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Sonntag, 28. August 2011

Rezension: Bernhard Aichner - Max Broll (2) Für immer tot

Bernhard Aichner - Max Broll (2) Für immer tot


Lebendig begraben

Klappentext:
Um sie herum ist alles dunkel, ein Handy ist ihre einzige Verbindung zur Außenwelt, zur Polizei und zu ihrem Stiefsohn, dem Totengräber Max Broll. Ihre letzte Erinnerung: Ein Mann ist in ihre Wohnung eingedrungen, hat sie überwältigt, in eine Kiste gepfercht und irgendwo im Wald vergraben. Und sie erinnert sich auch, wer der Mann war: Leopold Wagner, der "Kindermacher". Das Problem ist nur: Wagner kann es nicht gewesen sein, denn er sitzt seit achtzehn Jahren hinter Gittern.

Inhalt:
"Ganz ruhig, flüstert er. Tilda, sag mir, dass das alles nicht wahr ist, sagt Max. 
- Ich sitze in einer Holzkiste, Max. Ich kann mich kaum bewegen. Ein Luftrohr geht nach oben, und da ist eine Antenne, Max. Meine Beine tun schon weh, ich kann sie nicht ausstrecken. Ihr müsst euch beeilen. Ruf Paul an, sie müssen zu dir kommen, sie müssen alles in Bewegung setzen, die Spurensicherung soll meine Wohnung auf den Kopf stellen, ihr müsst mich finden, Max."

Max und sein Kumpel Baroni wollten sich nur einen gemütlichen DVD-Abend machen, doch dann gerät alles außer Kontrolle. Baroni findet in Max Wohnung ein Seniorenhandy, dass keinem von ihnen gehört. Eine der eingespeicherten Nummern verbindet Max mit seiner Stiefmutter Tilda, die entführt wurde und nun irgendwo in einer Kiste vergraben liegt. Tilda sagt, dass es Wagner, der Kindermacher, war, doch dieser sitzt seit achtzehn Jahren hinter Gittern....

Meinung:
Endlich sind sie wieder da: Max Broll, Totengräber und Baroni, der ehemalige Fußballstar und Max bester Freund in allen Lebenslagen!
Bernhard Aichners "Für immer tot" konnte mich mit seinen faszinierenden Charakteren und seiner spannenden Story wieder voll überzeugen.

Aichners Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Er schreibt bildhaft, detailliert und versteht es die Emotionen der Protagonisten gekonnt an den Leser zu vermitteln. Liebe, Freude, Hass, Wut und Verzweiflung werden spürbar!

Max trifft es diesmal gleich doppelt schwer, zum einen muss er seine Stiefmutter Tilda finden und zum anderen wird ihm das Liebste genommen.
Und wie immer an seiner Seite, Baroni, der mit ihm lacht und weint, ihn unterstützt und tröstet, ein wahrer Freund eben.
Tilda glaubt ihren Entführer erkannt zu haben. Wagner, der Kindermacher, den sie vor Jahren hinter Gitter gebracht hat, und das ist das Problem, denn dort sitzt er immer noch - aber Max glaubt ihr und beginnt mit Baroni und etwas unkonventionellen Mitteln Nachforschungen anzustellen.

Das Cover zeigt ein verknittertes Bild einer Frau.

Ein ergreifender und spannender Krimi über Rache, Verlust und Korruption!

Wertung:
♥ ♥ ♥ ♥ (4,5)

Für die Bereitstellung bedanke ich mich ganz herzlich beim Haymon Verlag!

Produktinformation:
Bernhard Aichner - Max Broll (2) Für immer tot, erschienen 2011 im Haymon Verlag
238 Seiten, 12,95 €

Weitere Max Broll Fälle:
Bernhard Aichner - Max Broll (1) Die Schöne und der Tod

Zum Autor:
Bernhard Aichner, geboren 1972, lebt als Schriftsteller und Fotograf in Innsbruck. Mehrere Literaturpreise und -stipendien. Veröffentlichte Romane (zuletzt: Schnee kommt, 2009), Hörspiele und Theaterstücke. Sein Krimi-Debüt gab Bernhard Aichner bei Haymontb mit dem ersten Max-Broll-Krimi Die Schöne und der Tod (2010).

Montag, 24. Januar 2011

Rezension: Bastian Zach/ Matthias Bauer - Morbus Dei: Die Ankunft

Atmosphärischer Histothriller

Klappentext:
Ein einsames Bergdorf vor 300 Jahren: Von einem Schneesturm überrascht, verschlägt es den Deserteur Johann List in dieses abgeschiedene, von Furcht und Aberglaube beherrschte Gegend. Schnell ist ihmklar, dass mit dem Dorf etwas nicht stimmt, dass ein düsterer Schatten über den Bewohnern liegt - Tiere werden getötet, Menschen verschwinden, vermummte Gestalten lauern in den finsteren Wäldern. Als Johann sich in die Tochter eines Bauern verliebt, beschließt er, mit ihr das Dorf zu verlassen. Doch noch bevor sie verschwinden können, eskaliert die Situation und ein Kampf auf Leben und Tod beginnt...

Inhalt:
"Die Alte maß ihn schweigend. Johann fühlte sich unter ihrem durchbohrenden Blick unwohl. Dann machte sie ein Kreuzzeichen, küsste Mittel- und Zeigefinger, streckte sie erst in Richtung der Wälder, die das Dorf umgaben, und zuletzt gegen Johann. Johann kannte das Zeichen. Es war mala fide - das alte Zeichen gegen das Böse."

Tyrol 1703:
Johann, ein Deserteur, kämpft sich durch die eisige winterliche Bergwelt von Tyrol. An Wundbrand erkrankt, und mehr tot als lebendig, schafft Johann es sich bis zu einem kleinen Dorf zu schleppen. Dort bekommt er Hilfe von Martin und Elisabeth Karrer. Nach seiner Genesung tritt er als Knecht in den Dienst von Jakob Karrer, Elisabeths Vater.  Bald schon merkt Johann, dass es in diesem Dorf nicht mit rechten Dingen zugeht. In harten Wintern, wie diesem hier, verschwinden nicht nur Tiere, sondern auch Menschen spurlos in den Wäldern.

Meinung:
"Morbus Dei: Die Ankunft" ist das Debüt der Autoren Bastian Zach und Matthias Bauer. Mit ihrem Erstlingswerk haben sie einen spannenden Histothriller erschaffen.
Der Schreibstil der Autoren ist angenehm zu lesen. Sie schaffen es mit einfachsten Mitteln Atmosphäre aufzubauen und den Leser an das Schicksal von Johann List zu fesseln. Spannend, düster, atmosphärisch!
Die Autoren bieten uns eine Vielzahl an verschiedenen Elementen: historische, spannennde, ein bisschen Horror und eine zarte Liebesgeschichte.
Konsequent baut das Autorenduo den Spannungsbogen auf, der erst am Ende des Buches, beim großen Show-Down abebbt.

Wir lernen das harte Leben der Bergbauern vor 300 Jahren kennen. Die Ortschaften und Begebenheiten werden so genau und mit Liebe zum Detail beschrieben, dass der Leser meint er würde selbst auf dem Dorfplatz, im Wald oder einer kleinen Bauernhütte stehen.
Johanns Schicksal wird eindringlich beschrieben, sein Hintergrund immer weiter aufgedeckt und auch sein Charakter wird ausgebaut. Durch seinen ausgeprägten Überlebenwille und seinen Gerechtigkeitssinn wird er zum Sympathierträger der Leser. Wir leiden, lieben und lachen mit ihm.
Johann lebt sich langsam in das Dorf ein, findet neue Freunde, macht sich Feinde und bringt mehr als einmal sein Leben in Gefahr. Seine Neugierde treibt ihn immer wieder in den Wald, Johann muss herausfinden, was für ein Fluch über dem Dorf liegt....

Das Cover ist in Schwarz- und Grautönen gehalten. Man sieht eine vermummte Gestalt, in einer Art Gewölbe stehen. Sie hält ein Buch in den Händen. Sofort fallen einem die stark hervortretenden Adern an den Händen auf. Das Cover passt perfekt zum Buch und strahlt eine düstere Atmosphäre aus.

Dieses Buch empfehle ich allen Thrillerfreunden und Lesern, die von spannender atmosphärischer Literatur nicht genug bekommen können.

Für die Bereitstellung ♥ Dank an den 

Produktinformation:
Zach/Bauer - Morbus Dei: Die Ankunft, 2010 erschienen im Haymon Verlag
289 Seiten, 9,95 €

Montag, 17. Januar 2011

Rezension: Robert Schindel - Dunkelstein (vom 30.12.2010)

Robert Schindel - Dunkelstein

Wien unter nationalsozialistischem Regime

Klappentext:
Als sich Saul Dunkelstein als Leiter der Auswanderungsabteilung der Israelitischen Kultusgemeinde in den Dienst der Nazis stellt, wird seine Tätigkeit von vielen Wiener Juden mit Angst und Misstrauen betrachtet. Das Verdienst des einstigen Rabbiners Dunkelstein ist zwiespältig. Aus Sicht der Nazis sorgt er für eine reibungslose Deportation der Juden nach Osten, er selbst ist überzeugt, lebensrettende Maßnahmen zu setzen, indem er die Juden zur raschen Emigration drängt - bleibt die alles entscheidende Frage: Paktiert Dunkelstein mit den Nazis oder hat er sich zugunsten der jüdischen Gemeinde mit ihnen arrangiert?

Inhalt:
"WILLY KLANG: Sofort (Zu Raffi) Wenn das Ziel deiner Feinde nicht Unterdrückung ist, sondern Vernichtung, physische Vernichtung, dann ist bereits Überleben Widerstand."

Diese Geschichte wird durch die Dreharbeiten zu einem Shoa-Film eingeleitet:

Sonntag, 9. Januar 2011

Jetzt möchte ich euch einen ganz anderen Krimi vorstellen ;-) Seid gespannt

Rezension: Bernhard Aichner "Die Schöne und der Tod"

Max Broll, ein Totengräber ermittelt

Klappentext:
Bernhard Aichners Krimi-Debüt: eine abgründige, schräge und spannende Stpry rund um einen Totengräber, einen Fußballer im Ruhestand und die verschwundene Leiche eines Models.

Inhalt:
" - Ich weiß nicht was ich sagen soll.
- Jetzt kannst du deine Arbeit machen. Max Broll, der Totengräber. Bravo, Max, fang schon mal an zu graben.
- Emma, lass das, bitte.
- Sie bringen dir die Leiche mit dem Auto. Ich fliege in zwei Stunden nach Wien. Dann weiter zu dir."

Max Broll wollte eigentlich Journalist werden, er lebte mit seiner Freundin Emma in Wien, wo er auch studierte. Als sein Vater dann krank wurde, kehrte er zurück in sein Heimatdorf um ihm unter die Arme zu greifen. Aber auch nach dem Tod seines Vaters blieb er im Dorf und übernahm sogar seinen Job: er wurde Totengräber. Nun erhält er einen Anruf von Emma, ihre Schwester Marga habe sich umgebracht. Sie ist von einembalkon in Wien gesprungen. Max geht seiner Arbeit nach, er schaufelt ein Grab für Marga. Nach der Beerdigung kommen Emma und Max sich wieder näher...und dann fällt Max auf, dass seine Uhr fehlt. Ein Erbstück seines Vaters. Die Uhr kann er nur in Margas Grab verloren haben. Dort findet er dann auch seine Uhr, doch nun fehlt Margas Leiche. Zusammen mit seinem Freund Baroni, dem ehemaligen Fußballstar geht der Totengräber der sache auf den Grund...

Meinung:
Bernhard Aichners Krimidebüt "Die Schöne und der Tod" bietet eine angenehme und unverhoffte Abwechselung in diesem Genre. Der Autor schreibt sehr kurzweilig und spannend, gut verständlich und mit humorvollen Dialogen. Kurz und prägnant, voller Sarkasmus und schwarzem Humor. Max Broll, der Totengräber, wächst einem trotz seiner oder besser vielleicht grade wegen seiner "Andersartigkeit" ans Herz.
Er mag seinen Beruf, wobei Beruf eigentlich zu schwach ist, für Max Broll ist es eher eine Berufung. Sauber und genau hebt er die Gräber aus, penibel führt er seine Arbeiten aus, und jetzt wurde "seine Leiche" geklaut. Das geht so natürlich nicht. Er muss sie unbedingt wiederhaben. Auch Baroni weckt direkt die Sympathie des Lesers, er ist ein wahrer Freund für Max und lässt sich ihm zuliebe auf einige Verrücktheiten ein. Unter Lebensgefahr rollt das ungleiche Gespann die letzten Tage von Margas Leben wieder auf um den Verbleib ihrer Leiche aufzuklären und den hinterlistigen Dieb zu stellen.
Dieser Krimi bietet einem alles was man sich nur wünschn kann: Spannung, Humor und Liebe.
Ab dem Moment an dem klar wird, dass Margas Leiche geklaut wurde, baut Bernhard Aichner gekonnt einen Spannungsbogen auf, und der Leser erlebt ein Ende, von dem er nie gewägt hätte zu träumen. Absolut genial!

Dieses Buch lege ich, uneingeschränkt, jedem Krimiliebhaber ans Herz!

Herzlichen Dank an den Haymon Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares!

Produktinformation:
Bernhard Aichner "Die Schöne und der Tod", erschienen 2010 im Haymon Taschenbuch Verlag
250 Seiten, 9,95 €