Wie wir mit unserem Essen das Klima schützen können
Klappentext:
Der ökologische Fußabdruck im Speiseplan
Wie sollen wir uns ernähren, um das Klima zu schützen? Der absolute Verzicht auf tierische Lebensmittel ist nicht die Lösung, sagt der Ernährungsexperte Malte Rubach. In seinem Buch betont er, wie bewusster Konsum viel mehr bewirkt. Wer in Deutschland auf regionale und saisonale Produkte setzt, kann effektiv dabei helfen, das Klima hier und anderswo zu schützen.
Anschaulich erläutert Raubach die Zusammenhänge zwischen Klima und Ernährungswissenschaft, aus denen sich konkrete Hinweise für den Alltag ergeben. Dabei setzt er den ökologischen Fußabdruck der Lebensmittel in Relation zu anderen Alltagshandlungen wie Online-Streaming, reisen oder Wäschewaschen.
Meinung:
Nachhaltigkeit, Ökobilanz, Ernährung das alles sind Themen, die uns beschäftigen. Und wenn nicht, dann sollten sie es! Ich mache nicht alles perfekt, das macht keiner, aber nachdem ich das Buch gelesen habe, mache ich doch einiges richtig. Glücklicherweise.
Ernährung ist in diesem Zusammenhang auch ein schwieriges Thema, ich habe selbst schon eine Zeit vegetarisch gelebt, bis die Lust auf Fleisch zu groß wurde - bin aber für mich dann auch bei regional und saisonal gelandet. Was in diesem Fall heißt, dass ich lange eine Gemüsekiste beim Bauern gekauft habe, bis wir selbst angefangen haben im großen Stil unseren Garten für den Anbau von Salat, Obst und Gemüse zu nutzen. Wir haben eigene Hühner und Fischteiche - das klingt doch schon mal gut.
Aufs Auto fahren können wir nicht verzichten, dafür wohnen wir zu ländlich, sprich zu wenig und zu selten öffentliche Verkehrsmittel - dafür fliegen wir nicht in den Urlaub. Ich denke hier sieht man schon, dass jeder was tun kann.
Dr. Malte Rubach gibt das auch ganz super in seinem Buch wieder. Das Buch ist im großen und ganzen in drei Teile gegliedert. 1. Wie wir gelebt haben, 2. Wie wir leben und 3. Wie wir leben werden - hier sagen die Überschriften schon aus, was er uns aufzeigen will. Die Veränderungen, die der Menschen und die Wirtschaft herbeigeführt haben, was wozu führen wird und wie man entgegen wirken kann, oder wo wir schlussendlich mit unserem Verhalten landen werden. Sehr interessant fand ich auch das Thema Überproduktion und was an Lebensmitteln im Müll landet. Auch damit habe ich mich schon beschäftigt und kaufe oft Produkte, die reduziert sind und friere sie ein, wie zum Beispiel Brot beim LIDL. Ebenfalls rette ich Lebensmittel, sprich fahre wenn ich Zeit habe zu einem Treffpunkt, bei dem vor der Mülltonne gerettete Lebensmittel an Menschen verteilt wird. Wenn man sieht, was da zusammenkommt, kann einem schon mal schlecht werden.
Ich finde, dass man sich da mit allem auseinander setzen muss, den Zusammenhängen, dem großen Ganzen und auch meine Kinder bekommen so schon jetzt das ein oder andere von mir mit für ihren Lebensweg - und vor allem sehe ich schockierte Kinderaugen, wenn ich leckere Brötchen oder Schokolade vor der Tonne gerettet habe.
Der Schreibstil liest sich an den meisten Stellen sehr gut, einiges musste ich zum Verständnis nochmal nachlesen. Der Aufbau ist sehr übersichtlich und modern gehalten - der Text ist mir hier jedoch etwas zu klein geraten. Das mag auch einfach ein Eindruck sein, weil es hier nicht so viele Absätze gibt.
Wer sich mit seinem eigenen Lebensstil und den Auswirkungen auf die Umwelt auseinander setzen möchte und die Zusammenhänge verstehen will, sollte sich dieses Buch auf jeden Fall einmal ansehen!
Wertung:
❤❤❤❤❤
Produktinformation:
Dr. Malte Rubach - Die Ökobilanz auf dem Teller, im Oktober 2020 bei Hirzel erschienen, 248 Seiten, 18,00 €