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Mittwoch, 10. April 2013

Rezension: Nebe & Pingel - Träum weiter, Mann

Nebe & Pingel - Träum weiter, Mann

Chick-Lit mit...Männern!

Inhalt:
Den Immobilienhai Gerald und den Schriftsteller Heiner verschlägt es zur gleichen Zeit in das Dörfchen O. - genauer gesagt in die Pension Möwenblick. Gerald, weil sein Haus saniert werden muss und Heiner, weil er in Ruhe an seinem Buch schreiben will. Und dann ist da noch die schöne, junge Tochter der Pensionswirtin, Steff. Sie verdreht beiden Männern den Kopf und sorgt somit für ein ziemliches Chaos....

Meinung:
Ich habe ein unterhaltsame Lektüre erwartet, aber ich muss sagen, dass meine Erwartungen um einiges getoppt wurden. Früher habe ich wirklich ganz ganz viel Chick-Lit gelesen, da wusste ich noch nicht mal, dass es sich so schimpft. Und irgendwann bin ich diesem Genre ein wenig überdrüssig geworden und ihr merkt ja auch auf meinem Blog, dass es ganz selten Besprechungen zu solchen Büchern gibt. Und bei "Träum weiter, Mann" dachte ich nur "Wahnsinn, Chick Lit mit Männern!"
Ein Genre dieser Art gibt es ja nun noch nicht, dennoch muss ich hier sagen, dass die Männer, was wirklich unterhaltsame Bücher angeht meiner Meinung nach die Nase weit vorn haben. Also: liebe Männer schreibt fleißig weiter humorvolle Bücher!!!!

So, aber nun wieder zurück zu "Träum weiter, Mann". Der Schreibstil des Autorenduos hat es mir wirklich sehr angetan. Unverbraucht, frisch und bunt geht es hier zu, obwohl das Thema ja für Gerald und Heiner nicht immer so erfreulich ist. Geht es doch darum die knapp 10 Jahre jüngere und ausgesprochen hübsche Steff zu bezircen. beide tun es auf ihre Art und die ist wirklich nicht immer freundlich. Der eine versucht den anderen schlecht zu machen und so seine Chancen bei Steff zu verringern. Gerald, der Immobilienmakler, versucht mit seinem Haus, seinem Geld und seiner Weltgewandtheit zu punkten, während Heiner es als emotionaler und empathischer Schriftsteller versucht. Wer wird wohl bei Steff landen können?

Die Charaktere sind absolut toll, obwohl - oder grade weil - absolute Sterotypen und klischeebehaftet, macht es einfach nur Spaß ihren kleinen Wettstreit und ihre unsauberen Methoden mitzuerleben. Bei Steff, weiß man nicht so genau, wo man dran ist. Ob sie sich von einem einwickeln lässt und was sie gegebenenfalls an ihren Verehrern findet, wird einem bis zum Ende wirklich nicht klar.  Also lässt man sich einfach mit den Protagonisten mittreiben und darf so wirklich einige absolut unterhaltsame Stunden erleben!

Wer auf humorvolle Unterhaltung steht darf keinen Bogen um das Autorenduo Nebe und Pingel machen und sollte sich wirklich auf ihre Bücher einlassen. Ein klein bisschen Ostseefeeling gibt es umsonst noch oben auf!

Wertung:
♥ ♥ ♥ ♥

Für die Bereitstellung bedanke ich mich ganz herzlich bei den Herren Autoren und dem Aufbau Verlag, und wie immer geht auch ein Dank an mein Lieblingsforum!

Produktinformation:
Nebe & Pingel - Träum weiter, Mann, im Februar 2013 im Aufbau Verlag erschienen
286 Seiten, 8,99 €

Dienstag, 9. April 2013

Tanja Weber - Oberland

Tanja Weber - Oberland
Postbote Stifter ermittelt

Kein typischer Krimi - aber eine wirklich spannende Geschichte über Menschen und ihre Handlungsweisen

Inhalt:
Postbote Stifter lebt mehr oder weniger mit Familienschluss in einem oberbayrischen Städtchen und erlebt dort auf seinem Dienstweg so einiges. Hinter all den schmucken und auch weniger schmucken Fassaden geht es nicht immer beschaulich zu. Und grade bei einem älteren Mutter-Tochter-Gespann den von Rechlins, geht mit Sicherheit nicht alles korrekt zu. Da sollte er doch wohl ein Auge drauf werfen....

Meinung:
"Oberland - Postbote Stifter" ermittelt ist mein erstes Buch von Tanja Weber. Es ist der zweite Teil einer Reihe um den Postboten Johannes Stifter. Der Untertitel "Postbote Stifter ermittelt" könnte den Leser etwas fehl leiten, denn eigentlich hat Johannes Stifter gar nicht so viel Lust aufs Ermitteln und will lieber das süße Leben genießen.
Man kann den zweiten Band wunderbar ohne Vorkenntnisse lesen, da Tanja Weber an den wichtigen Stellen kleine Rückblicke eingebaut hat.

Ich muss sagen, dass ich am Anfang ein paar Probleme mit dem Buch hatte, wieso kann ich gar nicht genau in Worte fassen, dennoch hat es einfach einige Seiten in Anspruch genommen bis ich in "Oberland" angekommen war.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen. Sie versteht es Atmosphäre aufzubauen und auch eine geheimnisvoll und böse Stimmung zu verbreiten. Detailliert beschreibt sie uns die Handlungen und Situationen, in die sich die Protagonisten begeben. Auch Hintergründe und Lebensumstände der Charaktere werden genaustens unter die Lupe genommen und dem Leser verständlich dargestellt. So, dass es wirklich Spaß macht die Personen zu ergründen und die Tragweite der Handlungen nachzuvollziehen und verstehen zu können. Obwohl viele Dinge, einfach so unmenschlich sind, dass man sie nicht verstehen will.
Ich glaube einige Leser haben "Oberland" nicht als Krimi sondern ausgeprägte Charakterstudie beschrieben, was ich auch sehr treffend finde. Dennoch gibt es auch genügen Aspekte unter denen man das Buch als Krimi lesen kann.

"Oberland" ist einfach eine gelungene, wenn auch etwas andere Mischung. Es ist ein wenig Familiendrama, ein wenig Geschichte der Neuzeit kommt auch vor - und genauso ist es in meinen Augen Gegenwartsliteratur wie Krimi. Wenn man sich erst einmal auf die Geschichte und ihre Protagonisten eingelassen hat, erlebt man in "Oberland" wirklich eine gut ausgearbeitete Story, die viele Menschen - zumindest, was die Schicksalsschläge angeht - so erlebt haben könnten.

Wer Spaß an einem nicht typischen, aber sehr gut geschriebenem Krimi hat, sollte sich Tanja Webers Reihe um den Postboten Johannes Stifter einmal genauer ansehen!

Wertung:
♥ ♥ ♥ ♥

Für die Bereitstellung und die schöne Leserunde bedanke ich mich ganz herzlich beim Aufbau Verlag, Tanja Werber und Lovelybooks!

Produktinformation:
Tanja Weber - Oberland: Postbote Stifter ermittelt, 2013 im Aufbau Verlag erschienen
  311 Seiten, 16,99 €

Informationen zur Postbote Stifter Reihe:
1. Sommersaat
2. Oberland

Freitag, 21. September 2012

Rezension: Murat Topal - Das Dach kommt später

Murat Topal - Das Dach kommt später

Oder so chaotisch kann ein Hausbau sein...

Inhalt:
"Vielen Dank, dass Sie das schweinchenrosafarbene Band des Vertrauens gewählt haben. Mein Name ist Ramona de la Gumpershausen, Chief-Sustomer-Superintendentin on duty. Meine biometrische Kurzanalyse Ihres aktuellen Brieftascheninhalts diagnostiziert einen akuten Mangel an Cashflow und prognostiziert die akute Notwendigkeit eines probably too laten Sofortkredits."
(S. 34/35)

Nachdem Murats Frau Ann-Marie mit dem zweiten kleinen Topal schwanger ist steht fest, dass ein Haus her muss. Nach einigen unglücklichen Hausbesichtigungen entscheidet sich das Paar für einen Hausbau. Aber welches Chaos und welcher emotionale Stress dabei aufkommt haben die beiden bestimmt nicht geahnt....

Meinung:
Als erstes muss ich jetzt zu meiner Schande eingestehen, dass ich vorher noch nie etwas von Murat Topal gehört, gelesen oder gesehen habe. Dabei ist sein Humor ganz nach meinem Geschmack - und ich werde jetzt auch mal die Äugelchen offen halten, ob ich ihn irgendwann mal im TV erblicken kann.

Der Schreibstil von Murat Topal ist sehr angenehm und leicht zu lesen und schon auf den ersten Seiten nimmt er einen mit seinem sympathischen Humor und Wortwitz gefangen.
Er beschreibt die Handlungen und Situationen so schön detailliert und die Charaktere sind auch absolut toll und haben einen ausgesprochen hohen Wiedererkennungswert.
Die türkische Schwaben-Connection gefällt mir wirklich total gut. Ich finde es schön, wenn Ann-Marie vor lauter Stress zu schwäbeln beginnt, ihre Eltern sprechen Gott-sei-Dank immer so und auch Murats Baba ist wundervoll. Ich liebe sein gebrochenes deutsch und seinen Art
"Ja, ja. Aber am wichtigsten, Junge, ist: Mann muss machen Frau glücklich."
(S. 232)
Ja, da seht ihr es Murats Baba hat natürlich absolut recht - und alle Männer, die jetzt hier mitlesen: Merkt euch diesen schlauen Satz eines gestandenen Mannes!
Aber auch die anderen Charaktere sind einfach wunderbar. Wunderbar in ihrer Einfälltigkeit, in ihrem Wahnsitz und Nichtskönnen, wie zum Beispiel der Bauleiter Kosewitz und Babas Freund Gerd.
Und mit soviel Unqualifiziertheit auf einen Haufen, geht es beim Hausbau natürlich rund und einiges schief.

"Das Dach kommt später - Mein Leben als Baustelle" ist ein sehr humorvolles Buch, das einen gut unterhält und den Häuslebauern und Käufern zeigt: "Schlimmer geht immer!"
Ein perfektes Mitbringsel für frische Hauseigentümer :-)

Wertung:
♥ ♥ ♥ ♥

Für die Bereitstellung bedanke ich mich ganz herzlich bei Murat Topal, dem Aufbau Verlag und für die Möglichkeit zu dieser tollen Leserunde Lovelybooks!

Produktinformation:
Murat Topal - Das Dach kommt später, 2012 im Aufbau Verlag erschienen
251 Seiten, 8,99 €

Samstag, 4. August 2012

Rezension: Ilsa J. Bick - Der Zeichner der Finsternis

Ilsa J. Bick - Der Zeichner der Finsternis

Gegenwart und Vergangenheit werden untrennbar...

Inhalt:
"Ich meine keine richtige Tür, so wie die, durch die man in die Küche kommt, wo es warm und gemütlich ist. Nein, diese Tür habe ich im Schlaf gemalt. Schon zwei Mal. Beim ersten Mal habe ich so einen Schreck gekriegt, dass ich sie sofort wieder übermalt habe. Beim zweiten Mal, das war erst vor einem Monat oder so, habe ich sie gelassen, sozusagen als persönliche Herausforderung. Denn die Tür ist noch nicht fertig. Sie hat keine Klinke, deswegen kann man sie nicht öffnen."
(S. 11)

Christians Eltern sind vor Jahren verschwunden. Seitdem zieht sein Onkel Hank seinen Neffen groß. Christian zeichnet, er zeichnet nachts im Unterbewußtsein - und er zeichnet Menschen. Und manchmal geschehen dann merkwürdige Dinge oder es sterben Menschen. Und dann sieht er plötzlich Dinge, Sachen aus einer vergangenen Zeit, die Christian nicht zu deuten vermag. Doch dann bekommt er Hilfe von seiner Freundin Sarah und der Psychologin Dr. Rainier...

Meinung:
Ilsa J Bicks Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen. Bildhaft und detailliert beschreibt Frau Bick uns die Geschichte um Christian und seine Gabe. Vor den Augen des Lesers ersteht das kleine Dörfchen Winter in Wisconsin. Ein kleines Dorf in dem jeder jeden kennt, und alle die Geschichte von Christian kennen.
Sie versteht es gekonnt Spannung aufzubauen und zu erhalten. Und auch die Wechsel zwischen der Gegenwart und den Rückblenden in die Vergangenheit sind ihr sehr gut gelungen. Obwohl Rückblenden nicht unbedingt das richtige Wort sind.

Christian ist ein sympathischer junger Mann, der es im Leben sehr schwer hatte. Seine Eltern sind verschwunden. Er meint, dass sie auf die andere Seite gewechselt haben. Von der anderen Seite wispern ihm Stimmen zu, die ihn auf die Seite locken wollen. Und auch in seinem Zimmer, zeichnet er immer wieder nachts eine Tür, eine Tür, der nur noch eine Klinke fehlt. Doch er hat Angst davor, was ihn auf der Seite erwartet.

Da Christian nachts die Farm eines Großindustriellen besprüht hat, muss er im Altenheim Sozialstunden ableisten. Dort freundet er sich mit Dr. Rainier an, einigen Altenheimbewohnern und dem alten Witek. Einen Maler aus Winsconsin - die beiden scheinen eine Verbindung einzugehen, obwohl der alte Mann im Koma liegt. Er lässt Christian teil haben an seinen Erinnerungen, die mit einem schrecklichen Geheimnis in Winter zu tun haben, dass sich zu Zeiten des 2. Weltkriegs abgespielt hat.

Das Cover ist in dunklen und gedeckten Farben gehalten und drückt die düstere Atmosphäre des Buches aus.

Eine spannende Geschichte zwischen Phantasie und Historie von der Autorin von "Ashes" - macht euch gemeinsam mit Christian auf die Suche nach Winters dunklem Geheimnis!

Wertung:
♥ ♥ ♥ ♥ ♥

Für die Bereitstellung bedanke ich mich ganz herzlich beim Aufbau Verlag!

Produktinformation:
Ilsa J. Bick - Der Zeichner der Finsternis, 2011 im Aufbau Verlag erschienen
382 Seiten, 14,99 €