurückliegenden Vergewaltigung steht und dann geht es auch noch um das "Krokodil" Wittkowski, der für die Kriminalisten kein unbeschriebenes Blatt ist. Genauso fesselnd ist aber das Privatleben der zwei Ermittlerinnen Karin und Sandra und ihre Beziehung zueinander.

"Vollstreckung" hat wirklich ein perfekt ausgearbeitetn Plot und besticht durch die Vielfalt an gut ausgearbeiteten Charakteren, die dem Kriminalroman Leben einhauchen und den Leser immer wieder vor neue Tatsachen stellen und mich persönlich ganz oft umdenken lassen mussten. Denn hier ist nichts, wie es am Anfang scheint! Ach und das liebe ich ja, wenn es ein Autor schafft einen auf die falsche Fährte zu führen, hier ist es wirklich wunderbar geglückt!

Was mir auch sehr gut gefallen hat, ist der Perspektivenwechsel. Es wird hier nicht nur aus der Sicht der Ermittler erzählt, sondern auch mit steigenden Anteil aus der Sicht des Täters. Dadurch wird für den Leser immer klarer, wieso er so handeln musste und man kann ihn verstehen und alles nachvollziehen - erschrechend, nicht wahr?

Nun bleibt mir nur noch zu sagen, dass ich hoffe, dass Herr Sturm uns noch in weiteren Fällen gemeinsam mit Karin und Sandra ermitteln lässt - und uns so die Möglichkeit gibt diese tollen Frauen näher kennen zu lernen!
Noch ist der fhl-Verlag eher ein Geheimtipp, ich bin gespannt, wie lange das noch so bleibt :-)

Wertung:
♥ ♥ ♥ ♥ ♥

Für die Bereitstellung bedanke ich mich ganz herzlich beim fhl-Verlag und Herrn Sturm und wie immer für die Möglichkeit dieser Leserunde auch bei Lovelybooks!

Produktinformation:
Andreas M. Sturm - Vollstreckung, 2011 im fhl-Verlag erschienen
355 Seiten, 12,00 €


Freitag, 10. August 2012

Rezension: Jan Flieger - Auf den Schwingen der Hölle (Ein Norwegen-Krimi)

Jan Flieger - Auf den Schwingen der Hölle

Ein düsterer Krimi in der schönen Landschaft Norwegens

Inhalt:
"Wie auf Schwingen scheint uns diese Musik zu tragen, dachte er unvermittelt. Schwingen der Hölle, in welcher Emmerlein landen wird. Er war überrascht, welche Gedanken die Musik in ihm auslöste. Unversehens kamen ihm zwei Zeilen aus Dantes Höllengesängen und als er sie aussprach, mitten in die Musik hinein, ruhten Sarahs Augen auf ihm, überrascht und nachdenklich: " Ich führe euch - er riefs aus rauer Kehle - zur ewgen Finsternis, zu Glut und Eis."
(S.21/22)

Sarah und ihr Mann haben ihr Kind verloren. Durch Emmerlein, und nun ist dieser Mann wieder auf freiem Fuß. Durch einen Detektiv erfährt Bachmann, dass Emmerlein im Moment Urlaub auf den Lofoten macht. Bachmann zögert keinen Moment, er ist seiner Rache so nah wie noch nie. Gemeinsam mit seiner Frau fährt er nach Norwegen um Emmerlein zu finden und ihm seine gerechte Strafe zu teil werden zu lassen.

Meinung:
Am Anfang machte es mir Jan Flieger nicht ganz leicht mit seinem Buch. Wieso kann ich nicht einmal richtig in Worte fassen. Vielleicht liegt es an Bachmann, Sarahs Mann, der von der Welt entrückt scheint und nur noch für die Rache an Emmerlein lebt.

Der Schreibstil des Autors ist sehr angenehm zu lesen. Wenn man sich in die Geschichte um die Jagd nach Bachmann eingelesen hat, möchte man nicht mehr aufhören, weil man doch sehr gespannt darauf ist, wie diese ganze nervenzerrende Situation ausgeht.
Außerdem versteht es der Autor wunderbar Norwegens landschaftliche Kulisse vor den Augen erstehen zu lassen und gleichzeitig eine düstere und drückende Atmosphäre aufzubauen.

Die Charaktere prägen sich einem direkt ein, was auch daran liegen kann, dass der Autor sich sehr intensiv mit seinen drei Hauptcharakteren beschäftigt und die am Rande auftauchenden Nebenfiguren nicht tiefer ausleuchtet. Wobei ich sagen muss, dass ich mit Bachmann einfach nicht warm werden konnte. Natürlich sind er und Sarah Opfer, denen ihr Kind genommen wurde, aber anstatt sich um sich selbst und vor allen Dingen um den Seelenzustand seiner Frau zu kümmern, hat er nur noch die Rache an Emmerlein im Kopf. Er bemerkt gar nicht, wie seine Frau sich mehr und mehr abkapselt und wirklich kaputt geht. Zärtlichkeiten und gemeinsames Lachen gibt es nicht mehr.
Und so bekommt man als Leser unweigerlich ein ungutes Gefühl, weil man das Opfer nicht leiden kann, aber der Täter einem immer sympathischer wird. Und nicht nur dem Leser selbst, sondern auch Sarah...

Am Ende des Buches finden wir noch tolle schwarz-weiß Bilder der Lofoten samt Informationen über diese norwegische Inselgruppe.

Ein spannender und außergewöhnlicher Krimi, der durch die innere Zerrissenheit und die Kulisse der Handlung besticht! 

Wertung:
♥ ♥ ♥ ♥

Für die Bereiststellung bedanke ich mich ganz herzlich beim fhl-Verlag und lovelybooks für die Möglickheit dieser Leserunde!

Produktinformation:
Jan Flieger - Auf den Schwingen der Hölle, 2012 im fhl-Verlag Leipzig erschienen
182 Seiten, 12,00 €