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Dienstag, 28. Mai 2013

Rezension: Graham Masterton - Irre Seelen

Graham Masterton – Irre Seelen

Von einer verfluchten Irrenanstalt und Leylinien

Inhalt:
Jack lebt mit seiner Frau und seinem Sohn zusammen und repariert Autos. Doch zufrieden stellt ihn das nicht wirklich. Alles wird anders als Jack, durch einen Zufall, auf das heruntergekommmene Anwesen im Wald trifft. „The Oaks“ ist ein ehemaliges Irrenhaus und in seinen Mauern verschwindet sein kleiner Sohn – und das ist nicht alles, was dort verschwunden ist.
Das Irrenhaus wurde geschlossen, als plötzlich das Haus über Nacht leer steht. Was ist damals geschehen und was ist mit Jacks Sohn passiert?

Meinung:
„Irre Seelen“ ist das erste Buch von Graham Masterton was ich gelesen habe. Sein Schreibstil lässt sich leicht lesen und er schafft es auch eine unheimlich und teilweise sehr grausame Atmosphäre zu erschaffen. Aber auch eine trostlose Leere heraufzubeschwören, die auch in „The Oaks“ vorherrscht.

Das Irrenhaus als Handlungsort für einen Horrorthriller scheint schon ausgelutscht zu sein, aber sind es nicht immer wieder die gleichen Orte, die uns Gänsehaut über den Rücken laufen lassen?
Alte, leerstehende oder heimgesuchte Häuser haben es mir angetan. Der Verfall, der beschrieben wird, die Orte, die plötzlich menschenleer sind und die Möglichkeiten, was dort alles passiert sein mag. So etwas trägt einfach unheimlich viel Potential in sich.
Die Insassen, die plötzlich verschwunden sind – aber immer noch da. Das alles klingt ziemlich unheimlich – und die aufgestaute Wut der untoten Geister will man auch nicht spüren müssen.
Aber Jack wird sie spüren. Er und all seine Gefährten müssen gegen die Geister ankämpfen um zu überleben und Jacks Sohn wieder zurückzuholen...

Ich finde, dass „Irre Seelen“ ein wirklicher guter Horrorroman ist. Der Druidenzauber war mir zwar teilweise etwas zu abgehoben, aber es war nicht schlecht. Es ist eben eine Geschmackssache. Auch der Gruselfaktor ist definitiv gegeben, dennoch habe ich leider nicht das Gefühl gehabt, dass die Angst nach mir greift. Entweder hat man irgendwann zu viele Bücher in diese Richtung gelesen, oder man brüht einfach ab. Aber das liegt nicht am Buch, sondern an mir!

Wer eine etwas andere Geschichte, mit altbekannten, aber gut bewährten Handlungsorten sucht und auch atmosphärische und bildliche Beschreibungen mag, sollte es wirklich einmal mit „Irre Seelen“ versuchen! Spannend, gruselig und manchmal auch ein wenig abgehoben – aber definitiv lesenswert!

Wertung:
♥ ♥ ♥ ♥

Produktinformation:
Graham Masterton – Irre Seelen, im November 2012 im Festa Verlag erschienen
448 Seiten, 13,95 €

Sonntag, 10. Juni 2012

Rezension: Andreas Gruber - Die Engelsmühle

Andreas Gruber - Die Engelsmühle


Der zweite Fall für Versicherungsdetektiv Peter Hogart

Inhalt:
"Die Blutflecken reichten meterweit durchs Zimmer. Der Mörder hatte sein Opfer mit wilden, wahllos durchgeführten Schnitten regelrecht abgeschlachtet. Die Messerklinge musste mit raschen Zügen über Ostrovskys Gesicht, seinem Hals, seinen Arme oder Beine gezogen worden sein, da das von der Klinge weggeschleuderte Blut sogar auf der Glasvitrine klebte, die neben dem Raumteiler stand."
(S.25)

Der pensionierte Rückenmarksspezialität Abel Ostrovsky wird ermordet aufgefunden. Peters Bruder, Kurt, erhält eine Nachricht kurz vor Abels Tod, indem er ihn darum bittet ein Video aus seiner Villa zu holen. Hogart findet das Band und nimmt sich des Falles an, denn nun steht sein Bruder unter Mordverdacht und befindet sich in Untersuchungshaft...

Meinung:
Nachdem Andreas Gruber mich mit Peter Hogarts erstem Fall "Schwarze Dame" von sich überzeugen konnte, war ich nunmehr sehr gespannt auf den zweiten Fall für den toughen Versicherungsdetektiv.

Andreas Grubers Schreibstil ist, wie ich es von ihm gewohnt bin, flüssig und leicht zu lesen. Er beschreibt die Situationen und Handlungen bildlich und wortgewaltig. Wenn der Autor eine stürmische Nacht beschreibt, hat man sie nicht nur vor seinem inneren Auge - nein, man spürt sie auch.
Man kann sich seinem Ideenreichtum und seinen Worten einfach nicht entziehen. Großartig!

Spannungsgeladen werden wir direkt in die Geschichte um das mysteriöse Videoband und den Brand in der Gebietskrankenkasse hineingezogen. Die Spannung steigert sich permanent und der Autor versteht es den Leser immer wieder auf die falsche Fährte zu führen.

Auch die Charaktere lassen nichts zu wünschen übrig: Peter Hogart konnte mich direkt wieder für sich einnehmen und es war wie ein Treffen mit einem alten Bekannten.
Und auch Peters Nichte Tatjana, die Punk liebt und unbedingt Privatdetektivin werden will, wirkt direkt sympathisch und ist ihrem Onkel, trotz ihres jungen Alters, eine große Hilfe.
Und auch all die andere Protagonisten wie die Ermittler Rolf Garek und Wolfgang Eichinger und die Künstler-Schwestern Linda und Madeleine hauchen diesem spannenden Psychothriller Leben und Tiefe ein.

Wer spannende Literatur mag, muss früher oder später einfach Andreas Grubers Werke zur Hand nehmen - ansonsten hat man wirklich was verpasst!

Wertung:
♥ ♥ ♥ ♥ ♥

Für die Bereitstellung bedanke ich mich ganz herzlich beim FESTA Verlag!

Produktinformation:
Andreas Gruber - Die Engelsmühle, 2008 erschienen im Festa Verlag
272 Seiten, 13,95 €

Weitere Bücher von Andreas Gruber:
Schwarze Dame
Rachesommer



Samstag, 7. April 2012

Rezension: Carlton Mellick III - Die Kannibalen von Candyland

Carlton Mellick III - Die Kannibalen von Candyland


Die geheime Welt der Zuckermenschen: Candyland

Inhalt:
"Wenn man sich in unserer Kultur mit einer anderen Person vermählen will, dann muss man nichts weiter tun, als diese Person an seinen Bettpfosten zu ketten. Für gewöhnlich geschieht das gegen den Willen dieser Person . Es erfordert nur etwas Gerissenheit, Überzeugungskraft oder körperliche Gewalt."
"Ist das der Grund, warum du mir das alles antust? Weil du mich als deinen Gatten willst?"
(S. 77)

Franklin Pierce hat als Kind mit ansehen müssen, wie eine Zuckerfrau seine Geschwister gefressen hat. Seit dem ist es sein Ziel die Zuckermenschen zu finden und auszurotten. Jetzt Jahrzehnte später, wird er grade von dieser Zuckerfrau zum Gatten genommen. Und plötzlich empfindet er nicht mehr nur Hass...

Meinung:
Tja, erst einmal: Wow! Carlton Mellick konnte mich mit "Die Kannibalen von Candyland" und einem Ausflug in das mir vorher unbekannte Genre der "Bizarro-Fiction" unterhalten und überzeugen!

Mellicks Schreibstil ist flüssig zu lesen - zwar muss man sich erst Mal eine seine etwas derbere Ausdrucksweise gewöhnen, aber dann passt alles.

Der Protagonist, Franklin, ruft als erstes Mitleid in mir wach, und ich denke es wird jedem genauso gehen, der die Umstände kennenlernt, in denen er lebt. gemeinsam mit seiner Frau und seiner Schwiegermutter bewohnt er eine Wohnung. Die Frauen sind ständig vollgedröhnt und huren rum - das einzige was ihm wirklich am Herzen liegt ist sein Kätzchen.
Doch alles wird anders als er einem Zuckermenschen nach Candyland folgt. Dort trifft er dann auf Jujube, die ihn dann zum Gatten nimmt. Und was er dann alles erlebt und über sich ergehen lassen muss, dass solltet ihr lieber selbst lesen.

Die Gestaltung des Buches springt einem natürlich auch sofort ins Auge, da es sich um eine quietschebunte Hardcoverausgabe mit Lesebändchen handelt. Wenn man über den Lollybauch der Zuckerfrau reibt riecht es übrigens nach Candyland (Erdbeerkaugummi). Ach ja und das Papier ist übrigens rosa...

Eine groteske Geschichte, die einen trotz mancher unschöner Beschreibungen einfach fesseln muss. Ungewohnt, neu und unterhaltsam!

Wertung:
♥ ♥ ♥ ♥ ♥

Für die Bereitstellung bedanke ich mich ganz herzlich beim Festa Verlag!

Produktinformation:
Carlton Mellick III - Die Kannibalen von Candyland, 2010 im Festa Verlag erschienen
158 Seiten, 16,80 €

Dienstag, 26. April 2011

Rezension: Andreas Gruber - Schwarze Dame

Andreas Gruber - Schwarze Dame


Brillianter Psychothroller oder Schwarzes Prag

Klappentext:
Privatermittler Peter Hogart wird beauftragt, in Prag nach einer Kollegin zu suchen, die in einem Fall von Versicherungsbetrug ermittelte und spurlos verschwand.
In der von dunklen Mythen beherrschten Stadt sticht Hogart in ein Wespennest: Binnen Stunden hat er Schläger, Geldeintreiber, einen wahnsinnigen Killer und die gesamte Prager Kripo am Hals.
Nur die Privatdetektivin Ivona Markovic - sie untersucht gerade mithilfe eines gefährlichen Unterweltbosses eine Reihe bizarrer Verstümmelungsmorde - scheint auf Hogarts Seite zu stehen. Als beide nur knapp dem Tod entrinnen, wird ihnen klar, dass es eine Verbindung zwischen ihren Fällen gibt...

Inhalt:
"Die Kajütenfenster waren dunkel, einzig das zugeklebte Bullauge der Kombüse leuchtete schwach. Seine Karte war an den Stellen zerfetzt, die die Leichenfundorte markierten. Die Lichtstrahlen fielen durch die Löcher und verloren sich über dem Wasser im Nebel. Es sah gespenstisch aus. Ivona ging im Boot auf und ab. Als ihr vorbeiwandernder Schatten die Karte für einen Moment verdunkelte, fiel kein Licht mehr durch die aufgerissenen Teile. Im nächsten Moment leuchteten die Löcher wieder grell auf. Hogart stockte der Atem, als er das Muster erkannte."

Peter Hogart übernimmt einen Auftrag einer Versicherungsagentur. Er sucht in Prag nach einer Kollegin, die dort wegen Versicherungsbetrug ermittelte. Doch sowohl sie, als auch die Unterlagen sind spurlos verschwunden. Die Art, wie Hogart seine Ermittlungen angeht, stoßen in Prag auf Ablehnung und schon bald hat er sich in eine gefährliche Situation hinein manövriert. Nur Ivona Markovic, Privatdetektivin, hält zu ihm. Und bald merken sie, dass ihre Fälle miteinander in Verbindung stehen...

Meinung:
Andreas Grubers Thriller "Schwarze Dame" ist spannungsgeladene, düstere und fesselnde Lektüre!
Grubers Schreibstil ist angenehm zu lesen und fesselt den Leser.
Die Idee zu seinem Thriller ist genial durchdacht und wunderbar ausgearbeitet.
So ein düsteres Buch, voller Hass, dass einem die dunkelsten Abgründe der menschlichen Gedanken offenbart, habe ich lange nicht mehr gelesen.
Der Autor baut Stück für Stück die Spannung auf, und er erhält diesen Spannungsbogen auch gekonnt aufrecht, bis hin zum großen Showdown!
Wortgewaltig und bildhaft beschreibt Andreas Gruber das dunkle Prag und seine Unterwelt.

Die Charaktere der Protagonisten sind brilliant ausgearbeitet und weisen einen enormen Facettenreichtum auf. Peter Hogart, der hartnäckige Privatermittler, wird dem Leser durch seine ausdauernde Art und seinen Gerechtigkeitssinn direkt sympathisch. Ivona ist in der gleichen Branche zu Hause wie Hogart, und trotz einiger Meinungsverschiedenheiten harmonieren die beiden sehr gut und schaffen es die grauenvolle Mordserie, die Prag erschüttert aufzuklären....
Auch die restlichen Protagonisten Ivonas Bruder, der Unterweltboss Greco, und auch Zajic und Micha hauchen dieser abgrundtief bösen Geschichte Leben ein.

Das Cover des Buches zeigt einen steinernen Löwenkopf auf einem schmiedeeisernem Gitter.

Wer sich traut einen Blick in die Abgründe des menschlichen Seins zu wagen, muss "Schwarze Dame" unbedingt lesen! Genial!

Wertung:
♥ ♥ ♥ ♥ ♥

Mein herzlicher Dank für die Bereitstellung gilt dem Festa Verlag!

Produktinformation:
Andreas Gruber - Schwarze Dame, erschienen 2007 im Festa Verlag
272 Seiten, 13,95 €

Dienstag, 22. Februar 2011

Rezension: Richard Laymon - Furien

Richard Laymon - Furien


Skurile, aber geniale Kurzgeschichtensammlung!

Klappentext:
Ein Kinobesuch wird für Mary zum schlimmsten Albtraum, als sie den Kerl sieht, der hinter ihr sitzt. Willy - der Mann, der vor zehn Jahren in ihre Wohnung einbrach und sie vergewaltigte. Er ist raus aus dem Gefängnis. Er ist auf der Jagd nach ihr. Willy ist eine Furie...

Furien - ein Kurzroman und 12 weitere Begegnungen mit dem Grauen.
In diesem Buch befinden sich der Kurzroman "Unholde" und die nachfolgend aufgeführten Kurzgeschichten:

Der Katzenwurf
Die Blutspur
Der Anhalter in der Wüste
Die Maske
Vorkoster
Die Jagd
Einschnitte
In der Wildnis
Ungebetene Gäste
Die Auserwählten
Joyce und
Ein ruhiges, stilles Örtchen

"Unholde"

Inhalt:
"Mich retten?"
"Ganz genau."
"Wovor?"
"Unholden. Die Welt ist voller Unholde. Furien, die nur darauf warten, mit ihren dreckigen Händen das süße, junge Fleisch von Mädchen wie dir zu berühren." Er räusperte sich, aber das Kratzen verschwand nicht. "Ich konnte dich einfach nicht dort an der Straße stehen lassen. Die Unholde hätten dich bestimmt erwischt."

Marty will sich mit ihrem Freund einen schönen Abend machen, doch schon als sie das Kino verlassen, ist es damit vorbei. Marty sieht ein Gesicht, dass sie nie mehr vergessen kann! Willy, der Mann, der sie vor zehn Jahren vergewaltigt hat. Er hat seine Strafe abgesessen und ist nun wieder hinter Marty her...

Tina ist von ihrem Freund verletzt und enttäuscht worden und erlebt als Tramperin die wohl grauenvollste Nacht ihres Lebens....

Meinung:
Richard Laymon bietet uns mit diesem Kurzroman spannenden, rasanten und vor allen Dingen unverblümten Horror. Der Schreibstil des Autors ist klar, präzise und schonungslos. Er fesselt den Leser so sehr, dass er das Buch am liebsten nicht mehr aus der Hand legen will.

In dem Kurzroman "Unholde" werden die Geschichten von Marty und Tina erzählt. Am Anfang sind die Erlebnisse der Beiden unabhängig voneinander zu lesen, doch später werden beide Handlungsstränge zu einem verwoben. Beide Mädchen erleben in dieser Nacht einen Höllentrip...und der Leser ebenfalls.

Die Protagonisten werden ausfürlich beschrieben und ihre Charaktere sind detailiert ausgearbeitet. Ihre Charaktereigenschaften werden durch ihre Handlungen unterstrichen, so dass der Leser dieses auch logisch nachvollziehen kann.
Einzig Willy bleibt geheimnisvoll, seine Gedankengänge und Gefühle bleiben uns verborgen. Aber wer will auch in die Psyche eines perversen Sexualverbrechers eintauchen?

Der Autor baut gekonnt Spannung auf und bringt immer wieder unvorhersehbare Wendungen in seine Geschichte ein, so dass der Leser bis zum Schluss nicht ahnt wie die Geschichte ausgehen wird.
 
Den Eindruck, den man beim Lesen dieser Geschichte erhält, wird durch die restlichen Kurzgeschichten nur noch verstärkt und in jeder einzelnen zeigt Laymon seine Phantasie und sein schriftstellerisches Können.
Jede Geschichte für sich ist besonders und einzigartig....besonders dunkel, einzigartig skuril und wunderlich!

Richard Laymons Gedanken sind rabenschwarz wie die Nacht!
Ohne Probleme kann er sich auf eine Stufe mit King, Saul, Koontz und Co. stellen!

Auf dem Cover sehen wir ein bleiches Gesicht, schwarze strähnige Haare fallen über die diabolisch leuchtenden roten Augen. Der Mund ist aufgerissen und blutrot.

Jeder Liebhaber von guten Horrorgeschichten sollte die Bücher von Richard Laymon im Regal stehen haben!
Düster, skuril, abgedreht! Einfach nur genial!

Meinen lichen Dank für dieses Rezensionsexemplar an den Festa Verlag!

Produktinformation:
Richard Laymon - Furien, erschienen 2010 im Festa Verlag
344 Seiten, 13,95