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Dienstag, 14. April 2020

Chris Inken Soppa - Der grosse Muntprat

Chris Inken Soppa - Der grosse Muntprat 

Die historische Romanbiograpie eines frühen Kaufmanns

Klappentext:
Lütfried Muntprat war Konstanze Fernkaufmann und Weltbürger des frühen 15. Jahrhunderts. Seine Lehrjahre verbrachte er in Barcelona, wo er Menschen anderer Herkunft, anderen Glaubens, anderer Sprache kennenlernte. Früh verantwortlich für Familie und Unternehmen, bereiste der"große Muntprat" bald halb Europa. Der Handel mit Leinwand, Korallen und Safran machten ihn wohlhabend und einflussreich. Immer wieder zog es Lütfried in die Heimat. Spuren von ihm finden sich natürlich in Konstanz und Schwaben, aber auch im Thurgau und im Rheintal. Sorgfältig recherchiert, zeichnet die fesselnde Romanbiografie Leben und Wirken Lütfrieds eindringlich nach, erzählt von seinen mitunter gefährlichen Reisen, von den Frauen in seinem Leben und von seiner großen Familie, von Freunden und Feinden, von politischen wie zünftischen Unruhen, von der Fremde und der Rückkehr in die vertraute Welt. Immer

Meinung:
Mein erster Gedanke war, hier tatsächlich: Was für ein Wälzer - unweigerlich musste ich an die historischen Bücher von Ken Follet denken. 

"Der große Muntprat" von Chris Inken Soppa erzählt die Geschichte des frühen Konstanzer Kaufmanns Lütfried Muntprat. Ein Name, den ich bis dato noch nie gehört hatte. Für mich waren die frühen Kaufleute, die Begründer der Hansen. Aber hier geht es schon früher los. Lütfried Muntprat wurde um 1383 geboren und hat ein außergewöhnliches und spannendes Leben geführt, für dass er bekannt wurde und an dem uns die Autorin nun teilhaben lässt. 

Ich bin ja nicht die typische Historienleserin, dass sage ich immer direkt, weil es das Genre ist, was ich am seltensten lese. Dennoch gefällt mir der Schreibstil hier ganz gut, nach einer Eingewöhnungsphase, denn ein paar Seiten brauchte ich schon, bis ich in dieser historischen Geschichte angekommen bin. 

Die Art zu schreiben ist hier sehr kurzweilig und frisch für einen historischen Roman, man merkt wie sehr sich Chris Inken Soppa hier mit der Recherche beschäftigt hat und wie wichtig ihr das Buch und die Geschichte des Kaufmannes ist. Wir erleben wirklich viel auf den über 500 Seiten. Überfälle, glückliche Zufälle, vom Leiden und Lieben in der Familie, einfach vom Leben des bekannten Kaufmannes.
Und auch viele andere interessante Charaktere, die ihn auf seinem Lebensweg begleitet haben, lernen wir kennen. Ein sehr interessantes, abwechslungsreiches und vielseitiges Buch.

Auch der Anhand ist sehr vielseitig und aussagekräftig, was die ganze Recherchearbeit angeht. Es gibt ein Glossar, Zeittafel, Literaturverzeichnis, Abbildungen, sehr gut gefallen mir auch die ersten und letzten Innenseiten einmal mit dem Blick auf Konstanz aus der Vogelperspektive und dem Stammbaum von Lütfried Muntprats. 

Für Freunde von historischen Romanen, der deutschen Kaufmannsgeschichte ein sehr lesenswerter biografischer Roman!

Wertung:
❤❤❤❤

Produktinformation:
Chris Inken Soppa - Der grosse Muntprat , im März 2020 im Südverlag erschienen
544 Seiten, 24,00 €

Sonntag, 19. Mai 2019

Walter Rügert (Hg.) - "Mit wem möchte ich diese Freude lieber teilen...."

Walter Rügert (Hg.) - "Mit wem möchte ich diese Freude lieber teilen...."

Aus dem Leben von Clara und Emanuel von Bodman

Klappentext:
Ein Leben für den Dichter

Clara von Bodman hat sich zeit ihres Lebens ganz ihrem Mann Emanuel von Bodman und seinem dichterischen Werk verschrieben. Sie unterstützte und stärkte ihn, wo sie konnte – stets bescheiden und im Hintergrund. Nach Bodmans Tod widmete sie sich mit aller Kraft seinem Nachlass und Nachwirken. Doch Clara besaß ihrerseits großes Talent – davon zeugen die zahlreichen Texte, die für den vorliegenden Band sorgfältig ausgewählt und zusammengetragen sind. Eine vielgestaltige Werkauswahl, die ein authentisches Bild einer beeindruckenden Frau zeichnet.

Meinung:
Bisher kannte ich weder Clara, noch ihren Ehemann und Dichter, Emanuel von Bodman. In dem Buch "Mit wem möchte ich diese Freude lieber teilen....", dass von Walter Rügert herausgegeben wurde hat sich das nun geändert. 

Als erstes fällt einem das Cover auf. Eine wunderschöne Fotografie in schwarz-weiß, die Clara von Bodman zeigt. Eine Frau, die glücklich und zufrieden wirkt, die Falten zeigen ein langes Leben, aber einige scheinen auch Lachfalten zu sein...
Der Titel "Mit wem möchte ich diese Freude lieber teilen..." deutet schon auf ein erfülltes Leben mit ihrem Mann hin, ein Leben voller Emotionen, ein Leben, in dem sich um ihren Mann und seine Werke gekümmert hat, obwohl Clara selbst auch geschrieben hat.

Das Buch besteht aus folgenden Teilen: Biografisches, Erzählungen, Aus dem Bodenseebuch, Briefe, Gespräche mit Lore Gerster, Rede von Elazar Benyoetz und editorische Notizen von Walter Rügert. 

Wir lernen in diesem Buch also das Ehepaar Bodman ein wenig besser kennen und natürlich Klara - sehr schön sind in diesem Zusammenhang auch die vielen schwarz-weiß Fotos aus dem Leben des Paares und von Klara. 

Die Kurzgeschichten sind sehr schön und auch die Briefwechsel zwischen Emanuel und Clara, Clärle, sind sehr schön und voller Gefühle. Es macht Spaß diese zu lesen, sie zeigen von einer großen Liebe und sind gleichzeitig ein Zeitzeugnis. Auch der Schriftverkehr zwischen Clara und Elazar ist sehr intim und besonders.

"Mit wem möchte ich diese Freude lieber teilen...- Aus dem Leben von Clara und Emanuel von Bodman" ist ein Buch für Freunde seiner und ihrer Worte, aber auch für Liebhaber schöner Bücher, Geschichten und persönlicher Zeitzeugnisse und Schicksale!
Wertung:
❤❤❤❤

Produktinformation:
Walter Rügert (Hg.) - "Mit wem möchte ich diese Freude lieber teilen....", im April 2019 im Südverlag erschienen
128 Seiten, 22,00 €