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Sonntag, 15. Februar 2015

Rezension: Mariken Jongman – 5 Dinge, die ich über meinen Vater weiß

Mariken Jongman – 5 Dinge, die ich über meinen Vater weiß

Ein etwas anderer Coming-of-age Roman


Warum ich das Buch lesen wollte? Da ich selbst seit Jahren keinen Kontakt mehr zu meinem Vater habe, behandelt das Buch ein Thema, dass mich natürlich interessiert, auch wenn die Situation hier noch ein wenig anders gelagert ist.

Inhalt:
Kiki kennt ihren leiblichen Vater nicht. Eigentlich weiß sie so gut wie gar nichts über ihn, denn ihre Mutter versucht sie immer wieder davon zu überzeugen, dass sie nicht mehr weiß, wie er aussieht, noch wie er heißt. Sie sagt ihr nur, dass er Bassist ist und sie in einer Besenkammer entstanden ist – Dinge, die eine Pubertierende bestimmt auch nicht unbedingt wissen will. Kiki macht sich nun auf die Suche nach der Vergangenheit und falls es alles nichts bringt, dann bastelt sie sich eben ihren eigenen Vater...

Meinung:
Der Schreibstil von Mariken Jongman gefällt mir sehr gut. Er ist leicht zu lesen, unterhaltsam und man fliegt förmlich durch das Buch hindurch. Die Suche von Kiki nach ihrem Vater wird sehr kurzweilig beschrieben und man möchte als Leser natürlich auch wissen, ob sie es schafft und alleine das hält einen bei der Stange. Außerdem die sehr humorvolle Idee sich einen eigenen Vater aus verschiedenen Bassisten zu basteln.

Dennoch wünsche ich mir an einigen Stellen mehr Tiefgründigkeit, denn die Suche nach dem Vater bzw. den eigenen Wurzeln ist ja auch eine sehr emotionale Sache, die einen wirklich nicht mehr loslässt. Wobei man hier wieder entschuldigend sagen muss, dass Kiki ja noch ihren Ziehpapa Wieger hat, der zwar auch nicht mehr mit ihrer Mutter zusammenlebt, aber dennoch immer für sei da ist.

„5 Dinge, die ich über meinen Vater weiß“ ist ein Buch, dass es versteht zu unterhalten und einem eine gemütliche und humorige Lesezeit beschert. Dennoch denke ich, dass es ein typisches Jugendbuch ist, und nicht wie so viele andere ein„All-Age-Roman.

Samstag, 25. Mai 2013

Rezension: Robert Cormier – Zärtlichkeit

Robert Cormier – Zärtlichkeit

Eine ganz tolle, aber bedrückende Charakterisierung eines Serienmörders

Inhalt:
Eric Poole ist ein Monster. Zuerst lässt er seine Wut und seine negativen Gefühle an Tieren aus. Doch später bringt er junge Mädchen um, für ihn sind es aber keine negativen Gefühle, für ihn ist der Mord an den Mädchen eine Art von Zärtlichkeit. Als er dann auch noch seine Eltern umbringt, kommt er ins Gefängnis. Doch mit 18 Jahren wird er wieder entlassen. Ist er geheilt oder wird er wieder morden?

Meinung:
„Zärtlichkeit“ von Robert Cormier wurde dieses Jahr vom Carlsen Verlag neu verlegt. Die Geschichte ist spannend und obwohl sie schon einige Jahre auf dem Buckel hat, wirkt sie kein bisschen veraltert.

Robert Cormiers Schreibstil lässt sich sehr gut lesen und die Intensität der Geschichte treibt den Leser immer weiter durch das Buch. Nicht nur der tolle Schreibstil, sondern auch die immer wieder wechselnde Erzählperspektive fördern die Spannung und die Neugierde des Lesers.
Neben Eric Poole, erleben wir die Geschichte auch noch aus der Sicht eines alten Polizisten, der sich sicher ist, dass die verschwundenen Mädchen auf Eris Konto gehen, nur leider hat er keine Beweise dafür, und aus der Sicht von Lori.

Lori ist neben Eric der zweite Hauptcharakter aus „Zärtlichkeit“ und grade dieser Begriff verbindet die beiden. Beide sind besessen von dem Wunsch nach Zärtlichkeit, auch wenn er sich anders äußert. Lori selbst spricht von einer Fixierung, und um diese wieder loszuwerden muss sie das Objekt ihrer Begierde küssen. Lori verfolgt Eric und schleicht sich sogar in seinen Bus und geht somit unverhofft mit ihm auf eine Reise. Lori merkt, dass mit Eric nicht alles stimmt und dennoch liebt sie ihn auf eine Art und will ihn schützen, wenn schon nicht vor sich selbst, dann zumindest vor der Polizei. Aber es wird schwer....

Wenn ihr wissen wollt, wie es mit Eric und Lori ausgeht, und ihr ein spannendes und kurzweiliges Buch sucht, dann kann ich euch „Zärtlichkeit“ wirklich ans Herz legen! Ein zeitloses Thema und interessante Charaktere machen „Zärtlichkeit“ zu einem tollen Leseerlebnis!

Wertung:
♥ ♥ ♥ ♥

Produktinformation:
Robert Cormier – Zärtlichkeit, übersetzt von Cornelia Krutz-Arnold, 2013 im Carlsen Verlag erschienen
228 Seiten, 6,99 €

Dienstag, 5. März 2013

Rezension: Daniel Blythe - Wispernde Schatten

Daniel Blythe - Wispernde Schatten

Was passiert in Firecroft Bay?

Inhalt:
Seit Miranda mit ihrer Mutter und dem kleinen Bruder nach Firecroft Bay gezogen ist, ist nichts mehr so wie es war. Miranda leidet jede Nacht unter Alpträumen und auch tagsüber scheint ihr die Realität so manches Mal einen Streich zu spielen. Wirklich mysteriös wird es dann aber als der Schulbus plötzlich gefriert. Glücklicherweise reagieren ein paar Schüler sehr umsichtig, so dass niemand zu Schaden kommt, dennoch will Miranda wissen, was es mit diesen Vorkommnissen auf sich hat....

Meinung:
Daniel Blythes Schreibstil ist einfach und der Zielgruppe, junge Leser ab 12 Jahren, angepasst. Er benutzt eine einfache Wortwahl und umspinnt die Geschichte mit einem gut lesbaren Schreibstil.
Ich denke, dass Blythe mit "Wispernde Stimmen" wirklich gut das Interesse der Zielgruppe trifft, denn das Buch fängt direkt vom Beginnn spannend und mysteriös an. Die Angst einflössenden Alpträume Mirandas sind gut gewählt um direkt Unbehagen und Spannung beim Leser zu wecken.

Die Charaktere sind sehr oberflächlich und flach, aber ich denke, dass hängt einfach auch mit der Länge des Buches zusammen, auf 250 Seiten kann man nicht so umfangreich Charaktere einführen, wie in einem 600 Seiten starken Wälzer, außerdem denke ich, dass junge Leser, manchmal auch ganz gut ohne den großen und tiefen Sinn zurecht kommen.
Außerdem weiß man ja auch nicht, ob es ein Serienauftakt sein soll, oder als einzelnes Jugendbuch für sich steht, denn das Ende und die Gruppierung, die sich im Laufe des Buches bildet, lassen einiges an Spielraum für mögliche Fortsetzungen offen. 

Was Daniel Blythe hier aber wirklich sehr geschickt macht, ist die Spannung aufzubauen und aufrecht zu erhalten und wenn ich mir vorstellen, dass ich dieses Buch mit 12 Jahren gelesen hätte, hätte es mich mit Sicherheit von der ersten bis zur letzten Seite fesseln können.
In meinem etwas fortgeschrittenem Alter jedoch, war für mich einiges nicht zu 100% ausgearbeitet und vieles konnte ich mir schon vor dem Ende des Buches zusammenreimen.

"Wispernde Schatten" ist ein Buch, in dem ich sowohl positive Punkte, tolle Ideen und deren Umsetzung finden konnte, aber dennoch auch ein paar Kritikpunkte zu äußern hatte, darum fällt es mir hier auch etwas schwerer es zu bewerten. 
Dennoch würde ich das Buch grade für lesefaule Jungs, in dem angegebenen Alter empfehlen wollen, denn ich denke, dass diese auf jeden Fall ihren Spaß an der mysteriösen Geschichte haben werden. 

Wertung:
♥ ♥ ♥  -  ♥ ♥ ♥ ♥

Produktinformation:
Daniel Blythe - Wispernde Schatten, übersetzt von Michaela Kolodziejcok, März 2013 im Carlsen Verlag erschienen
272 Seiten, 13,95 €


Mittwoch, 7. November 2012

Rezension: Julia Kröhn - Lara und das Vermächtnis der Hebamme

Julia Kröhn - Lara und das Vermächtnis der Hebamme

Der dritte Band um Lara und ihre spannenden Zeitreisen

Inhalt:
"Die Frau starrte mich an. Wahrscheinlich hatte sie sich im Zimmer geirrt, aber sie machte keine Anstalten, wieder zu gehen, sondern stand wie angewurzelt an der Türschwelle. Ich musterte ihr langes Kleid genauer. Es war aus einem dunklen, von Flecken übersäten Stoff. Über ihrem kugelrunden Bauch lag eine Schürze."
(S. 15)

Nach einer Mandel-OP liegt Lara im Krankenhaus und plötzlich steht eine Frau in einem verwirrten Zustand in ihrem Zimmer und fragt nach ihrer Schwester, der Hebamme Johanna. Plötzlich ist sie genauso schnell verschwunden, wie sie aufgetaucht ist. Und dann erzählt Schwester Charlotte von dem ruhelosen Geist, der seit 130 Jahren im Krankenhaus umgeht. Gemeinsam reisen die beiden in die Vergangenheit um der Frau zu helfen...

Meinung:
Julia Kröhns Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Sie beschreibt bildhaft und detailliert Laras Aufenthalt im Krankenhaus und die Begegnung mit der fremden Frau - ebenso wortgewandt werden wir in die Vergangenheit entführt. Der Zielgruppe angepasst lernen wir das Leben im Frankfurt vor über 100 Jahren kennen, somit ist es wirklich kein Problem auch gedanklich in der Vergangenehit anzukommen.

Ich denke, dass das Buch den jüngeren Lesern ein ganz anschauliches Bild zu den Unterschieden von damals und heute aufzeigt. Familien, die mit mehreren Leuten in einem Zimmer leben, ein Plumpsklo für alle Hausbewohner, zu wenig Geld zum leben, aber zu viel um zu sterben.
Und auch der Unterschied in der medizinischen Versorgung wird ganz klar beschrieben.

Lara und Schwester Charlotte wollen dem Krankenhausgeist, Charlotte, helfen - vor allen Dingen versuchen sie, sie und ihr Baby zu retten. Doch diese Aufgabe ist nicht immer leicht, wurde zu der damaligen Zeit noch nicht allzu sehr auf Hygiene geachtet und die fleißige Hebamme Johanna, ist mit ihren neuen Ideen von Hygiene den Ärzten nur ein Dorn im Auge. Sie möchten diese Unruhestifterin unbedingt loswerden....

"Das Vermächtnis der Hebamme" ist ein lehrreiches und dennoch spannendes und amüsantes Buch, dass ich fast nicht mehr aus der Hand legen konnte, und es so erwartungsgemäß ziemlich schnell ausgelesen hatte.
Obwohl es der dritte Band um Lara und ihre Abenteuer ist, kann man die Bücher eigenständig lesen, obwohl es natürlich schon interessant wäre zu wissen, wie sie entdeckt hat, dass sie durch Spiegel reisen kann. Aber da werde ich mir dann halt einfach mal noch die Vorgängerbände zulegen.

Wenn ihr noch ein schönes Weihnachtsgeschenk für neugierige und abenteuerlustige Mädels sucht, möchte ich euch gerne Julia Kröhns Zeitreiseromane ans Herz legen.
Mutig, aufklärend und dennoch jung und erfrischend - eine absolute Leseempfehlung!

Wertung:
♥ ♥ ♥ ♥ ♥

Für die Bereitstellung bedanke ich mich ganz herzlich bei den Buchbotschaftern!

Produktinformation:
Julia Kröhn - Lara und das Vermächtnis der Hebamme, 2012 im Carlsen Verlag erschienen
253 Seiten, 9,95 €

Samstag, 15. Januar 2011

Rezension: Kate de Goldi - abends um 10

Ein wunderschöner, warmherziger und sensibler Jugendroman 

Klappentext:
In Frankies Leben ist alles verlässlich. Konstant. Vorhersehbar. Sogar die ständige Ergänzung seiner sowieso schon sehr langen Liste von Sorgen. Tagesablauf, Wochenplan, Jahresrhytmus - nichts ändert sich. Das morgendliche Miauen der Fettkontrolle. Die schlechte Laune seiner großen Schwester. Der tägliche Zickzackweg zum Bus mit seinem besten Freund Gigs. Sein Klassenlehrer Mr. A und dessen liebste Waffe: das Wörterbuch. Der Küchenduft bei der Heimkehr. Die ausgelassenen Besuche der Tanten. Die Klangwand-Abende mit Louie und Onkel George. Und die absolut zuverlässigen Antworten seiner Mutter, immer abends um 10.
Doch dieses Jahr ist alles anders. Das liegt an Sydney. An ihren liebevollen, neugierigen, taktlosen Fragen. Und Frankies Welt gerät aus den Fugen.

Inhalt:
"Ich bin Sydney", fuhr sie fort. "Könnt ihr euch vorstellen, dass dies jetzt meine vierte Schule in neun Monaten ist? Nein? Ich auch kaum. Wollt ihr ein Lakritz?"
Sie streckte ihnen eine braune Papiertüte hin, und die Armreifen an ihrem Handgelenk klirrten kurz und melodisch.
"Danke", sagte Frankie, hob müde den Arm und griff in die Tüte. Er schaute sich die kleine schwarze Pastille an und schob sie dann in den Mund. Sie war genauso eigenartig wie die Anbieterin, gefiehl ihm aber ganz gut.

Frankie, ein 12-jähriger Junge, hat sein Leben für sein Alter ziemlich straff durchorganisiert. Sein Tagesablauf verläuft immer nach den gleichen Ritualen. Veränderungen machen ihm Angst, wie so viele andere Dinge auch. Jeden Morgen nimmt er mit seinem Freund Gigs den gleichen Weg zum Schulbus, und auch dort haben sie ihre Rituale: das Streicheln der Nachbarskatze, das Schließen einen defekten Briefkastens und das Erschrecken eines Hundes. Doch als Sydney in Frankies Leben tritt, wird alles ganz anders... 

Meinung:
Kate de Goldis Jugendroman "abends um 10", ist das erste Buch, der Autorin, dass in Deutschland veröffentlicht wurde.
Ihr Schreibstil ist klar, verständlich und erfrischend jung, so dass sich dieses Buch sehr gut und zügig lesen lässt. Die Geschichte um Frankie, seine Familie, Gigs und Sydney ist für ein Jugendbuch sehr tiefgründig und regt den Leser an, über jedes geschriebene Wort nachzudenken. Es ist eine warme Geschichte, die vom Heranwachsen, Freundschaft, Abschied, Beziehungen und Problemen in Familien und dem Mut diese anzusprechen handelt. Man wünscht sich als Leser, dass dieses wunderschöne und kostbare Buch niemals endet.
Die Charaktere des Romans sind liebevoll und detailliert beschrieben, und Frankies Charakter wird zusätzlich durch viele und intensive Ausflüge in seine Gedanken unterstrichen. Und seine Gedanken schaffen es, dass wir uns ihm noch viel näher fühlen, er lässt uns teilhaben an seinen Sorgen und Ängsten, aber auch an seiner Freunde. Die Familienverhältnisse von Frankie, als auch von Sydney sind sehr chaotoisch, und jeder beginnt durch die Freundschaft des anderen diese zu hinterfragen und auch ganz offen Fragen zu stellen.
Gigs und Sydney sind Frankies beste Freunde, während sich Gigs und Frankie doch sehr ähnlich sind, hebt sich Sydney komplett ab. Sie ist neugierig, offen, stellt Fragen, ohne vorher darüber nachzudenken und redet wie ihr der Mund gewachsen ist.
Ein wirklich wunderschönes, warmherziges und sensibles Buch!

Die Umschlaggestaltung ist eher schlicht. Ein cremeweißes Cover, auf dem viele Gegenstände abgebildet sind, die in diesem Buch ein Rolle spielen, wie zum Beispiel eine Uhr, ein Vogel oder ein Dackel.

Dieses Buch ist geeignet für alle lesebegeisterten Menschen, die mal wieder ein Buch lesen wollen, in dem es um Freundschaft geht und wo einem beim lesen so richtig warm ums Herz wird!

Für dieses Rezensionsexemplar bedanke ich mich ganz herzlich bei den Buchbotschaftern und dem Carlsen Verlag!

Produktinformation:
Kate de Goldi - abends um 10, Hardcover, erschienen 2011 im Carlsen Verlag Hamburg
336 Seiten, 16,90 €