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Freitag, 24. Mai 2013

Rezension: Richard R. Roetsch - Pink Clover Club

Richard R. Roetsch - Pink Clover Club

Vom Thema her sehr interessant, nur leider mit einigen Schwächen behaftet

Inhalt:
Nachdem Privatdetektiv Pawel Höchst einen Serienkiller zur Strecke gebracht hat, wird er wieder von der Rostocker Polizei als Berater zu einem Fall hinzugezogen. Eine reiche Dame im besten Alter wurde in ihrem Hotel in Rostock umgebracht. Da sie eine sehr einflussreiche Persönlichkeit war, versucht die Polizei den Mord erstmals aus den Medien herauszuhalten, bis sie den Täter haben. Da jedoch kaum Hinweise vorliegen soll Pawel im Schweriner Umfeld des Opfers ermitteln.

Meinung:
Jetzt wird es schwierig. Denn zum einen finde ich den Mordfall und das Thema sehr interessant, und auch einige gute Ansätze sind vorhanden und der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm zu lesen. Aber zum anderen gibt es auch einige Kritikpunkte, die nicht unbedingt für Richard R. Roeschs Krimi „Pink Clover Club“ sprechen. Pawel Höchst ist als Charakter manchmal ziemlich schwer zu ertragen, er ist nicht grade der sympathischste Erdenbürger, der einem unterkommen kann und hat einen großen Hang zum Alkohol.

Schon in der Leserunde haben wir uns Gedanken gemacht, wieso der hohe Alkoholkonsum von Pawel immer wieder im Mittelpunkt stehen muss. Ist es weil er als Nordrusse und ehemaliger Seemann einfach viel trinken und vertragen muss? Will Herr Roesch sich hier einfach an alten Klischees, die vielleicht noch in einigen Köpfen vorhanden sind bedienen? Ich finde das ziemlich unglücklich gewählt, auch wenn man sieht, dass ja auch schon der erste Krimi um Pawel nach einem alkoholischen Getränk benannt wurde - „French75“.

Aber nicht nur der Alkohol stört, auch die logischen Schlüsse und das einbinden der Leser in den Fall ist nicht ganz zufrieden stellend umgesetzt, mal davon abgesehen, dass Pawel, ohne den Polizei-Lehrling Kevin, meiner Meinung nach gar keine Chance gehabt hätte, den Fall zu lösen.
Als Leser ist man hier ein Beobachter, der von außen zusieht, was geschieht. In viele Gedankengänge wird man einfach nicht mit einbezogen – man wird vor Tatsachen gestellt, ohne, dass man nachvollziehen kann, wie jetzt Pawel oder Kevin zu diesem Schluss kommen. Und auch wenn am Ende nachher der Fall als gelöst angesehen wird, wissen wir immer noch nicht, wer ist jetzt die Mörderin und hatten Pawel und Kevin, bzgl. des Motivs recht?

Und was mir auch sehr negativ aufgestoßen ist, ist das Ende des alten Hundes -Kevin. Ich hatte das Gefühl, dass Herr Roesch es endlich geschafft hat mit dem Auftauchen des Hundes und dem Verhalten von Pawel etwas Menschlichkeit in das Buch zu bringen. Aber auch das hat er dann am Ende wieder verspielt, als er den Hund am Hals blutend mit den Worten „Das ist halt nicht dein Revier“ sterben lässt!

Bei so vielen negativen Punkten können nicht ein paar positive Ansätze den Karren wieder aus dem Dreck holen. Von daher kann ich leider nur zwei wohlwollende Sterne für „Pink Clover Club“ vergeben!

Wertung:
♥ ♥

Produktinformation:
Richard R. Roesch – Pink Clover Club, im April 2013 im Sutton Verlag erschienen,
215 Seiten, 9,95 €



Mittwoch, 26. September 2012

Rezension: Stefanie Ross - Fatale Bilanz

Stefanie Ross - Fatale Bilanz

Ein gelungener Auftakt um toughe Wirtschaftsprüfer und harte Seals

Inhalt:
"Em war ihr gefolgt und seufzte.
"Wenn ich dich nicht überreden kann, heute Nacht hier zu bleiben, versprich mir wenigstens, dass du nicht durch den Park gehst. Auf die zehn Minuten kommt es nicht an und ich habe immernoch ein merkwürdiges Gefühl. Bitte nimm die Hauptstraße. Meinetwegen nenn es den Spleen einer alten Frau, aber tu es einfach."
(S. 8)

Schüsse werden in Hamburgs City abgegeben. Der Bankmanager Joachim Kranz und die Polizei werden unter Beschuss genommen, doch wie von Zauberhand passiert niemanden etwas.
Sven Klein, vom LKA, wird von Polizeipräsidenten auf den Fall angesetzt und kommt gemeinsam mit seinem Kollegen Matthias und neuen Freunden auf eine unfassbare Spur...

Meinung:
"Fatale Bilanz" war für mich mein erstes Buch von Stefanie Ross, aber ganz bestimmt noch mein letztes - zumal "Fatale Bilanz" der Auftakt um Sven Klein und die SEALS sein soll - und das impliziert, dass wir noch weitere spannende Abenteuer mit den sympathischen Protagonisten erleben können.

Stefanie Ross Schreibstil ist sehr angenehm und einfach zu lesen. Sie versteht es mit jedem Wort den Leser an ihre Geschichte zu fesseln. Egal ob es um detailgetreue Handlungsorte, Charakterisierungen, spannende Handlungen oder interessante Gespräche geht - sie schafft es einen am Ball zu halten. Und nicht nur dass, man kann gar nicht mehr aufhören zu lesen bis man weiß, wie die Geschichte endet. Und das macht doch wohl eine gute Autorin aus, oder?

Spannung ist für Stefanie auch kein Fremdwort. Sie hat hier einen spannenden und außergewöhnlichen Plot geschaffen, der leider immer wieder aktuell ist. Korruption, Geldwäsche, Waffenschmuggel, Terrorismus - all das bringt sie in "Fatale Bilanz" unter - deshalb würde ich auch fast schon sagen, dass auf dem Cover eigentlich ein "Hamburg.Thriller" stehen müsste. Ein typischer Krimi ist für mich geprägt von Ermittlungsarbeit, natürlich auch spannenden Szenen - aber die stehen eher hinter der Ermittlungsarbeit. Und hier ist es ein sehr ausgewogenes Verhältnis, wobei in "Fatale Bilanz" auch ein großes Augenmerk auf spannenden und actiongeladenen Szenen liegt.

Aber nicht, dass ihr jetzt denkt, dass es nur wild zugeht, denn es geht genauso um zwischenmenschliche Beziehungen. Liebe, neue Freundschaften und Vertrauen nehmen einen großen Teil der Handlungen ein. Und somit komme ich zu den Protagonisten. Es war wirklich eine Freude mit ihnen zu lachen und zu leiden. Selten habe ich eine so tolle Truppe in einem Buch angetroffen, an denen ich so wenig auszusetzten hatte.
Natürlich haben alle ihre Eigenheiten, wie zum Beispiels Alex Dickköpfigkeit und manchmal glaubt man auch, dass ihnen ein Gen fehlt oder ein Enzyme, dass dafür sorgt, dass sie sich richtig fürchten, aber ohne Biss würden sie hier auch nicht weiterkommen.

Für mich war eine ganz wichtige Aussage dieses Buches, dass man zusammen ganz viel bewegen kann und stark ist. Sven Klein, Mitarbeiter des LKA, spürt diese sehr deutlich. Lange Jahre hat er vereinsamt gelebt und auch so gearbeitet und durch seine neuen Freunde Dirk, Alex, Britta und Mark merkt er, dass es ihm so viel besser geht und auch ein auf den ersten Blick schier unlösbarer Fall lösbar ist.

Ich kann nur sagen, dass mich "Fatale Bilanz" von der ersten Seite an mitreißen konnte und ich gespannt bin, welche Fälle die deutsch-amerikanische Einheit noch lösen wird....
Liebe Stefanie, bitte lass dir mit einer Fortsetzung nicht zu viel Zeit :-)

Wertung:
♥ ♥ ♥ ♥ ♥

Für die Bereitstellung bedanke ich mich ganz herzlich bei Stefanie Ross, dem Sutton Verlag und für die Organisation der Leserunde bei Lovelybooks danke ich zusätzlich noch Katja!

Produktinformation:
Stefanie Ross - Fatale Bilanz, 2012 im Sutton Verlag erschienen
344 Seiten, 12,00 €

Donnerstag, 2. August 2012

Rezension: Kerstin Hamann - Innere Werte

Kerstin Hamann - Innere Werte: Ein Wiesbaden-Krimi

Der geheimnisvolle Tote in der Kläranlage

Inhalt:
"Ja, aber da muss schon was richtig Großes kommen. Deshalb ist es mir ein Rätsel, warum sie diesmal abgeschaltet hat." Georgia schüttelt nachdenklich den Kopf, während Martin fragend die Stirn krauste. "Ich würde annehmen, dass die Schneckenpumpe kein Problem mit Knochen hat", erklärt sie dem Kommissar. "Gott, was rede ich da für schreckliches Zeug?", sagte sie mehr zu sich selbst. "Aber ich weiß wirklich nicht, warum das Aggregat blockiert hat. Sie müssen sich mal vorstellen, welche Kräfte da wirken. Die Schnecke wiegt etwa 15 Tonnen und dreht sich mit zwanzig Umdrehungen in der Minute. Die kriegt fast alles klein. Der Schäferhund eines Kollegen ist mal in die Schnecke geraten, weil er Ratten gejagt hat."
(S. 23)

In der Wiesbadener Zentralkläranlage wird während der Nachtschicht eine schreckliche Entdeckung gemacht. Leichenteile schwimmen in einem Becken herum, doch viel hat das Schneckenpumpwerk für die Wiesbadener Kripo nicht übrig gelassen. Doch Martin Sandor und sein Team entdecken Reste von medizinischen Fäden und Handschuhen. Und dann bringt eine Vermisstenmeldung sie zu der Identität des Mordopfers. Nachdem dann eine zweite Leiche auftaucht, die anscheinend auch in den Fall involviert war, müssen die Polizisten sich mit ihrer Ermittlungsarbeit beeilen...

Meinung:
Nach "Abgehakt" ist "Innere Werte" Kerstin Hamanns zweiter Wiesbaden Kriminalroman. Natürlich ist es immer vorteilhaft, wenn man die Teile einer reihe hintereinander liest, um so zum Beispiel Entwicklungen der Charaktere mitzubekommen, aber in diesem Fall kann man "Innere Werte" auch sehr gut lesen, ohne "Abgehakt" zu kennen.

Als erstes muss ich sagen, dass ich zu Anfang ein paar Probleme hatte aufgrund der zahlreich auftretenden Charaktere - aber das ist ja mittlerweile ein altbekanntes Problem von mir und legte sich dann nach den ersten Seiten auch wieder.

Kerstin Hamanns Schreibstil ist angenehm und sehr flüssig zu lesen. Sie beschreibt und bildhaft und sehr detailliert die Handlungen und Ortschaften. Manchmal sogar etwas zu detailliert, wie zum Beispiel das Auffinden der Leiche in der Kläranlage, was von ihr übrig geblieben ist und was da noch so an Einzelteilen rumschwimmt. Und das hat auch den ein oder anderen ihrer Ermittler schwach werden lassen :-)
Aber ansonsten führt sie wirklich ganz toll die Arbeit der Ermittler vor und auch ihre Gedankengänge und Ermittlungsschritte sind ganz toll erklärt.
So, dass Martin Sandor mit seinem Team schon relativ schnell zu ersten Ergebnissen gelangen kann.

In "Innere Werte" arbeitet Kerstin Hamann mit einem heiklen Thema, auf dass ich hier aber auch nicht näher eingehen will. Ich denke der Buchtitel gibt schon einen ganzen guten Hinweis und falls der nicht reicht, werdet ihr beim lesen schon einigermaßen schnell eure ersten Eingebungen haben. Da bin ich mir ganz sicher.

Bei den Charakteren hat sich die Autorin auch sehr viel Mühe gegeben. Und vor allen Dingen Martin Sandor konnte bei mir punkten. Er ist ein sehr ehrgeiziger Mann, für den Gerechtigkeit sehr wichtig ist, der aber auch in der Lage ist sich auf sein Privatleben und seine Frau zu konzentrieren. Außerdem ist er generell ein sehr fürsorglicher Mann, egal ob es um einen jungen Verkehrssünder oder aber den Sohn eines Mordopfers geht. Er ist für die Menschen, die Hilfe brauchen da, und das macht ihn wirklich sympathisch. Seine Frau ist das passende Gegenstück zu ihm, sie schafft es meistens all die unschönen Bilder aus seinem Kopf verschwinden zu lassen.
Aber es gibt hier noch viel mehr interessante Persönlichkeiten zu entdecken, wie die trauernde Freundin des Opfers, oder aber die notorischen Fremdgänger Steffen Wellner und Theo Stadler.

Begebt euch mit "Innere Werte" auf ins kriminalistische Wiesbaden und deckt den Fall um die Leiche in der Kläranlage auf! Spannend, kurzweilig und immer wieder voll unerwarteter Wendungen.

Wertung:
♥ ♥ ♥ ♥

Für die Bereitstellung bedanke ich mich ganz herzlich bei Kerstin Hamann, dem Sutton Verlag und lovelybooks, für die Möglichkeit dieser tollen Leserunde!

Produktinformation:
Kerstin Hamann - Innere Werte, 2012 im Sutton Verlag erschienen
441 Seiten, 12,00 €

Dienstag, 3. Juli 2012

Rezension: Jürgen Rath - Nordhörn: Ein Nordsee-Krimi

Jürgen Rath - Nordhörn: Ein Nordsee-Krimi

Die Verschwiegenheit einer Insel

Inhalt:
"Eines Tages war er tot. Er muss einen elektrischen Schlag bekommen haben. Da war von einem defekten Gerät die Rede. Das hat auch das Archiv in Brand gesetzt. So hat es der Strandvogt erzählt."
"Was hat ein Strandvogt mit einem Brand zu tun.?"
"Der ist doch unser Feuerwehrhauptmann."
Eine Zeit lang herrschte Stille, nur das Holz knisterte im Ofen. Steffen dachte an den Amtsleiter. Ein defektes Gerät im Dienstbereich, das klang stark nach Verletzung der Aufsichtspflicht."
(S. 61)

Im Winter 1959 wird Steffen Stephan das Aushilfsarchivar für drei Monate nach Nordhörn geschickt. Dort soll er das vernachlässigte Gemeindearchiv auf Vordermann bringen. Nach und nach erfährt er von einem Brand im Archiv, bei dem auch seiner Vorgänger ums Leben gekommen ist - und er merkt, dass anscheinend jeder auf der Insel seine Geheimnisse hat...

Meinung:
"Nordhörn" ist Jürgen Raths erster Kriminalroman, in dem er sein Sachwissen gepaart mit einer spannenden Idee zu einem großen ganzen bringt.

Jürgen Raths Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Der Autor versteht es mit Worten eine unglaublich dichte und unheimliche Atmosphäre aufzubauen. Er beschwört den kalten und unwirtlichen Winter herauf. Aber nicht nur die Atmosphäre der Insel an sich ist beunruhigend, auch die Einwohner Nordhörns: Sie mögen auf ihrer Insel keine Fremden und viele von ihnen sind furchteinflössend und undurchschaubar.

"Nordhörn" ist wie eine Reise in die junge Vergangenheit. Die Hauptgeschichte spielt im Jahr 1959, wir werden in einem Nebenstrang aber noch ein bisschen weiter in die Vergangenheit geschickt, ins Jahr 1939. In diesem befinden wir uns auf einem alten Segelschiff, das überladen seine Reise gen Norden antritt. Mit der Zeit laufen beide zu einem Strang zusammen.

Die Charaktere sind sehr schön ausgearbeitet und der Autor versteht es auch gekonnt das Flair der damaligen Zeit heraufzubeschwören. Die Menschen gehen mit manchen Themen, wie z.B. Sexualität noch nicht so offen um oder wir bekommen mit wie Steffen, der neuartigen Musik - Rock`n`Roll - verfallen ist.
Aber nun zurück zu den Charakteren: Jürgen Rath schafft eine Vielzahl von interessanten Charakteren, die zwar nicht unbedingt freundlich oder nett sind, aber ausdrucksstark und geheimnisumwittert, wie die Insel selbst. Sie verleihen dem Roman Tiefgang.
Steffen Stephan muss sich auf der Insel und vor allen Dingen vor ihren Einwohnern beweisen. Aber glücklicherweise gibt es auch noch Julia Hansen und ihren Großvater, die sich immer um Steffen kümmern, wenn es nötig ist.

Am Beginn des Buches finden wir noch eine Karte Nordhörns auf der die wichtigsten Handlungsorte eingezeichnet sind.

Eine spannende und geheimnisvolle Geschichte, die einem Schauer über den Rücken jagt und dennoch fernweh, nach der See mit sich bringt!

Ich hoffe, dass wir noch mehr Bücher von Herrn Rath zu lesen bekommen - und werde ihn im Auge behalten.

Wertung:
 ♥ ♥ ♥ ♥

Für die Bereitstellung bedanke ich mich beim Sutton Verlag und bei Blogg dein Buch!

Hier könnt ihr das Buch bestellen *klick*

Produktinformation:
Jürgen Rath - Nordhörn, erschienen 2012 im Sutton Verlag
272 Seiten, 12,00 €

Donnerstag, 22. Dezember 2011

Rezension: Brigitte Pons - Ich bin ein Mörder

Brigitte Pons - Ich bin ein Mörder


Von ungeklärten Morden und unsympathischen Autoren

Klappentext:
"Ich bin ein Mörder" behauptet Schriftsteller Tobias Stockmann bei der Lesung auf der Buchmesse. "Aber ihr könnt mir nichts beweisen, ich bin einfach zu genial!" Und Alexandra, die Frankfurter Streifenpolizistin, ist völlig fasziniert von dem Bestsellerautor. Was für ein Mann! Charismatisch, aufregend, umwerfend! Und plötzlich steht sie direkt vor ihm, dann schickt er Rosen, will sie kennenlernen. Welch ein Abenteuer. Warum nur hört er zumindest privat nicht damit auf, so zu tun, als wären seine Romane die reine Wahrheit und er selbst ein Mörder? Aber trotzdem, so einen Mann hat Alexandra noch nie erlebt. Wieso gönnen ihr das die Kollegen und Freunde nicht? Tobias spielt doch nur mit seinem Image.
Dann geschieht ein Mord auf dem Eisernen Steg, genau wie in Tobias´Roman. Und sein gestohlener Pullover wird am Tatort gefunden. Ein Junge wird entführt, mit dessen Vater der Starautor noch eine Rechnung offen hat. Spielt er wirklich nur? Will ihm jemand schaden? Oder ist er am Ende doch - ein Mörder?

Inhalt:
"Aber ich bin nicht wirklich bei der Mordkommission!" Schlagartig färbten sich ihre Wangen in tiefem Rot. Wie immer, wenn sie wenn sie gezwungen war, außerdienstlich mit einem schönen Mann zu sprechen. "Das weiß ich doch." Sein Lachen umschmeichelte ihre Sinne. "Aber es macht mir Spaß, den bösen Buben zu spielen, der sich zu einem heimlichen Rendezvous mit der Vertreterin von Recht und Ordnung trifft."

Tobias Stockmann liest auf der Frankfurter Buchmesse aus seinem Bestseller "Ich bin ein Mörder". Alexandra, eine Streifenpolizistin, und ihr Kollege Mischa sind ebenfalls dort. Alexandra ist direkt fasziniert von diesem Mann - und er auch von ihr. Sie lernen sich kennen und es entwickelt sich eine Liaison. Doch bald schon legt sich ein Schatten über diese Beziehung, denn Mischa zweifelt an Stockmann und dann taucht auch noch eine Leiche auf...

Meinung:
Mit "Ich bin ein Mörder" ist Brigitte Pons ein außergewöhnliches und rasantes Krimidebüt gelungen.
Ihr Schreibstil ist einfach gehalten und zieht den Leser dennoch unweigerlich in seinen Bann. Man kann sich ihren Worten und der Entwicklung ihrer Geschichte einfach nicht entziehen - und ein Grund wieso dies so ist, sind die wundervoll ausgearbeiteten und abwechslungsreichen Charaktere.

Egal ob es sich um Alexandra, Mischa oder Tobias Stockmann handelt. Pons Charaktere zeichnen sich durch eine unglaubliche Tiefe und Charakterstärke aus - sie wirken authentisch und greifbar und hauchen dieser Kriminalgeschichte Leben ein.
Alexandra sorgt für viel Aufhebens mit ihrem neu aufkeimenden, wilden Liebesleben und ihrer Beziehung zu Stockmann. Mischa, ihr Kollege, ist einfach ein Mann, der die Frauenherzen höher schlagen lässt und trotz einer persönlicher Befangenheit behält er den Durchblick - er ist mein Held dieses Krimis.
Und mit Tobias Stockmann schafft Frau Pons es eine Figur zu erschaffen, die den Leser mit seiner Überheblichkeit und egozentrischen Art gleichermaßen fasziniert und abstößt...

Auch der Spannungsaufbau ist der Autorin sehr gut gelungen. Die Ereignisse spitzen sich immer mehr zu, und auch wenn man manchmal die ein oder andere Eingebung hat, wird die Tragweite der Geschichte doch erst am Ende komplett enthüllt.

Bitte, bitte liebe Frau Pons lassen Sie uns noch weitere Fälle mit Alexandra und ihrem Kollegen Mischa erleben und aufklären!

Alle Freunde gut durchdachter und spannender Krimis werden mit "Ich bin ein Mörder" aufregende Stunden haben - unbedingt lesen!

Wertung:
♥ ♥ ♥ ♥ ♥

Für die Bereitstellung bedanke ich mich bei Brigitte Pons, dem Sutton Verlag und lovelybooks!

Produktinformation:
Brigitte Pons - Ich bin ein Mörder, 2011 erschienen im Sutton Verlag
334 Seiten, 12,00 €

Zur Autorin:
Brigitte Pons, 1967 in Groß-Gerau geboren, lebt vor den Toren Frankfurts. In den letzten Jahren hat sie sich mit zahlreichen Kurzkrimis und Anthologiebeiträgen einen Namen gemacht. Mit "Ich bin ein Mörder" gelingt ihr ein beeindruckendes Krimi-Debüt.

Mittwoch, 3. August 2011

Rezension: Michael Mehrgardt & Vera Anders - gar.aus: Ein ausgekochter Lübeck-Krimi

Michael Mehrgardt & Vera Anders - gar.aus: Ein ausgekochter Lübeck-Krimi


Politisches Ränkespiel

Klappentext:
Nett sind sie ja, die neuen Kollegen in der Lübecker Mordkommission. Aber ein wenig aufdringlich ist Sven schon, und Ilka gibt sich stutenbissig. Und so richtig wohl fühlt sich Ike Jensen in der kahlen neuen Wohnung am Lübecker ZOB auch noch nicht. Wie gut, dass sie sich in die Arme ihres Freundes flüchten kann - doch dann klingelt ihr Handy und der Alptraum beginnt: Sie wird Ohrenzeugin eines Mordes.

Inhalt:
"Stell auf Mithören!", bat er. Gemeinsam lauschten sie. "Es ist zu warm!Hör auf!" Das Rufen, verwundert zuerst, dann ungläubig, ging in ein bizarres Lachen über, das sich überschlug. Jetzt rief der Mann:" Es ist zu heiß! LASS DAS!" Angst drang durch das Telefon: "Was soll das? WAS HAST DU VOR?" Man hörte das Entsetzen in seiner Stimme."

Ike Jensen wechselt zur Lübecker Mordkommission, mit ihren Kollegen muss sie erst noch warm werden. Sie flüchtet sich in die Arme ihres Freundes Lars. Doch dann klingelt ihr Handy und der Alptraum beginnt. Sie hört wie ein Mord verübt wird. Und als ob das noch nicht genug wäre, erhält sie auch noch anonyme Briefe, die ihr Innerstes aufwühlen....

Meinung:
Michael Mehrgardt und Vera Anders haben zusammen einen schockierenden und aufrüttelnden Krimi geschrieben.
Der Schreibstil beider Autoren ist gut und vor allem flüssig zu lesen. Die Szenen und Örtlichkeiten, werden so detailliert beschrieben, dass sich der Leser ohne Probleme die Bilder vor Augen führen kann. Auch wenn man sich etliche Szenen, die in diesem Buch vorkommen, nicht unbedingt vorstellen will.

In "gar.aus" werden zwei bzw. drei Themenschwerpunkte behandelt: sexueller Kindesmissbrauch, Schmuggel und in Verbindung damit politische Korruption.
Für meinen Geschmack war es ein bisschen zu viel, zu Mal wir aus diesen Gründen schon zu Beginn des Buches so viele Szenenwechsel haben, z.B. nach Papete, Puerto Maldondado und Cuzco. Wie gesagt, das alles passiert schon auf den ersten Seiten und das kann schon mal ein wenig verwirrend sein.
Ich denke Mehrgardt und Anders hätten auch "nur" mit dem Themenkomplex sexueller Missbrauch einen sehr guten Krimi schreiben können.
Mehrgardt profitiert ein wenig durch seinen Beruf (Psychotherapeut) und Anders besitzt leider die Erfahrungswert. An dieser Stelle möchte ich sagen, dass ich es sehr tapfer finde in einem Buch über so schlimme Erlebnisse zu berichten.

Auch den Protagonisten merkt man die Liebe zum Detail und den Beruf bzw. die Vorbildung des Autors an. Egal ob es sich um Sven handelt, der seinen Familienprobleme nicht angeht, sondern sich lieber in Affären stürzt, Hauptkommissar Sloboda, der sich Sorgen um seinen Freund macht oder Kriminalkommissarin Ike Jensen, die einen Schutzpanzer um sich aufgebaut hat und keine Gefühle zulassen will. Doch durch die anonyme Briefeschreiberin  beginnt die mühsam aufgebaute Mauer zu bröckeln...

Das Cover ist schlicht und einfach passend. Auf schwarzem Hintergrund steht ein Einmachglas mit abgeschnittenen Händen.

Krimifreunde können ihren Spaß an "gar.aus" haben. Solider Krimi, jedoch inhaltlich ein wenig überladen!


Wertung:
♥ ♥ ♥ (3,5)

Für die Bereitstellung bedanke ich mich ganz herzlich bei Sutton-Krimi!

Produktinformation:
Michael Mehrgardt & Vera Anders - gar.aus: Ein ausgekochter Lübeck-Krimi, erschienen 2010 im Sutton Verlag, 237 Seiten, 12,00 €

Freitag, 18. März 2011

Rezension: Christine Sylvester - Der Verlobte: Vom Heucheln und Meucheln

Christine Sylvester - Der Verlobte: Vom Heucheln und Meucheln


Ist der Täter wirklich immer der Gärtner?

Klappentext:
Eigentlich sollte es ein entspanntes Wochenende werden. natürlich waren Lilly und Tillmann etwas nervös, schließlich war es das erste Treffen mit Lillys etwas exzentrischer Großfamilie. Aber der erste Abend lief ganz gut, dass bisschen Sturm war nun auch nicht so schlimm und der einsam gelegene Gutshof strahlte heimelig im Licht der Gaslaternen.

Als Lillys Cousine tot im Stall aufgefunden wird, scheint noch ein Unfall denkbar. Aber der Schnitt durch die Kehle des Cousins sieht nicht wirklich nach einem Problem beim Rasieren aus. Schnell bleiben immer mehr Plätze an der reich gedeckten Familientafel leer. Strom und Telefon fallen aus, an Hilfe von außen ist nicht zu denken. Wer lichtet so erbarmungslos die Reihen von Lillys Familie? Wer spielt falsch und wem kann Tillmann noch trauen?

Inhalt:
"Post für unsere Vroni!" rief Lillys Tante Lilo und hielt einen Umschlag in die Höhe. "Paul hat auch Post", sagte Tillmann und deutete auf den Sitz neben sich. Dort lag ein Briefumschlag, auf dem in sauberer Handschrift "Paul" stand. Weitere Angaben oder gar ein Poststempel fehlten. "Abschiedsbriefe!" Bert lachte laut auf. "Die 
geile alte Jungfer und der romantische Zyniker sind zusammen durchgebrannt."

Lilly und Tillmann fahren zu Lillys Familie auf den abgeschieden liegenden Gutshof. Beide sind etwas angespannt, denn Tillmann lernt die Familie seiner Verlobten kennen. Doch es wird alles andere als ein ruhiges und besinnliches Wochenende auf dem Land.
Denn es nicht nur so, dass Lillys Familie aus extrovertierten und skurilen Persönlichkeiten besteht, nein, denn plötzlich verschwinden Familienmitglieder und ominöse Briefe tauchen auf...

Meinung:
"Der Verlobte: Vom Heucheln und Meucheln" von Christine Sylvester ist ein unterhaltsamer Kurzkrimi. Die Autorin besticht den Leser durch ihren kurzweiligen und schwarzhumorigen Schreibstil.
Das Buch ist in sechs aussagekräftige Kapitel unterteilt.

Der Leser wird in das Geschehen, ohne jegliche Vorkenntnisse, hineingeworfen und mitgerissen, und kann sich gegen den Sog der Ereignisse nicht erwehren.
Die Autorin schafft es mit ihren Worten und Beschreibungen ihre irrwitzige und überzogene Geschichte real wirken zu lassen. Ihre Beschreibungen der Örtlichkeiten, Handlungen und Personen ist mehr als gelungen.

Die Protagonisten dieses Romanes sind für den Leser eine wahre Freude. Jedes einzelne Familienmitglied hat seine Schattenseiten, oder ganz besonderen Eigenarten, die die Autorin schillernd darstellt.
Jedes Familienmitglied ist einzigartig, z.B. Lilly, die immer mehr abzudriften scheint, und gar nicht mehr mitbekommt, was in ihrer Familie passiert; ihre Mutter, die schon morgens beginnt zu trinken oder auch ihre Großmutter, die alle Schicksalsschläge mit einer stoischen Gelassenheit hinnimmt.
Der Leser kann sich diese "besondere" Großfamilie wunderbar wild durcheinander redend an der Tafel vorstellen.

Aber dem Leser wird auch schnell klar, dass in diesem Buch niemand der ist, der er zu sein scheint....

Das Cover des Buches ist in schwarz, grau und rot gehalten. Es zeigt das alte Gutshaus der Familie in dem sich das Wochenende abspielt.

Diesen Krimi lege ich Freunden von schwarzhumorigen und bis zum Schluss undurchschaubaren Kriminalromanen ans Herz!

Wertung:
♥ ♥ ♥ ♥

Für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares bedanke ich mich lich beim Sutton Verlag!

Produktinformation:
Christine Sylvester - Der Verlobte: Vom Heucheln und Meucheln, 2011 erschienen im Sutton Verlag
113 Seiten, 9,90 €